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Mo, 18:42 Uhr
27.03.2023
Aus dem Kreisausschuss

Keine Hellseher im Amt

Der Haushalt, die Flüchtlingssituation, das neue Schuljahr und ein im Fernsehen ausgestrahlter Vorfall in Werther waren heute Thema im Kreisausschuss…

Den Anfang machte Landrat Jendricke mit den Informationen, zunächst zum Haushalt. Die nötige Anhörung der Kommunen zu deren Leistungsfähigkeit im Gange, bis Ende des Monats können sich die Gemeinden äußern. Nicht alle täten das auch innerhalb der vorgegebenen drei Wochen.

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Problemlagen sollten rechtzeitig gegenüber dem Landratsamt dargestellt werden, da man hier die Informationen auch brauche, um dem Freistaat gegenüber Finanzwünsche zu begründen, mahnte der Landrat. Bis Ende der Woche haben die Kommunen Zeit sich zu äußern, nach den Osterferien will die Verwaltung den Mitgliedern des Kreistages die weitere Planung vorlegen.

Zur Geldfrage gehört auch das Thema Flüchtlinge, für kommenden Donnerstag sei ein Spitzengespräch der Staatskanzlei mit kommunalen Vertretern anberaumt. Ob es dabei auch endlich Klarheit zu Finanzleistungen geben werde, sei zwar noch nicht sicher aber man hoffen darauf, so Jendricke weiter. Es sei nicht davon auszugehen, dass man zeitnah gravierende Änderungen der Grundsituation erleben werde, man müsse weiter von steigenden Zahlen ausgehen. In den zurückliegenden Wochen habe man nur vereinzelte Familien aufnehmen müssen, was aber auch mit dem Umstand zusammen hänge, dass man Ende vergangenen Jahres mehr Menschen aufgenommen hatte, als dies der Schlüssel verlangt hätte. Zudem ist das Ankunftszentrum in die Zorgestraße verlegt worden und fällt mit 60 temporären Plätzen kleiner aus als bisher.

Gute Nachrichten haben die Schulen zu vermelden: die Anmeldezahlen für das neue Schuljahr fallen größer aus als in 2022. An allen drei Gymnasialstandorten seien gute Klassenzahlen zu erwarten, insgesamt treten 290 Schülerinnen und Schüler an die Gymnasien über. Dabei entfallen 96 auf das Humboldt-Gymnasium, 122 kommen zum Herder und 72 werden in Bleicherode das Schillergymnasium besuchen. Auch bei den Grund- und Regelschulen ist kein Abbruch in Sicht. Eine Herausforderung stellt weiterhin die Integration ukrainischer Kinder dar, vor allem in der Kreisstadt. Um die zu entlasten, werden rund 40 Kinder in Grund- und Regelschulen des Landkreises untergebracht werden.

Vermischtes
Am Mittwoch wird man auf der Burgruine Hohnstein die Ehrenamtscard für die Jahre 2022 und 2023 verteilen. Beide Jahrgänge wurden zusammengefasst, weil die Corona-Lage eine große Veranstaltung im vergangenen Jahr noch nicht zuließ.

Die Entwurfsplanung für den Neubau der Grundschule in Ilfeld ist abgeschlossen, die Erstellung von Bauantrag und Ausführungsplanung läuft. Ähnlich sieht es auch in Sollstedt aus, hier läuft das zweites Großprojekt in Sachen Grundschule.

Für die Erneuerung der Spielfelder am Albert-Kuntz-Sportpark wurden aus dem Sportministerium Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro zugesagt. Neben dem Hauptspielfeld soll auch der Kunstrasenplatz ertüchtigt werden. Alles was dann noch fehlt, sei ein besserer Platz für Wacker in der Liga, sagte Jendricke.

Keine Hellseher im Veterinäramt
Am Wochenende schaffte es Werther bis ins Fernsehen, aber aus bedauerlichen Gründen. In Kamerateam der Sendung „Hund Katze Maus“ war bereits im Januar in Werther und dokumentierte hier das Schicksal dreier Hunde, die nicht artgerecht gehalten wurden.

Das Veterinäramt habe sofort nach Erhalt der entsprechenden Anzeige reagiert, gab der neue zweite Beigeordnete, Dirk Schimm zu Protokoll. Die Kollegen seien innerhalb von zwei Stunden vor Ort gewesen. Die Tiere habe man direkt in Gewahrsam genommen und erst nach Erfüllung diverser Auflagen wieder zurückgegeben. Gegen den Halter laufe nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Die nnz wird zu dem Vorfall noch genauer berichten.

Untragbare Zustände bei einem Hundehalter in Werther im Januar (Foto: Jana Hoger/Silvio Dietzel) Untragbare Zustände bei einem Hundehalter in Werther im Januar (Foto: Jana Hoger/Silvio Dietzel)


Man nehme derlei Vorfälle ernst und gehe jedem Einzelfall nach, unterstrich Landrat Jendricke. „Organisationen wie Peta hätten es gerne, dass wir Hellseher sein sollen. Unsere Veterinäre sind alle mit Achtsamkeit unterwegs aber nur da handlungsbefugt, wo sie einen Fall auch kennen. Und wir können Tiere nicht pauschal einkassieren, auch da herrscht keine Willkür sondern die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Ausgaben und Vergaben

Der Hauptausschuss hatte heute über elf Vergabepunkte zu entscheiden:
  • Es sollen „Beratungsstellen für Jüngere“ eingerichtet werden, für Sachausgaben werden rund 16.700 Euro freigegeben
  • Der Kinder und Jugendschutzdienst, der über das Jugendsozialwerk organisiert wird, erhält Mittel in Höhe von rund 127.000 Euro
  • Drei Vergaben befassten sich mit der Förderung der Jugendarbeit durch das Land, der Eigenanteil des Kreises liegt hier bei 40 Prozent. Insgesamt umfasst die Kostenstelle rund eine Million Euro
  • Für die Entwässerung in Sophienhof werden 84.677 freigegeben
  • Für den Bau des Radweges an der Kreisstraße zwischen Nohra und Hünstein werden 910.000 Euro freigegeben
  • Zwischen Buchholz und Hermannsacker soll ebenfalls ein Radweg entstehen, Kosten hier rund 395.000 Euro
  • Für das Programm „Bewegung, Kultur, Gesundheit“ werden 150.000 Euro aus Bundesmitteln freigegeben
  • Und die Beratung anerkannter Flüchtlinge wird von Seiten des Kreises mit knapp 40.000 Euro Eigenanteil finanziert


Neben den Ausgabeentscheidungen musste auch über die Vergabe von Bauleistungen befunden werden. Die Sanierung der Sporthalle an der Berufsschule geht an die Firma Henningbau, die Innensanierung der Grundschule Sollstedt wird für die Bereiche Heizung und Sanitär sowie Metall- und Stahlbau von zwei Firmen aus Sondershausen und Beuren realisiert.

Letzter Punkt im öffentlichen Teil: die Einstellung eines Energiemanagers über drei Jahre. Die Stelle wird vollständig durch Bund und Land finanziert und soll per Aufgabenbeschreibung Wasser-, Gas-, und Stromverbräuche in den Liegenschaften des Kreise überwachen, dort für Messtechnik sorgen, die Abrechnung und Bewertung der Gebäude vornehmen und diese auf neue Energieträger vorbereiten.
Angelo Glashagel
Autor: red

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