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Do, 13:38 Uhr
14.12.2023
Umfrage

Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit

Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland ist angesichts des fortschreitenden Klimawandels „sehr“ oder sogar „äußerst“ besorgt. Gleichzeitig gibt es aber auch große Bedenken bei den Maßnahmen zum Schutz des Klimas: Mehr als jeder Zweite der Befragten sieht durch die Energie- und die Verkehrswende den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Gefahr...


Gütersloh, 14. Dezember 2023. Die Politik kann beim Schutz des Klimas grundsätzlich auf einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung bauen. 69 Prozent der Menschen in Deutschland geben an, dass sie die Energiewende befürworten. Die Zustimmung zur Verkehrswende liegt mit 56 Prozent zwar etwas niedriger, ist aber dennoch eindeutig.

Der Anteil derer, die der Transformation gänzlich ablehnend gegenüberstehen, ist folglich deutlich kleiner: Während 12 Prozent die Umstellung auf erneuerbare Energien grundsätzlich ablehnen, halten 19 Prozent der Bürger die Verkehrswende für falsch. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) basierend auf Umfragedaten des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers der Energie- und Verkehrswende.

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Abseits der allgemein großen Zustimmung gibt es in der Bevölkerung jedoch Bedenken hinsichtlich der Art der Umsetzung der Transformation. Nur eine Minderheit von rund 20 Prozent empfindet diese als gerecht. Als ungerecht nehmen die Befragten vor allem die Verteilung von Nutzen und Kosten zwischen Gutverdiener und Geringverdiener, zwischen Unternehmen und Verbrauchern und zwischen Stadt- und Landbevölkerung wahr. Rund 55 Prozent der Menschen sorgen sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. „Dass sich die Bürgerinnen und Bürger Sorgen machen, bedeutet keinesfalls, dass sie Maßnahmen gegen den Klimawandel ablehnen“, sagt Sara Holzmann, Ökonomin der Bertelsmann Stiftung.

Die Politik habe nicht erst seit dem jüngsten Urteil des Verfassungsgerichts ein Vermittlungsproblem. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass es bei der Gestaltung und Kommunikation von klimapolitischen Maßnahmen Nachbesserungsbedarf gibt. Für die gesellschaftliche Akzeptanz der Klimapolitik ist es wichtig, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen.”

Sorge um Wirtschaft und Arbeitsplätze
Die Studie beleuchtet erstmals Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Interessen aus Sicht der Bevölkerung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Konflikte insbesondere in sozialen und ökonomischen Lebensbereichen weiter zunehmen: Knapp 40 Prozent der Bürger in Deutschland fürchten, dass die Energie- und Verkehrswende den Wohlstand und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands gefährden. Damit ist diese Gruppe im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte gewachsen.

Im Fokus steht auch die Sorge vor dem Verlust von Arbeitsplätzen. Rund ein Viertel der Bürger fürchtet, dass der fortschreitende Verzicht auf fossile Energieträger den hohen Beschäftigungsstand in der deutschen Wirtschaft gefährde. Größer ist die Skepsis bei der Verkehrswende: Hier rechnen 40 Prozent der Befragten damit, dass im Zuge dieses Wandels Arbeitsplätze verloren gingen.

Generell werden Zielkonflikte dieser Art bei der Verkehrswende stärker wahrgenommen als bei der Energiewende – und auch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen unterscheidet sich die öffentliche Wahrnehmung. Etwa bestehen bei der Sorge vor Beschäftigungsverlusten starke regionale Unterschiede und auch die Art der beruflichen Tätigkeit spielt hier eine wichtige Rolle. “Die Politik sollte zeitnah Strategien zur Lösung der Zielkonflikte unter Einbeziehung der Bevölkerung aushandeln und umsetzen”, fordert Ingo Wolf vom RIFS. “Bürgerbeteiligung, die Vermeidung von sozialer Ungleichheit bei der Gestaltung von Klimaschutzmaßnahmen sowie die Entwicklung und Förderung von nachhaltigen Wirtschaftsmodellen haben sich hier als wirksame Ansätze erwiesen und sollten umfassender verfolgt werden.”

Transformation wird als teuer empfunden
Drei von vier Menschen in Deutschland (76 Prozent) halten die Energiewende für teuer. Diese Einschätzung hält sich seit Jahren beinahe unverändert und hat in der jüngsten Vergangenheit vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine und der Energiekrise noch zugenommen. 45 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Energiewende die Preise für Energie nicht senken werde. Ebenso glauben 50 Prozent der Menschen nicht, dass die Mobilität dank der Verkehrswende günstiger werde.

„Dieses Stimmungsbild zeigt, dass es weder eine gute Idee ist, Klimaschutz ohne sozialen Ausgleich zu machen, noch zugunsten des gesellschaftlichen Zusammenhalts auf Klimaschutz zu verzichten“, sagt Sara Holzmann. Denn eine ungebremste Klimakrise sei nicht zuletzt aufgrund der erwartbaren Verteilungskonflikte auch eine Bedrohung für unsere Demokratie. ”Die ökologische Transformation wird nur gelingen, wenn sie auch ökonomisch und sozial eine Erfolgsgeschichte wird.“
Autor: psg

Kommentare
grobschmied56
14.12.2023, 15.48 Uhr
Alle 'Wenden' und 'Transformationen' haben sich ...
... bisher als teure Flops und Mißerfolge Typ 'Sockenschuß' entpuppt! Man richtet immer größere Schäden an der Wirtschaft, der Gesellschaft und der deutschen Landschaft an, ohne auch nur mäßigen Nutzen nachweisen zu können!

Paradebeispiel 'Habecks Heizungshammer':
Nach dem Willen der Grünen wären auf Mieter und Hauseigentümer Kosten in Höhe von zumindest mehrerer hundert Milliarden € zugekommen.
Da sollte man wenigstens einen meßbaren Effekt als Gegenleistung erwarten!
Weit gefehlt!
Zitat:
'Heizwende senkt nur langsam CO2-Ausstoß
Wie eine Anfrage des Linken-Fraktionschefs im Bundestag, Dietmar Bartsch, ergeben hat, wird die geplante Abkehr von Öl- und Gasheizungen laut Bundesregierung den Kohlendioxid-Ausstoß nur langsam senken. So soll im kommenden Jahr die Heizwende nach Zahlen des BMWK die Emissionen des schädlichen Klimagases um 1,7 Millionen Tonnen drücken.

In den Folgejahren wird das dann schrittweise zwar mehr, allerdings auch nur bis zu einem Minus von 10,5 Millionen Tonnen 2030.'
Zitat Ende. Quelle: Focus.
Damit man einen Vergleich hat, hier ein Zitat:
'Würden alle sechs verbleibenden Atomkraftwerke weiterlaufen und stattdessen die klimaschädlichsten Braunkohlekraftwerke abgeschaltet werden – Deutschland also früher aus der Braunkohle aussteigen als 2038 – könnten dadurch ungefähr 55 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Das entspricht etwa sechs bis sieben Prozent der gesamten Emissionen Deutschlands.'
Zitat Ende. Quelle DLF.
Pro Jahr 55 Millionen Tonnen CO2 hätte der Weiterbetrieb der 2021 noch verfügbaren Kraftwerke also vermeiden können. Dagegen erscheinen selbst die 10.5 Millionen Tonnen (2030) eher als belangloser Pipifax. Zumal sie nur 'Prognose' sind.
Die erbrachte Leistung von Isar 2, Phillippsburg, Gundremmingen u.s.w. - die war real und echt verfügbar.
Man hätte halt auf echte Experten hören sollen, nicht auf die Möchtegern-Physik-Mutti.
daniel-san
14.12.2023, 20.15 Uhr
Es ist ja auch sozial vollkommen ungerecht!
Ja na logisch - es ist ja auch sozial absolut nicht gerecht!
Wer kann sich denn mal eben die Installation einer PV-Anlage leisten?
Wer kann dann auch noch eine Wärmepumpe dazu einbauen?
Und wer kann sich dann noch ein oder zwei E-Autos für die Familien-Verdiener dazu kaufen?
Richtig - der, der ohnehin schon die Kohle dafür hat.
Und der kann dann auch noch staatliche Fördermittel kassieren! Super!
So fördert man die Reichen und deren Vorstellung von einer "grünen" Zukunft.. Tolle Sache.
Der, der das nicht hat, kann all diese "schönen" Sachen nicht und bekommt natürlich auch keine Fördermittel. Vollkommen verkorkstes Konzept.
Wenn da was gefördert werden soll, muss es an diejenigen gehen, die den "vorgeschriebenen" grünen Schrott nicht mal eben so finanzieren können. Die, die das Geld ohnehin schon dafür verfügbar haben, sollten keinen Cent als Bonus dazu bekommen. Sollten diese Technologien doch schließlich in Zukunft für Einsparungen sorgen, ist doch schon Anreiz genug für die Reichen vorhanden, in dieses Zeugs zu investieren. Da muss man doch nicht noch Geld schenken, während der Rest dumm aus der Wäsche schaut und die explodierenden Preise der Zukunft fürchtet.
grobschmied56
14.12.2023, 22.40 Uhr
Daniel-san hat es kapiert ...
... ich wettere seit Jahr und Tag gegen das Konzept der Umverteilung von arm --> grün.
Glücklicherweise scheinen auch andere Menschen inzwischen zu begreifen, daß die Ampel nur ein gigantischer Umverteilungsladen ist, welcher Arbeiter, Handwerker, Gewerbetreibende und kleine Angestellte übermäßig belastet und abzockt, um das Geld dann großzügig an Nichtstuer wie NGO's, sogenannte 'Ankommende' oder 'Bürgergeld-Empfänger' (von denen fast die Hälfte inzwischen gar keine deutschen Bürger sind) mit der Gießkanne der Wohltätigkeit zu verteilen.
Es ist einfach nur noch eine Schande.

Unter dem Decknamen 'Klimaschutz' kann die Regierung inzwischen so ziemlich jeden Unfug und Schwachsinn verkaufen. Jede Menge vom Grünfunk verblendeter Ahnungsloser stimmen inzwischen Allem und Jedem zu.

Würde man bei einer Telephon - Umfrage den Leuten die Alternative stellen, für's 'Klima' statt auf das Klo hinter den Busch zu gehen - ich bin mir ziemlich sicher - es würde sich selbst für solchen Blödsinn noch eine erstaunliche Anzahl an 'Zustimmenden' finden!

Seit Jahr und Tag schäme ich mich in Grund und Boden, für das deutsche Volk, welches mal ein Volk der Dichter und Denker war und welches jetzt nur noch den Rattenfängern hinterherlatscht, die ständig 'Nachhaltigkeit', Klimaschutz' und ähnlichen Stuß predigen...

Was für ein Niedergang.
Was für eine Schmach.
geloescht.20250302
15.12.2023, 05.27 Uhr
Was kann denn...
...die vernunftbegabte Mehrheit der Bevölkerung dafür und wird moralisch und finanziell bestraft, dass manche "Mitbürger" nicht kapieren oder erklärt bekommen, bei offenenen Fenstern die Heizung nicht vollaufgedreht zu lassen und dass ein Schlafzimmer belüftet und nicht nicht beheizt werden sollte?
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