Do, 16:59 Uhr
09.03.2023
Museum Tabakspeicher
Francisco de Goya bei Kunst, Gott und die Welt
Die Reihe Kunst, Gott und die Welt des Museum Tabakspeicher thematisiert zum Frühlingsanfang den spanischen Maler Francisco de Goya, eine wahrhaft schillernde Persönlichkeit...
Am Dienstag, 21. März um 19.30 Uhr, wird Franisco de Goya Thema in der Reihe Kunst, Gott und die Welt des Museum Tabakspeicher sein. Die Bilderpräsentation wird mit Musik von Walter Martin Rehahn (Halle) im Museum Tabakspeicher umrahmt.
Heitere Genreszenen im Stile des Rokokos, gewagte Aktdarstellungen, elegante und auch schonungslos entlarvende Portraits der Herrschenden, beklemmende Grafikfolgen, die Träume und spukhafte Visionen, aber auch die Schrecken des Krieges zeigen – das sind nur einige Aspekte des reichen Schaffens von Francisco José de Goya y Lucientes (1746-1828). Der spanische Maler, Radierer und Lithograph ist keiner Stilrichtung eindeutig zuzuordnen. Geboren wurde er 1746 in dem kleinen Ort Fuendetodos in der Provinz Aragón als Sohn eines Vergolders. Ab 1760 hatte Goya Unterricht bei einem Barockmaler in Saragossa und beteiligte sich zunächst ohne Erfolg an Malwettbewerben der Königlichen Akademie in Madrid.
Prägend wurde für ihn eine Reise nach Italien im Jahr 1770. Zwischen 1775 und 1776 entwarf Goya Vorlagen für die königliche Teppichmanufaktur Santa Bárbara in Madrid. Von da an begann sein Aufstieg in die höchsten Ämter. Nach einer schweren Erkrankung 1792 wurde Goya völlig taub. 1799 zum Ersten Hofmaler ernannt, nahm er regen Anteil an der politischen Entwicklung und versuchte sich in den Wirren der Zeit mit dem Hof und dem liberalen Bürgertum zu arrangieren. Dabei unterstützte Goya den Unabhängigkeitskampf des spanischen Volkes gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Nach deren Ende ging er wegen der Wiedereinführung von Inquisition und Folter zunehmend auf Distanz zu Kirche und Königshaus in Spanien. Eine Folge düsterer Bilder spiegelt sein Leiden an den Verhältnissen wider. Zwar blieb er bis zuletzt Hofmaler, zog es aber vor, sich nach Frankreich ins Exil zu begeben, wo er 1828 in Bordeaux starb. Goya gilt in Malerei und Grafik als großer Anreger der modernen Kunst, der in seinen Bildern auch viele Brüche und Abgründe der heutigen Welt prophetisch vorwegnahm.
Walter Martin Rehahn hat einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist im Nebenamt Studienleiter für Kunst und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.
Autor: redAm Dienstag, 21. März um 19.30 Uhr, wird Franisco de Goya Thema in der Reihe Kunst, Gott und die Welt des Museum Tabakspeicher sein. Die Bilderpräsentation wird mit Musik von Walter Martin Rehahn (Halle) im Museum Tabakspeicher umrahmt.
Heitere Genreszenen im Stile des Rokokos, gewagte Aktdarstellungen, elegante und auch schonungslos entlarvende Portraits der Herrschenden, beklemmende Grafikfolgen, die Träume und spukhafte Visionen, aber auch die Schrecken des Krieges zeigen – das sind nur einige Aspekte des reichen Schaffens von Francisco José de Goya y Lucientes (1746-1828). Der spanische Maler, Radierer und Lithograph ist keiner Stilrichtung eindeutig zuzuordnen. Geboren wurde er 1746 in dem kleinen Ort Fuendetodos in der Provinz Aragón als Sohn eines Vergolders. Ab 1760 hatte Goya Unterricht bei einem Barockmaler in Saragossa und beteiligte sich zunächst ohne Erfolg an Malwettbewerben der Königlichen Akademie in Madrid.
Prägend wurde für ihn eine Reise nach Italien im Jahr 1770. Zwischen 1775 und 1776 entwarf Goya Vorlagen für die königliche Teppichmanufaktur Santa Bárbara in Madrid. Von da an begann sein Aufstieg in die höchsten Ämter. Nach einer schweren Erkrankung 1792 wurde Goya völlig taub. 1799 zum Ersten Hofmaler ernannt, nahm er regen Anteil an der politischen Entwicklung und versuchte sich in den Wirren der Zeit mit dem Hof und dem liberalen Bürgertum zu arrangieren. Dabei unterstützte Goya den Unabhängigkeitskampf des spanischen Volkes gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Nach deren Ende ging er wegen der Wiedereinführung von Inquisition und Folter zunehmend auf Distanz zu Kirche und Königshaus in Spanien. Eine Folge düsterer Bilder spiegelt sein Leiden an den Verhältnissen wider. Zwar blieb er bis zuletzt Hofmaler, zog es aber vor, sich nach Frankreich ins Exil zu begeben, wo er 1828 in Bordeaux starb. Goya gilt in Malerei und Grafik als großer Anreger der modernen Kunst, der in seinen Bildern auch viele Brüche und Abgründe der heutigen Welt prophetisch vorwegnahm.
Walter Martin Rehahn hat einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist im Nebenamt Studienleiter für Kunst und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.
Kommentare
Bisher gibt es keine Kommentare.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.