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Di, 09:25 Uhr
07.03.2023
Gleichberechtigung auf dem Lohnzettel

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Zum heutigen Equal Pay Day weist der VdK auf die strukturelle Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben hin Wieder ist ein Jahr vergangen, und immer noch klafft dieselbe große Lücke zwischen den Verdiensten von Frauen und Männern...

Wie 2021 hat das Statistische Bundesamt auch für 2022 beim Bruttostundenlohn einen Abstand von 18 Prozent zwischen dem Einkommen von männlichen und weiblichen Beschäftigten ermittelt. „Die Gründe für die Lohnungerechtigkeit sind vielfältig“, erklärt Dr. Daniela Sommer, Landesfrauenvertreterin im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen, zum Internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit (Equal Pay Day) am 7. März: „Frauen arbeiten häufig in Branchen mit schlechteren Verdienstmöglichkeiten. Das sind zum Beispiel der Einzelhandel und die Gastronomie, aber auch soziale Berufe. Bei der Kindertagesbetreuung etwa beträgt der Frauenanteil 93 Prozent, in den Gesundheitsberufen sind vier von fünf Arbeitskräften weiblich.“

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Auch der Niedriglohnsektor bleibt vornehmlich eine Frauendomäne: 61 Prozent der Beschäftigten hier sind ebenfalls weiblich. „Das allein erklärt den Unterschied im Einkommen aber nicht“, sagt Daniela Sommer: „Selbst bei gleicher Qualifikation, Arbeitszeit und identischem Arbeitsplatz geht der männliche Kollege am Monatsende mit sieben Prozent mehr Lohn nach Hause als seine Kollegin.“ Wesentlich zur Ungleichheit beim Einkommen trägt außerdem der Umstand bei, dass Frauen in Deutschland sehr häufig in Teilzeit arbeiten, weil sie Beruf und Familie nicht anders in Einklang bringen können. Während im EU-Durchschnitt nur knapp 35 Prozent der Mütter mit einem Kind unter 12 Jahren ihre Arbeitszeit reduzieren, sind es hierzulande 66,7 Prozent.

Neben der Kindererziehung ist auch die Pflege eines Familienmitglieds häufig der Grund, warum Frauen im Beruf kürzertreten. In sieben von zehn Fällen übernehmen sie die Versorgung des pflegebedürftigen Angehörigen. „Alle diese Faktoren zusammen können zur Armutsfalle für Frauen werden, vor allem im Alter, wenn aus einem niedrigen Einkommen eine noch kleinere Rente wird“, warnt die VdK-Landesfrauenvertreterin.

Zum diesjährigen Equal Pay Day fordert der VdK daher nicht nur endlich eine gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, sondern auch die Gründung echter Ganztagsschulen und kostenlose Plätze in Kitas und Krabbelstuben für alle Kinder. Für Pflegende muss es aus Sicht des VdK einen angemessenen finanziellen Ausgleich geben, dessen Höhe sich nach dem Pflegegrad richtet. „Auch bei der Rente müssen Pflegezeiten stärker berücksichtigt werden als bisher, um die Altersarmut von Frauen wirksam zu bekämpfen“, so Daniela Sommer.
Autor: red

Kommentare
Berserkertom63
07.03.2023, 18.34 Uhr
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn
Lange schon ist es im Gespräch, Frauen in entsprechenden Funktionen leisten die gleiche Arbeit und werden geringer entlohnt. Das ist nicht mehr Zeitgemäß! Es würde unsere Grundwerte wieder legen, Es muss eine Lohngleichheit eingeführt werden. Auch der islamischen Sekte, sollte man dies unbedingt vermitteln. Frauen arbeiten mit im System. Sonst gibt es keine Sozialleistungen. Alle gemeinsam für eine Zukunft in der Freiheit...
Bredehder
07.03.2023, 21.06 Uhr
Neidgesellschaft
Ein Problem in Sachen Lohnungleichheit sehe ich in der traditionellen Verheimlichung der Gehälter. Es muss ja nicht gleich wie in Skandinavien sein, wo jeder die zu entrichtenden Steuern und eben auch das Einkommen der Nachbarn abfragen kann. Anonymisierte Auflistungen, wie sie von verschiedenen Webseiten schon rudimentär angeboten werden, wären eine gute Argumentationshilfe in Gehaltsverhandlungen in Branchen, wo es halt keine Tarifverträge gibt.

Ein weiteres Problem in Sachen Ungleichbehandlung von Mitarbeiterinnen mit Kindern sind auch meiner eigenen Erfahrung nach kinderlose Vorgesetzte, Chefs und vor allem Chefinnen. Da wurden Sprüche gerissen, wie: "Ich stelle nie wieder Frauen ein, die werden alle nur schwanger und pochen dann auch noch auf die Einhaltung des Mutterschutzgesetzes!". Da würden regelmäßig unbeliebte Arbeitsaufgaben auffallend oft Müttern zugeteilt. Da kam es regelmäßig zu Benachteiligung der Mütter bei der Genehmigung von Fortbildungen, Urlaubswünschen u. v. m. Ich vermute mal, dass dieses ganze Mütter-Mobbing bzw. -Bossing auf Neid zurückzuführen ist.

Darum wünsche ich nun allen Ladys am 8.3. einen schönen Frauentag! Feiert euch mal selbst, lasst euch am Arbeitsplatz nicht unterkriegen und gebt die Hoffnung nicht auf, dass sich eines Tages die Neidgesellschaft mal wandeln wird vom Gegeneinander zu mehr Miteinander!
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