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Mi, 08:06 Uhr
21.09.2022
Bundesweit zweithöchste Quote:

Thüringer erkranken besonders häufig am Herz!

Vielen ist die "Koronare Herzkrankheit" (KHK) kein Begriff - dabei ist sie die häufigste Todesursache weltweit! In Deutschland starben im Jahr 2020 mehr als 120.000 Menschen an den Folgen der chronischen Erkrankung – zwölf Prozent aller Todesfälle...

Die bekannteste Folge ist sicher der Herzinfarkt. Alarmierend: In Thüringen sind mit 10,8 Prozent Erkrankten in der Bevölkerung ab 30 Jahren deutlich mehr Menschen betroffen als im bundesweiten Durch-schnitt, der bei 8,3 Prozent liegt. Damit ist der Freistaat das Bundesland mit der zweihöchsten Quote! Auch im "fairen" Vergleich nach Alters- und Geschlechtsstandardisierung liegt Thüringen mit 10,0 Prozent über dem Bundesweiten Durchschnitt. Das zeigt der aktuelle "Gesundheitsatlas Koronare Herzkrankheit" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), den die AOK PLUS jetzt im Vorfeld des Weltherztages am 29. September veröffentlicht hat.

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Regionale Unterschiede bis auf Kreisebene
Der Gesundheitsatlas stellt die regionalen Unterschiede bis auf die Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte dar. Der niedrigste Anteil an Patientinnen und Patienten mit einer KHK findet sich in Thüringen mit 7,2 Prozent in Jena. Am stärksten betroffen ist Suhl: Dort ist bei 13,1 Prozent der Menschen eine Koronare Herzkrankheit diagnostiziert worden. Im "fairen" Vergleich liegt der niedrigste Anteil ebenfalls in Jena bei 7,2 Prozent, jedoch wird die Liste der höchsten Erkrankungsanzahl dann von Schmalkalden-Meiningen mit 11,8 Prozent angeführt, Suhl liegt dann "nur" noch bei 10,7 Prozent. In Erfurt liegt die Häufigkeit bei 10,0 Prozent, im fairen Vergleich sogar bei 10,1 Prozent.

Insgesamt 137.000 Menschen in Thüringen haben KHK
Im Auswertungsjahr 2020 hatten in Thüringen rund 137.000 Menschen über 30 Jahren die Koronare Herzkrankheit. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Die höchsten Werte werden in Thüringen in der Altersgruppe ab 90 Jahren erreicht: Bei den Männern sind 50,1 Prozent und bei den Frauen 34,4 Prozent dieser Altersgruppe von KHK betroffen. Grundsätzlich wird deutlich, dass Männer in jeder Altersgruppe häufiger an KHK erkranken als Frauen. Die Krankheitshäufigkeit im Freistaat ist hinsichtlich des Altersverlaufs ähnlich wie bei den bundesweiten Ergebnissen. Allerdings liegen die Werte in allen Altersgruppen deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Häufigkeit steigt mit dem Alter - Männer sind öfter erkrankt
"Dass Männer häufiger an KHK erkranken, ist neben biologischen Faktoren auch durch den höheren Raucheranteil zu erklären", so Hannelore Strobel, Pressesprecherin der AOK PLUS. "Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung einer KHK, und in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten war der Raucheranteil unter den Männern immer deutlich höher als unter den Frauen." Der Zusammenhang zwischen KHK und Rauchen spiegelt sich auch in der regionalen Auswertung der 401 Kreise und kreisfreien Städte des Gesundheitsatlas wider: In Regionen mit besonders vielen Raucherinnen und Rauchern liegt der Anteil der KHK-Patientinnen und -Patienten bei 9,3 Prozent, in Regionen mit wenigen Rauchenden dagegen bei nur 7,4 Prozent. Dieser Unterschied bleibt auch bestehen, wenn in einem "fairen" Vergleich unterschiedliche Alters- und Geschlechtsstrukturen berücksichtigt werden. "Analysen des Gesundheitsatlas bestätigen zudem, dass materiell und sozial benachteiligte Menschen häufiger von einer KHK betroffen sind als Menschen mit einem hohen sozialen Status", so die Pressesprecherin.

Zusammenhang zwischen KHK und Bluthochdruck
Auch der Zusammenhang zwischen KHK und Bluthochdruck spiegelt sich in den regionalen Auswertungen wider. So lag der KHK-Patientenanteil in den deutschen Regionen mit den wenigsten Bluthochdruck-Patientinnen und -Patienten bei 6,7 Prozent, in Regionen mit besonders vielen Hypertonie-Erkrankten dagegen bei 11,2 Prozent. "In fast allen Kreisen und kreisfreien Städten in Thüringen ist eine überdurchschnittliche Hypertonie-Häufigkeit zu verzeichnen - und damit auch ein besonders hoher Anteil von KHK-Patientinnen und -Patienten. Unter dem Durchschnitt liegt lediglich Jena, Erfurt liegt im Mittelfeld", sagt Hannelore Strobel. Außerdem zeigt der Gesundheitsatlas einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Diabetes mellitus Typ 2 und koronarer Herzkrankheit.

Strukturierte Behandlung für eine bessere Kontrolle der Erkrankung
Die AOK PLUS engagiert sich seit Jahren für eine bessere und strukturierte medizinische Versorgung ihrer Versicherten mit koronarer Herzkrankheit. So ist das Disease-Management-Programm (DMP) "AOK-Curaplan" für KHK-Patienten seit fast 20 Jahren ein fester Bestandteil der Versorgung. Aktuell sind rund 430.000 Versicherte der AOK PLUS in dieses Programm eingeschrieben. "Ziel des DMP ist es, bei den eingeschriebenen Patientinnen und Patienten durch regelmäßige ärztliche Behandlungen und die Vereinbarung individueller Therapieziele das Herzinfarkt-Risiko und die Sterblichkeit zu senken und die Lebensqualität zu erhalten. Krankheitsbedingte Beschwerden aufgrund von Angina pectoris-Anfällen wie Engegefühl in der Brust oder Luftnot sollen so weit wie möglich reduziert werden", sagt Hannelore Strobel. Um das zu erreichen, stehe auch ein herzgesunder Lebensstil mit vermehrter Bewegung und gesunder Ernährung im Fokus des AOK-Behandlungsprogramms. Dazu gehörten auch Beratungsangebote und Hilfen zum Rauchverzicht.

Innovatives Verfahren ermöglicht Aussagen auf lokaler Ebene
Für den Gesundheitsatlas ist ein Hochrechnungsverfahren zum Einsatz gekommen, das für diesen Zweck vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Zusammenarbeit mit der Universität Trier entwickelt worden ist. Es erlaubt auf Basis der Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten zuverlässige Aussagen zu Krankheitshäufigkeiten in der gesamten Wohnbevölkerung Deutschlands bis auf die lokale Ebene. Unterschiede zwischen den AOK-Versicherten und der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Krankheitshäufigkeit werden dabei durch ein innovatives statistisches Verfahren herausgerechnet. Ziel der Analysen des Gesundheitsatlas ist es, den Akteuren vor Ort fundierte Informationen über das Krankheitsgeschehen in ihrer Region bereitzustellen. In die Analyse einbezogen wurden Personen ab 30 Jahren mit einer ärztlich dokumentierten KHK-Diagnose oder einem für die KHK spezifischen Eingriff an den Herzkranzgefäßen.
Autor: red

Kommentare
Rob2000
21.09.2022, 08.58 Uhr
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