Vergeben wird der Justus-Jonas-Preis im Kirchenkreis Südharz seit 2018 – doch vermutlich wissen das die Wenigsten. „Da ist noch deutlich Luft nach oben“, schmunzelt Regina Englert, die Sprecherin des Kirchenkreises Südharz, und wird sofort aktiv. Justus Jonas, kenne man als Nordhäuser vielleicht noch?

Oder man sei ihm beim Reformationsjubiläum 2017 begegnet, als „Luthers Freunde“ im ganzen Kirchenkreis unterwegs waren, vermutet sie. Was geblieben ist von den Festivitäten, ist der Preis und die mittlerweile schon sieben Preisträger, die beim Neujahrsempfang des Kirchenkreises Südharz geehrt wurden. Das sei leider weniger bekannt.

Dabei erhält, wer von der Jury ausgewählt wird, einen Geldpreis für sein Projekt und eine Justus-Jonas-Medaille. Warum sich also nicht einmal bewerben? „Nicht so schnell“, fährt Englert lächelnd fort. Man müsse schon mit seinem Projekt oder seiner Initiative ins Profil des Preises passen. Das wiederrum ist so weit formuliert, dass sich einige Bewerber im Gebiet des Kirchenkreises finden dürften. „Alle, die sich das Thema Freundschaft und die Weitergabe des Evangeliums zur Aufgabe gemacht haben, sind eingeladen“, ergänzt Superintendent Andreas Schwarze.

Eine enge Freundschaft und das Evangelium verbanden Justus Jonas und Martin Luther, darum kennzeichnen sie diesen Preis. Die Bandbreite der Gewinner reicht bislang von Gemeinschaftsprojekten und generationsübergreifenden Chorprojekten, über Kirchenwanderer und Pilger bis zu Familien- sowie glaubensverbindenden Projekten. Doch dabei soll es nicht bleiben, die Bewerbung für 2023 startet jetzt.

Bewerbung
Nun ist die 5-köpfige-Jury, der neben Vertretern des Kirchenkreises, Thomas Müller und Steffen Mund angehören, auf die Vorschläge für 2023 gespannt. Man kann andere vorschlagen, aber auch gern sein eigenes Projekt. „Schreiben Sie uns, es geschieht so viel Gutes in unserer Region, erzählen Sie uns davon“, ermuntert Superintendent Andreas Schwarze.

Post an: Ev. Kirchenkreis Südharz, Superintendent A. Schwarze, 99734 Nordhausen, Spiegelstr. 12 oder per Mail an kirchenkreis.suedharz@ekmd.de



Die Preisträger bislang
Geehrt wurden mit dem Justus-Jonas-Preis beispielsweise die „Hoffnungsträgerinnen und -träger in Nordhausen“, zwei Gemeinden, die in Coronazeiten Kontaktmöglichkeiten geschaffen haben, als eigentlich keine möglich waren. In Erinnerung wird vielen der Auto-Gottesdienst zu Ostern auf dem Bebelplatz sein. Auch der Ellricher Kirchenwanderweg ist prämiert. Er verbindet Menschen und Orte über die lokalen, konfessionellen und strukturellen Grenzen hinweg. Die Familienkirche in Bielen wurde 2019 bedacht. In Bielen feiern Kinder von 0-6 Jahren und ihre Familien regelmäßig gemeinsam Gottesdienst. Altersgerecht, aktiv und familienbetont werden biblische Geschichten aufbereitet. Sie teilten sich den Preis mit dem Frauen-Chorprojekt. Kantorin Viola Kremzow macht die „Männerschwäche“ der Chöre zu ihrer Stärke und ist heute noch regelmäßig mit Frauen aller Generationen singend unterwegs. Als erste gewann der Pfarrbereich Niedergebra den Preis für sein Pilgerprojekt mit der Rosenkirche Elende und ihren treuen alljährlichen Pilgern. 2022 schließlich wurde die Evangelische Allianz Nordhausen ausgezeichnet. „Über alle Trennungen hinweg, wird immer wieder daran gearbeitet Übereinstimmungen hervorzuheben und sich über Gemeinsamkeiten zu freuen“, lobte der Laudator. Die Aktion „Künstler unterstützen“ erhielt 2021 einen Sonderpreis für die Unterstützung notleidender Künstler während der Coronazeit.