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Fr, 13:22 Uhr
25.11.2022
Bürgermeisterin kritisiert Erfurter Entscheidung

Warum wird Nordhausen kein Oberzentrum?

Die größte Stadt im Thüringer Norden gilt weiterhin als "Mittelzentrum" - Änderungen in der Verwaltungsstruktur des Freistaates haben bei kleineren Städten jüngst gegriffen, wenn das Land neue Akzente setzen wolle, müsse das auch im Norden geschehen, kritisiert Bürgermeisterin Alexandra Rieger...

Nordhausen bleibt ein "Mittelzentrum" mit Funktionen eines Oberzentrums (Foto: nnz-Archiv) Nordhausen bleibt ein "Mittelzentrum" mit Funktionen eines Oberzentrums (Foto: nnz-Archiv)


In dieser Woche hat die Thüringer Landesregierung den Entwurf eines neuen Landesentwicklungsprogramms (LEP) beschlossen. Neben den bestehenden Oberzentren Erfurt, Jena und Gera auch die viel kleineren Städte Suhl und Eisenach im Status zu Oberzentren hochgestuft werden sollen.

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Die Nordhäuser Bürgermeisterin Alexandra Rieger kritisiert diese Entscheidung. „Wenn die Landesregierung damit ein sinnhaftes Landesentwicklungsziel verfolgen und mit diesen neuen Oberzentren im Süden und Westen des Freistaats neue Akzente setzen will, dann muss man dies auch mit Nordhauen im Norden tun“, unterstreicht Rieger.

Die Bürgermeisterin betont ausdrücklich, dass Nordhausen nicht nur mehr Einwohner als Suhl habe. Darüber hinaus habe die Rolandstadt auch im Vergleich zu Eisenach eine bedeutendere Stellung in der Region - beispielsweise mit dem Sitz der Hochschule, der Nordthüringer Arbeitsagentur, einem viel größeren Krankenhaus oder der Landespolizei-Inspektion Nordthüringen.

„Wir sind die größte Stadt und das wichtigste wirtschaftlichen Zentrum in Nordthüringen. Deshalb erwarten wir, dass diese Fakten in Erfurt anerkannt werden und daraus die entsprechenden Konsequenzen auch im LEP gezogen werden“, so Rieger. Nordhausen ist derzeitig Mittelzentrum mit oberzentralen Funktionen.

Wenn das Land die Stadt als Oberzentrum führt, bekäme die Stadt weitere finanzielle Vorteile und würde vorrangig bei der Neuvergabe von Behördensitzen berücksichtigt. Die Bürgermeisterin appelliert an die lokalen Landtagsabgeordneten und die regionale Politik, sich für dieses Ziel gemeinsam stark zu machen und ließ zudem erkennen, dass man auf dem Stand der derzeitigen Ungleichbehandlung auch juristische Schritte prüfen müsste. Wie Rieger erklärt, befinde sich das Landesentwicklungsprogramm jedoch noch im Entwurfsstadium und bis zur Entscheidung im Landtag im kommenden Jahr noch Änderungen möglich sind
Autor: red

Kommentare
Paulinchen
25.11.2022, 14.47 Uhr
Den Grundstein dafür...
...hat die CDU geführte Landesregierung in Erfurt gelegt. Für die kam nach Erfurt, Erfurt, Erfurt und dann Jena. Jena aber auch nur, weil sich dort der Lothar Späth angesiedelt hat. Später entstand die Wirtschaftsachse Eisenach, Gotha, Erfurt, Jena bis Gera. Der Rest war und ist nur Ballast. Leider gehört Nordhausen dazu.
Psychoanalytiker
25.11.2022, 15.58 Uhr
Nordhausen ...
war schon zu DDR-Zeiten "Schütze Arsch im letzten Glied", vergessen im Norden des Bezirkes Erfurt.

Warum sollte dies jetzt anders sein. Weil es die SED-Bezirksleitung nicht mehr gibt?

Nein, weil es die Achse Eisenach-Gotha-ERFURT-Weimar-Jena-Gera an der A4 gibt und die Politiker des Landtages nur diese kennen. Es sei denn ... es gibt Wahlen.
Sonst vergisst man schon gerne, dass Thüringen auch einen Norden hat.

Wie "geachtet" der Norden Thüringens ist, sieht man ja schon am Straßen- und Schinennetz. Die "B80" sollte schon vor 40 Jahren 4- bzw. mindestens 3-spurig ausgebaut werden. Was geschah? Selbst die A72 endet hinter Sangerhausen, also in Sachsen-Anhalt. Und die Eisenbahn ...??? Man darf nicht drüber nachdenken.

Alles kleine Bausteine, die zeigen, wie geachtet die Kleine Kreisstadt Nordhausen wirklich ist.
DDR-Facharbeiter
25.11.2022, 16.58 Uhr
Scheinbar lustloses Nordhausen nicht in Erfurt und Berlin als Wirtschafts-Motor angesehen
Ein scheinbar lustloses Nordhausen ist weder in Erfurt noch in Berlin als "Motor der Nordthüringer Wirtschaft" angesehen.
"Wir sind die größte Stadt und das wichtigste wirtschaftlichen Zentrum in Nordthüringen.
Deshalb erwarten wir, dass diese Fakten in Erfurt anerkannt werden und daraus die entsprechenden Konsequenzen auch im Landes-Entwicklungs-Programm LEP gezogen werden“, so die neue Bürgermeisterin Alexandra Rieger.. Zitat nnz-online, 25.11.2022.
Nordhausen gehört offensichtlich zu den "Vergessenen Stätten".
Nordhausen ist nicht auf der Karte der Thüringer Sehenswürdigkeiten zu finden.
Beispiel: Kein Tourist erfährt, dass in Nordhausen nicht nur die Nazi-Vergeltungswaffen V2 gebaut wurden, sondern dass nach dem Krieg die Sowjets von deutschen Ingenieuren und sowjetischen Kriegsgefangenen in Nordhausen die Träger-Raketen für das sowjetische Sputnik-Raumfahrtprogramm aus V-Waffenteilen rekonstruieren ließen.
Ein Versuch im Jahr 2021, diese Fakten mit vorhandenen Raketenteilen im IFA-Museum hervorzuheben, scheiterte an mangelnder Unterstützung der Nordhäuser Stadtverwaltung. Kein Tourist erfährt, dass es in Nordhausen Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt mit bester Thüringer Gastronomie, eine Traditions-Brennerei für den weltberühmten Nordhäuser Schnaps, eine Maß-Schuhmacherei und die Oberstadt mit wohlerhaltenen Villen aus der Gründerzeit wie auch ansehnlichen DDR-Neubauten gibt.
Kein Tourist wird auf die Parkanlagen in Hohenrode, im Stadtpark und im Meyenburg-Mammut- Park hingewiesen. Theater-Liebhaber werden nicht auf das Theater aufmerksam gemacht, dass von Stadt-Bürgern und nicht von einem adeligen Souverän gestiftet wurde. Wirtschafts-Historiker schätzen die erfindungsreiche Nordhäuser Maschinen- und Bergbau- Industrie. Leider gibt es einen Stadtverwalter, der sich mehr über Kalkschlamm-Reste auf den Straßen aufregt als die Gips-Abbau-Firmen zu unterstützen und zu fördern. Eine Stadt-Entwicklung oder Anwerbung von Arbeitgebern hat jahrelang nicht stattgefunden.
Kein Wunder, dass ein scheinbar lustloses Nordhausen weder in Erfurt noch in Berlin als "Motor der Nordthüringer Wirtschaft " angesehen wird.
Nichtzuständig
25.11.2022, 20.36 Uhr
Weil alles ins Eichsfeld geht.
Unserer Bundestagsabgeordnete Herr Grund, einer mit viel Einfluss in Berlin arbeitet halt nur für's Eichsfeld. Dort hat jedes Kuhdorf eine Umgehungsstraße. Jedes Dorf einen Top Sportplatz. Und Heiligenstadt und Leinefelde-Worbis können sich echt sehen lassen. Jetzt wird die B 247 ausgebaut, damit die Eichsfelder schnell in EF sind. Für Ndh und Kyf hat er nix übrig. Seit 20 Jahren sitzt er in Berlin, in der Zeit hätte er mehr für Ndh tun müssen.
RWE
25.11.2022, 20.42 Uhr
Paulinchen,
Gera gehört zur Wirtschaftsachse? Ehrlich jetzt?
Ansonsten war es Aufgabe unserer lokalen Politiker für Ansiedlungen zu sorgen.
Springflut
25.11.2022, 20.47 Uhr
Nordhausen könnte stark sein ...
... wenn man es im Rathaus nicht immer verreißen würde! Suhl war clever und hat kooperiert mit seinen Nachbargemeinden und so hat man sich im Süden stark aufgebaut, mit Erfolg.
Nordhausen? - der hiesige Stadtchef zieht in den bürokratischen Kleinkrieg gegen Harztor wegen ein paar Quadratmetern Einkaufsfläche im Herkulesmarkt und schürt immer wieder Zwist gegen die eigenen StadträtInnen, wie zuletzt, in dem er absurderweise die Stadtfinanzen zur Verschlusssache erklärt.
Dreimal darf man raten, warum die einige Region Suhl gestärkt wird und das chaotisch auftretende Nordhausen nicht....
Nordhausen (und seine Bürgergesellschaft) kann mehr und muss an seine Spitze endlich wieder Menschen kriegen, die nicht alles einreißen.
Kobold2
25.11.2022, 21.39 Uhr
Könnte,
wenn es weniger Pessimisten, Jammerer und Dauernörgler geben würde......
Psychoanalytiker
25.11.2022, 21.48 Uhr
@ den, der nichtzuständig ist oder so heißt ...
... Ich habe schon "vor Jahren" darauf hingewiesen, dass der Zuschnitt unseres Wahlkreises demokratisch so gewählt ist, dass Manfred Grund immer "gewinnt".

Die Katholiken wähl(t)en schon immer CDU, und da sie in unserem Wahlkreis in der Mehrheit sind, könnten alle Einwohner unseres Landkreises NDH eine einzige andere Partei wählen, Manfred Grund hätte danach immer noch die meisten Stimmen. Und wer die meisten Stimmen auf sich vereint, hat auf demokratischem Weg gewonnen, so ist das mit der Demokratie.

Und dann kann man sich gut und gerne für seine Wähler einsetzen und Gutes für das Eichsfeld tun.

Und da auch ich glaube, glaube ich, dass er bei der nächsten Wahl wieder gewinnt, es sei denn, er tritt nicht wieder an. Aber dann gewinnt dann ein anderer aus dem Eichsfeld. Der Zuschnitt des Wahlkreises sorgt schon dafür ... .
bleibtmalfeinineurer
26.11.2022, 00.13 Uhr
Antwort...
...auf die Eingangsfrage:

Weil NDH die Kriterien nicht erfüllt.

Nur weil NDH unter den nordthüringer Blinden der Einäuigige ist, spielt die Stadt noch lange nicht in der selben Liga wie die im Artikel genannten.
Fönix
27.11.2022, 12.20 Uhr
"Nordhausen könnte stark sein..."
Zitat Stahmer:
"Suhl war clever und hat kooperiert mit seinen Nachbargemeinden ... und ...
Nordhausen ... zieht in den bürokratischen Kleinkrieg gegen Harztor wegen ein paar Quadratmetern Einkaufsfläche im Herkulesmarkt..."

Das trifft den Nagel auf den Kopf!
Mehr Erkenntnis braucht es nicht sucht man nach den Ursachen der Nordthüringer Dauermisere. Die Nordhäuser Verwaltungsfürsten sahen und sehen sich alle als kleine Könige und versuchen permanent, sich mit ihren Selbstdarstellungsarien gegenseitig zu überbieten. Jede sich bietende Möglichkeit wird genutzt, die eigene Position zu stärken und die des vermeintlichen (politischen) Gegners zu schwächen, egal wie nachteilig sich diese Sandkastenspielchen für die Region auswirken. Von der Tatsache, dass man miteinander viel mehr erreichen kann als gegeneinander, haben diese verantwortungslosen Provinzkasperle offenbar noch nie etwas gehört.
Als Normalbürger kann man sich da nur peinlich berührt abwenden und die Konkurrenz in nah und fern reibt sich feixend die Hände ...
Springflut
27.11.2022, 16.21 Uhr
@fönix: Dann für die Nordhäuser Zukunft lernen
Dann muss diese Stadt, alle BürgerInnen, in Zukunft bessere Wahlentscheidungen treffen. Nordhausen hat Jahre verloren, weil man auf falsche Versprechungen von Kandidaten hereingefallen ist und sich hat täuschen lassen.
Die Rechnung zahlen wir alle, ganz konkret. Wie sich jetzt heraugestellt hat, steht die Stadt aufgrund von Fehlmanagement vor einem riesen Finanzproblem, das sich für die Zukunft noch weiter öffnet.
(Dass jetzt der Stadtrat der die Finger in die Wunde gelegt hat vom Bürgermeister noch gescholten wird, ist Teil des Problems=BürgerInnen sollen uninformiert sein=kein Respekt vor dem Bürger)
Das Geld wird sich das Rathaus bei den BürgerInnen hier in Nordhausen holen und Leistungen einschränken. Das prophezeihe ich, mann kann nur hoffen, dass durch die frühzeitige Information zur Finanzlage Schlimmeres verhindert werden kann.
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