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Di, 15:31 Uhr
24.05.2022
Spielplan wird umgestellt

Umzug am Theater verzögert sich

Von außen sieht der Anbau am Nordhäuser Theater so aus, als würden die Bauarbeiter jeden Moment abziehen. Tatsächlich sind die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen aber auf den letzten Metern strauchelt man nun, unverschuldet. Es wird zu Verzögerungen kommen, gaben heute Theater und Stadtverwaltung bekannt…

Am Nordhäuser Theater kommt es zu Verzögerungen beim Anbau (Foto: agl) Am Nordhäuser Theater kommt es zu Verzögerungen beim Anbau (Foto: agl)

Am Nordhäuser Theater baut man fleißig an der Zukunft und bisher lag man damit auch gut im Zeitplan. Nach der letzten regulären Vorstellung im Großen Haus am kommenden Sonntag sollte der Umzug in den Anbau vorbereitet werden, um hier die neue Spielzeit in der „Interimsspielstätte“ nach dem Sommer einläuten zu können.

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Doch daraus wird nun erst einmal nichts. Im Anbau selber ist zwar fast alles fertig, aber oben auf dem Dach, da fehlt noch etwas: die Lüftungsanlage. „Wir haben am vergangenen Freitag eine Änderung im Bauablauf festlegen müssen, weil die Lüftungsanlage nicht rechtzeitig fertig werden wird. Ohne Belüftung keine Spielstätte, ohne Spielstätte kein Publikum. Es ist zum schwarz ärgern aber das ist keine Ware von der Stange. Eine Lösung liegt nicht in unserer Hand, wir haben bereits versucht, alle Hebel in Bewegung zu setzen.“, erklärte Oberbürgermeister Buchmann bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Die Verzögerung hängt demnach mit Lieferengpässen zusammen, deren Auflösung außerhalb der Möglichkeiten der Stadtverwaltung liege. „Uns und dem Theater tut das wirklich weh, da sich aus der Verzögerung ein immenser Rattenschwanz an organisatorischen Änderungen ergibt, aber es lässt sich einfach nicht ändern", so der OB weiter.

Für den Nordhäuser Musentempel ist es ein weiterer Schlag ins Kontor. Während der Corona-Pandemie war man beständig versucht, die Spielzeiten den Gegebenheiten auch kurzfristig anzupassen. Zuletzt hatte man auf ruhigere Zeiten gehofft, und die Planungen nach dem nun überholten „Fahrplan“ des Baufortschritts getroffen. Nun wird sich der Umzug in die Interimsspielstätte um mindestens drei Monate verzögern. Drei Monate, in denen man keinen Ort hat, an dem man spielen oder auch nur proben kann. Keine guten Nachrichten, aber Intendant Daniel Klajner sieht auch Licht am Ende des Tunnels. „Wir sind findig und lassen uns nicht unterkriegen. Wenn alles ideal läuft, haben wir bis Ende Juni einen neuen Spielplan aufgestellt und wir sind bereits im Gespräch mit der Blasii-Kirche um hier etwas länger als geplant auftreten zu können. Aber wir müssen das Publikum um ein wenig Geduld bitten, bis wir Details nennen können, werden wir noch ein wenig Zeit brauchen“.

Es war ohnehin geplant, einige Veranstaltungen während der Zeit des Umzugs in der Kirche durchzuführen. Sämtliche Inhalte des aktuellen Spielplans werde man aber nicht umschichten können, erklärte Klajner weiter, die geplanten zehn Premieren würden sich nicht halten lassen. Der Fokus werde zunächst darauf liegen, die vertraglich geregelten Gastauftritte unter Dach und Fach zu bringen. Die Sondershäuser Schlossfestspiele bleiben von den Schwierigkeiten in Nordhausen unberührt.

Im Inneren das historischen Hauses wolle man weiter nach Plan verfahren, um nicht noch stärker ins Hintertreffen zu geraten, erklärte der Oberbürgermeister weiter. Ab dem 25. Juli sollen hier die Rohbauarbeiten vorbereitet werden, eine Fortsetzung des Betriebs im Großen Haus ist unter diesen Umständen also nicht möglich.

Das aktuelle Programm steht ab Mitte November in Frage, davor sollte alles seinen Gang gehen. Man werde das Publikum und die Abonnenten rechzeitig informieren, wenn mehr Klarheit herrscht, versicherte Klajner. „Natürlich waren wir erst einmal schockiert. Aber wenn die letzten Jahre eines gezeigt haben, dann dass die Solidarität im Haus groß ist und wir in schweren Zeiten alle Kräfte mobilisieren und anpacken können“. Bleibt es beim neuen „Fahrplan“, wird der Umzug Mitte Oktober beginnen, die Arbeiten im Bestand im Januar enden und die letzten Feinheiten im Februar geklärt werden. Für den 01. März 2023 ist eine große Feier zur Eröffnung der Interimsspielstätte geplant. Wenn alles nach Plan läuft.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Kitty Kat
25.05.2022, 07.40 Uhr
Ja mei
Es ist ja kein dringend benötigtes Krankenhaus, es ist ein Theater.
Gudrun1974
25.05.2022, 10.37 Uhr
Rinkes Bibliothek, Buchmanns Theater...
... die Preise sind und werden beim Theater weiter durch die Decke gehen. Zulasten von Jugendarbeit, Essengeld in Schulen und Kitas, Energiekosten.
Der Dumme bleibt der Nordhäuser Normalbürger, er darf die Millionen Zusatzkosten zahlen. So bei Rinkes Denkmal Bibibliothek, so bei Buchmanns Theater. Das "Nordhäuser System" nährt sich immer weiter beim Steuerzahler.
nur_mal_so
25.05.2022, 10.59 Uhr
In das Theater können alle gehen,
nicht nur Herr Buchmann, ebenso wie nicht nur Frau Rinke die Bibliothek benutzen darf. Selbst eine Stephanie Boklusek kann in das Theater gehen, wenn sie es denn wollte.
Auch hier wieder der Hinweis: Baukosten haben nichts mit Jugendarbeit, Essensgeld oder Energiepreisen zu tun.
Gudrun1974
25.05.2022, 13.25 Uhr
Theater hat etwas mit Essengeld und Energiepreisen zu tun
Denn das sind alles Gelder, die sich im kommunalen Kreislauf bewegen. EVN gibt Geld - Theater, Essengeld, Badehaus usw werden bezuschusst. Je mehr EVN bezuschussen muss, umsomehr fehlt dieses Geld an anderer Stelle. Im Prinzip ganz einfach, weil am Ende alles durch einen Topf geht.
Und je höher die Baukosten fürs Theater, um so mehr gefährdet ist der Laufende Zuschuss ans Theater für des Betrieb. Dürften pro Monat wohl 2 bis 3 Mio aus des Stadtkasse drin. Geld kann man nur einmal ausgeben.
DDR-Facharbeiter
25.05.2022, 13.31 Uhr
Der Mensch lebt nicht allein vom Brot..
Theater und Kino gehörten bereits 1945 zu unsern Urbedürfnssen. Nachdem wir minimal was zu essen bekamen und ein Dach über dem Kopf hatten, richtete sich der Sinn
vieler Überlebender auf eine "schönere Welt" im Kino und im Theater.
Der damalige Bürgermeister Hans Himmler schaffte es, eine Bühne im Theater-Gebäude bespielbar zu machen. Selbst zehnjährige Pimpfe versuchten, sich einen Platz auf dem obersten Rang, dem Heuboden, zu verschaffen oder Statist spielen zu dürfen.
In DDR-Zeiten bekamen Sätze wie "Sir, geben Sie Gedankenfreiheit" langanhaltenden spontanen Beifall. Vielleicht wird das Theater in schweren Zeiten wieder helfen, auf Abstand zu Problemen zu gehen. Der Mensch lebt nicht allein vom Brot..
Gudrun1974
25.05.2022, 15.12 Uhr
Ich hab Nix gegen das Theater.
Im Gegenteil, ich denke nur darüber nach dass auch nach dem Neubau noch Geld für den Betrieb da sein muß. Was nützt die schöne Hülle wenn Künstler und Betriebspersons usw nicht mehr bezahlt werden können, weil das ganze Geld im Beton steckt?
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