eic kyf msh nnz uhz tv nt
Do, 11:09 Uhr
15.02.2024
1.460 Bau-Jobs im Kreis Nordhausen

Gewerkschaft fordert "Lohn-Magnet" für den Bau

Auf dem Bau geht es um vollere Lohntüten: Bauarbeiter im Landkreis Nordhausen sollen mehr verdienen. Das will die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) jetzt bei Tarifverhandlungen durchsetzen...

„Es geht um einen Fixbetrag für alle: um 500 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie. Egal, ob für den Bauhelfer oder für den Polier – für den Kranführer, Straßenbauer oder für die Büroangestellte im Bauunternehmen“, sagt Matthias Lötzsch.

Anzeige symplr (4)
Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordthüringen spricht von einem „Lohn-Plus, das bei allen ankommt“. Insgesamt gibt es nach Angaben der Gewerkschaft im Landkreis Nordhausen rund 1.460 Bau-Beschäftigte. Die IG BAU Nordthüringen beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Die bundesweiten Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe starten noch im Februar (Hinweis f.d. Red.: Donnerstag, 22. Februar).

„Wichtig ist, dass alle Lohntüten demnächst um den gleichen Euro-Betrag dicker werden. Das bringt gerade denen einen ordentlichen Schub, die bislang weniger auf dem Bau verdienen“, so Lötzsch. Wer auf dem Bau bei Wind und Wetter arbeite, mache einen harten Job. Das Lohn-Plus sei deshalb vor allem auch eine Frage des Respekts.

„Außerdem hat die Inflation in den letzten zwei Jahren richtige Löcher in die Lohntüten gefressen. Und der Preisdruck ist nach wie vor hoch – Miete, Heizen, Einkaufen, Autoreparatur … – das Leben spielt sich auf einem anderen Preisniveau ab. Und darauf muss der Bau jetzt reagieren“, so Matthias Lötzsch. Die Branche habe „lange genug Lohndisziplin“ geübt. Jetzt sei ein „Nachholeffekt beim Bau-Lohn“ fällig.

Über zu wenig Arbeit könne sich der Bau übrigens nicht beklagen. Im Gegenteil: „Ob in der Infrastruktur, beim Wohnungsbau oder der Energiewende – der Bau hat gut zu tun, um Deutschland für die Zukunft fit zu machen. Wer will, dass Bauarbeiter weiter zur Stange halten und volle Kraft auf den Baustellen geben, der muss sie jetzt auch besser bezahlen“, so die IG BAU Nordthüringen.

Für Carsten Burckhardt als Verhandlungsführer der IG BAU ist das Lohn-Plus vor allem auch eine Frage der „Job-Attraktivität der Branche“: „500 Euro mehr im Portemonnaie – das ist der Lohn-Magnet, den der Bau jetzt braucht. Sonst laufen ihm die Leute weg. Die Bauarbeiter wissen schließlich genau, was woanders los ist – was da zu holen ist.“ Burckhardt ist im Bundesvorstand der IG BAU für die Bauwirtschaft zuständig. Am Verhandlungstisch trifft er auf die Tarifpartner vom Bauhandwerk und von der Bauindustrie.
Autor: red

Kommentare
Kritiker2010
15.02.2024, 12.31 Uhr
Gewerkschaft fordert, den letzten Sargnagel einzuschlagen!
Die Bauwirtschaft liegt in Teilen am Boden, weil das gesamte Umfeld für das Bauen nicht mehr stimmt. Gebaut werden oft nur noch öffentliche Projekte, die Unsummen an Geld verschlingen und deren Kosten sich während der Arbeiten auch gern mal vervielfachen dürfen.

Die Kostenstruktur für privatwirtschaftliches Bauen ist aber aktuell jenseits der Rentabilität sowohl für Bauunternehmer, also auch für Bauherren. Überzogene, teils ideologisch getriebene Auflagen, vorübergehende Materialknappheit, etc. Dazu gesellt sich die unsichere Lage auf Arbeits- und Finanzmarkt.

Da kommt die Forderung der Gewerkschaft gerade recht. Man hat eben den richtigen Riecher für den falschen Zeitpunkt. Es ist als, wolle man den letzten Nagel in den Sarg der Bauwirtschaft einschlagen, anstatt den rot-grünen Karnevalsverein zur Raison zu bringen, der für die relevanten Faktoren verantwortlich ist.
Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr (1)
Anzeige symplr (3)