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Mi, 12:58 Uhr
29.03.2023
Evangelischer Kirchenkreis Südharz:

Johannespassion in Nordhausen

Ein ganz großer Meilensteilen der Kirchenmusik und ein „Must-have“ in der Passionszeit erklingt am kommenden Sonntag, dem 2. April in der St.-Blasii-Kirche Nordhausen. Um 19 Uhr singt die Nordhäuser Kantorei die Johannespassion von Johann Sebastian Bach...

Johannespassion in Nordhausen (Foto: R.Englert) Johannespassion in Nordhausen (Foto: R.Englert)

An ihrer Seite die Solisten Amelie Petrich (Sopran), Anja Daniela Wagner (Alt), Stephan Kelm (Tenor) sowie Michael Raschle und Andreas Kindschuh (Bass), sie werden vom Mitteldeutschen Kammerorchester unter der Leitung von Kantor Michael Goos begleitet.
Eintrittskarten zu je 15 Euro sind an der Abendkasse ab 18 Uhr erhältlich.

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Anschaulich wird die Leidensgeschichte Jesu von Bach musikalisch erzählt. Die gewaltigen Ausbrüche des Chores wie beispielsweise „Kreuzige ihn“ holen die Zuhörer mitten ins Geschehen und lassen die Emotionen des Volkes spürbar werden. Leidenschaftliche Arien wie „Zerfließe, mein Herze“ begleiten die Johannespassion. Und obwohl dem Werk das Leiden Christi zugrunde liegt, versinkt es nicht in Traurigkeit. Am Ende wirft der Schluss-Choral den Blick weit voraus und beschließt den Abend hell und freundlich.

Hintergrund:
Bach schrieb die Passion für den Karfreitag 1724 in Leipzig. Er hat das Werk nachweislich vier weitere Male dort aufgeführt und dabei immer wieder überarbeitet. Die heute gültige und am häufigsten erklingende Fassung ist die, von der er kurz vor seinem Tod noch begann, eine Reinschrift mit der Quintessenz der vorangegangenen Aufführungen zu schreiben. „Leider blieb dieses Projekt unvollendet, dennoch spiegelt das erhaltene Fragment viel vom letzten Willen Bachs in Bezug auf dieses gewichtige Stück“, weiß Kantor Michael Goos zu berichten.

Dem Werk liegt die Erzählung der Leidensgeschichte Jesus aus dem Johannesevangelium zugrunde, die Bach sehr anschaulich musikalisch erzählt. Fünf Solisten lassen die Geschichte hörbar und teilweise sichtbar werden. „Bach war es leider nie vergönnt, eine Oper schreiben zu dürfen. In seinen Passionen merkt man aber deutlich, wie sehr ihn dieses Genre gereizt haben muss, denn manche Passage könnte genauso auch auf einer Opernbühne stattfinden“, erzählt Goos weiter. Darum bleibt der Evangelientext auch nicht unkommentiert, in emotionalen Arien wie „Zerfließe, mein Herze“ und eingängigen Chorälen wird das Geschehene reflektiert und auf das eigene Ich bezogen. Der Chor ist mitten ins Geschehen eingebunden und lässt in gewaltigen Ausbrüchen wie „Kreuzige ihn“ die Emotionen des Volkes spürbar werden. Aber auch die betrachtende Position liegt beim Chor, der in Chorälen das Geschehen kommentiert und reflektiert. Das Werk versinkt nicht in Traurigkeit, der Schluss-Choral wirft einen Blick weit voraus und lässt die Passion zuversichtlich und hell enden.

Nordhausen, St. Blasiikirche
Palmsonntag, 2. April 2023, 19 Uhr
Bach: Johannespassion
Solisten, Nordhäuser Kantorei, Mitteldeutsches Kammerorchester
Leitung: Kantor Michael Goos

Autor: red

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