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Mi, 07:00 Uhr
29.03.2023
Hauptausschusssitzung mit "Würze"

Wer hat Zugang zu Stadtrats-Niederschriften?

Morgen kommen die Mitglieder des Nordhäuser Hauptausschusses zu einer weiteren Sitzung zusammen. Die Tagesordnung des öffentlichen Teils scheint auf den ersten Blick recht übersichtlich. Dennoch könnte es einigermaßen spannend werden…

Grafik (Foto: nnz) Grafik (Foto: nnz)
Das liegt vor allem am überaus angespannten Verhältnis zwischen dem aktuellen Oberbürgermeister und dem größten Teil des Stadtrates. Von “Friede-Freude-Eierkuchen” war auch in den zurückliegenden Legislaturen nicht unbedingt immer die Rede, aufmerksame Beobachter werden sich an das Wirken der “Stepel-Koalition” erinnern.

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Dennoch, ein derartiges Misstrauensverhältnis zwischen dem OB, seinem inneren Zirkel und den Stadträten hatte es in der demokratischen Phase dieses Gremiums wohl noch nicht gegeben. Obwohl die Stadträte noch ein wenig warten und hoffen könnten, dass die Besetzung des OB-Stuhl sich im Herbst personell ändert, sollen heute Änderungen eines zentralen Dokumentes der lebhaften Demokratie auf den Weg gebracht werden. Es geht um die Änderung der Geschäftsordnung des Stadtrates.

Genauer gesagt um den Paragraphen 15, in dem die Modalitäten der Niederschrift der Stadtratssitzungen geregelt sind. Die SPD-Fraktion will erreichen, dass der Stadtrat namentlich festlegen soll, wer aus der Verwaltung mit der Anfertigung der Niederschrift beauftragt werden soll. Außerdem soll garantiert werden, dass bis zur Genehmigung der Niederschrift keine dritte Person Zugang zu dem Dokument haben soll. Weiterhin soll geregelt werden, wer die Tonaufzeichnung sichert und wann diese letztlich gelöscht werden soll.

Hintergrund dieses Begehrens sind eine Klage und eine Anzeige des einstigen Pressesprechers und jetzigen Büro-OB-Leiters gegen den Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion. Der enge Mitarbeiter des OB hatte seiner Klageschrift eine Mail vom 30. September beigefügt, mit der von einem geschwärzten Absender ein Auszug aus dem Wortprotokoll der Stadtratssitzung vom 28. September an den Kläger übermittelt wurde. Die Niederschrift war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht vom Stadtrat freigegeben worden, denn dies geschah erst zwei Monate später, am 26. November. Für den beklagten Georg Müller schon jetzt ein Verstoß gegen den Paragraph 15 der Geschäftsordnung. In dem ist im Absatz 3 festgehalten: “Die Tonträger sind bis zur Genehmigung der Niederschrift aufzubewahren, dürfen Außenstehenden nicht zugänglich gemacht werden.” Die Genehmigung der Niederschrift erfolgte allerdings erst am 26. November.

Darüber hinaus könnten in der morgigen Sitzung noch einige Personalentscheidungen des OB zu einigen leitenden Mitarbeitern hinterfragt werden. Aber das erfolgt letztlich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Kluge schöne Frau
29.03.2023, 09.58 Uhr
Nur Geklüngel beim OB
Wie kann das denn sein, dass der OB macht, was er will und seine Freunde mehr Rechte besitzen als der Stadtrat? Feine Methoden sind das. Trump lässt grüßen. Wenn er im November auszieht, muss man wahrscheinlich auch aufpassen, dass nicht noch vertrauliche Papiere mitgenommen werden. War es nicht der OB, der damals zu seiner Wahl mit dem Versprechen angetreten war, alles zu unternehmen, um Korruption zu verhindern? Das hier mag vielleicht keine Korruption sein, aber von Neutralität und Unbefangenheit zeugt es nicht gerade. Hoffentlich ist im November Schluss mit dieser Ignoranz. Mich nervt dieses zaristische Auftreten nur noch.
HisMastersVoise
29.03.2023, 11.08 Uhr
Dünnstes Eis !
Ich rate zur äußersten Vorsicht bei Behauptungen und Unterstellungen für zukünftige Handlungen von Seiten der Amtsträger. Auch die Redaktion sollte hier Ihrer Pflicht zur Prüfung von Verdächtigungen auch in die Zukunft und der Ahndung von selbigen nachkommen. Wie im Artikel beschrieben, geht es um die Veröffentlichung von nicht freigegebenen Schriftstücken. Wer daraus einen Vorteil ziehen kann und wer dadurch Nachteile erfährt, ist doch recht einfach zu sehen. Aus der Angelegenheit wird jedoch eines deutlich erkennbar. Da das Politgeklüngel in Nordhausen entgegen dem OB wenig vor zuweisen hat außer Grabenkämpfen und Gezänk ist die Wiederwahl des OB mehr als warscheinlich. Denn dieser hat den Haushalt saniert und auf dieser Basis begonnen, viele so lange aufgeschobene Projekte anzugehen. Wenn also einige Teile des Stadtrat sich mehr auf das Wesentliche ihres Mandats konzentirieren würden als auf politisches Taktieren, hätten wir bessere und schnellere Ergebnisse für die Bürger. Denn für diese sind sie gewählt worden.
Herr Fuchs
29.03.2023, 17.14 Uhr
Wer sich schon so nennt
HisMastersVoice... und so positiv über seinen OB schreibt, lässt sich leicht erahnen.... Welche Projekte sind denn gemeint, die angeschoben wurden? Mir fällt da nicht wirklich etwas ein. Und wer in einem Kommentar mit so mangelnden Grundkenntnissen in Rechtschreibung aufwartet... egal. Wer sich einigermaßen mit den Taten des aktuellen OB befasst, der weiß, dass Nordhausen einen Wechsel an der Stadtspitze dringend braucht, auch im Sinne einer deutlich besseren Kommunikationskultur. Und sein Desinteresse an den Belangen seiner Stadt zeigt sich fast täglich bei seiner Abwesenheit bei wichtigen und tollen Veranstaltungen ( Sport, Kultur usw.). Aber eigentlich, ganz ehrlich, ist sein Nicht-Erscheinen für mich ganz angenehm, weil es so viel netter ist.
HisMastersVoise
30.03.2023, 11.00 Uhr
Mit dem Zweiten sieht man besser !
Natürlich ist es eine sehr gern gebrauchte Praxis, den Gegenüber mit Banalitäten zu verunglimpfen. Aber ist denn die Syntax eines Artikels oder Kommentars der Gradmesser für den Inhalt. Auf die Variante kommen doch nur Menschen, denen sonst die Ideen abhanden gekommen sind. Wir haben zum ersten Mal seit Zeiten einen soliden Haushalt in Nordhausen, welcher sich nach den Realitäten richtet und nicht nach den Wunschträumen von Wahlkampfkamellisten. Die gerade in Nordhausen erkennbaren Baumaßnahmen an der Infrastruktur sind, wenn man den Planungsvorlauf berücksichtigt, alles Altlasten oder Versäumnisse aus früheren Legislaturen. Daher sind nun endlich diese Bauarbeiten begonnen worden. Nun endlich werden die richtigen Probleme bearbeitet. Wer außer einigen Fans hat denn etwas vom Stadionausbau. Aber alle Nordhäuser müssen über die Gerhard-Hauptmann-Brücke fahren. Ich will keinen Würdenträger, welcher sofort in jede Kamera grinst, nur um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Unsere gewählten Amtsinhaber sollen ihren Job machen zum Wohle der Nordhäuser. Auch am obigen Artikel kann man doch recht deutlich erkennen, daß hier immer noch und um so mehr vor der Wahl ohne Rücksicht auf Verluste falsch gespielt wird. Und genau aus diesem Grund hatten und haben die Nordhäuser die Nase so etwas von gestrichen voll von dem Geklüngel, dass ein Kai Buchmann in seiner für Politiker so untypischen Art eine sinnvolle Alternative war und ist. Wenn man tatsächlich beide Augen auf machte und wirklich nachschauen wollte, dann könnte man einiges an Ergebnissen aus der Aära Buchmann erkennen. Dazu muß aber der Fraktionsfilter deaktiviert werden. Da wird es dann knifflig !!
Teja
30.03.2023, 18.22 Uhr
Oberbürgermeister
Es ist immer einfacher einen Menschen aus eigener persönlicher Sicht zu beurteilen,als mal objektiv diesen Menschen an seinen Taten zu messen.
Was haben denn die meisten der immer wieder zu sehenden Politiker an den Erfolgen bzw.Ergebnissen ,welche positiv für die Gesellschaft sind getan? Unterschrift geleistet oder so?........
Und das politische Klima verhindert oft sinnhafte Entscheidungen für den Steuerzahler.
Schnapsglas
30.03.2023, 20.48 Uhr
Breites und gutes OB Bewerberfeld
Wenn denn alle aus der Umfrage hat Nordhausen seit langen mal wieder ein gutes, breites und seriöses BewerberInnenfeld. Find ich gut.
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