Sa, 20:30 Uhr
23.04.2022
nnz-Forum:
Quo Vadis Wasserstoff in der Elektromobilität?
"Wasserstoff ist eine der großen Wetten insbesondere auf die Zukunft der individuellen Mobilität. Denn Wasserstoff hat zunächst große Vorteile, kann eben den dreifachen Brennwert von Diesel bieten" So eröffnet nnz-Leser Tim Schäfer seinen Forumsbeitrag...
Bei der Nutzung des Wasserstoffs durch Verbrennung oder in einer Brennstoffzelle entsteht als Abfallprodukt Wasser. Das könnte die nachhaltigere Zukunft sein, es gibt keine bösen Abgase mehr und die Produktion ist auch dezentral gut möglich. Aktuell kann Wasserstoff die Ablösung vom bösen Erdöl beschleunigen, auch wenn dieser die Preise weitertreibt? Ich bin ein Fan der Brennstoffzelle, die mitunter auch einen Li-Akku braucht. Schon in den frühen 2000-er Jahren war eine Hannover-Messe voll von deutschen Lösungen zur Brennstoffzelle. Keiner wollte mehr etwas wissen vom Speicher, etwa einer Lithiumbatterie.
Viel Aufwand wurde über die Jahre in die Wasserstofftechnologie für die individuelle Mobilität gesteckt. Die Ausstellungen waren voller Technologieträger, die allesamt Rekorde auswiesen. Offen gesagt, es war beinah deprimierend, wenn ein Individuum sich noch mit einer Batteriesystementwicklung befasste. Seit Jahrzehnten gelten Wasserstoff und Brennstoffzelle als der Antrieb der Zukunft, es gibt schon wenige Fahrzeuge, aber kaum einen Markt? Kein deutscher Hersteller bietet Fahrzeugmodelle als Massenproduktionsprodukt mit Wasserstoff. Süd-Korea und Japan dagegen wollen Brennstoffzellen-Modelle in den Markt drücken, adressieren eben aber daneben auch neue Generationen von Batterien, wie die Lithium-Festkörper Akkus (ASS).
Nachteile der Brennstoffzellenfahrzeuge etall sind einschlägig definiert. Immer noch ist diese Technik heute sehr teuer, auch für die Logistik, die Erzeugung und in der Anwendungskette/Betrieb werden Kritikpunkte benannt. Akkus, die die Technik Brennstoffzelle reaktionsfreudiger machen, sind dagegen heute eher nicht mehr das Problem. Zusätzlicher Aufwand, etwa aufgrund der Eigenschaften von Wasserstoff, wirken sich nachteilig aus, bspw. mit wasserstoffdichten, langlebigen Beschichtungen. Insbesondere bedingt eine 700 bar Druck Befüllung entsprechend haltbare Tanks. Manche Comedians meinen bspw. immer, es sei so einfach, die vorhandenen Pipelines könnten genutzt werden, aber das ist schlicht falsch. Auch die Verflüssigung bei – 252 °C ist in definierten und überwachten Prozessen sicherlich eine gute Option, wird aber aus naheliegenden Gründen für die Breite bisher abgelehnt.
Bisher galt das schnelle Tanken immer als Vorteil, aber in der Praxis können wohl auch nur 6 Autos pro h mit der neuesten Technik, die aufwändiger ist, betankt werden. Fraglich bleibt die Einsatzeffizienz, der Wirkungsgrad, der sich nachteilig darstellt, mit etwa 30%. Batterieelektrische Fahrzeuge sollen 75 % schaffen. Fakt ist, die Brennstoffzelle muss neu erfunden werden, um eine Innovation zu werden. Aber es gibt reale Einsatzszenarien. Es gibt ja nicht nur die individuelle Elektromobilität, sondern auch die Industrie, immobile Anwendungen, oder Bahn, Schiff, Flugzeug und LKW. Aber machen wir uns nichts vor, die Substitution von Schiffsdieseln, das geht mit einem Wunder auch nur eher mittelfristig.
Die kurzfristigeren Chancen, die ebenso große Mengen benötigen, liegen im industriellen Bereich oder auch der Kraft-Wärme-Kopplung. Die Wasserstoff-Revolution wird kommen und in Deutschland kann der Brennstoffzelle noch zum Durchbruch verholfen werden. Die PKW- Lösung aber scheint kurzfristig ( - 2028) nicht marktfähig zu werden.
Tim Schäfer
Autor: redBei der Nutzung des Wasserstoffs durch Verbrennung oder in einer Brennstoffzelle entsteht als Abfallprodukt Wasser. Das könnte die nachhaltigere Zukunft sein, es gibt keine bösen Abgase mehr und die Produktion ist auch dezentral gut möglich. Aktuell kann Wasserstoff die Ablösung vom bösen Erdöl beschleunigen, auch wenn dieser die Preise weitertreibt? Ich bin ein Fan der Brennstoffzelle, die mitunter auch einen Li-Akku braucht. Schon in den frühen 2000-er Jahren war eine Hannover-Messe voll von deutschen Lösungen zur Brennstoffzelle. Keiner wollte mehr etwas wissen vom Speicher, etwa einer Lithiumbatterie.
Viel Aufwand wurde über die Jahre in die Wasserstofftechnologie für die individuelle Mobilität gesteckt. Die Ausstellungen waren voller Technologieträger, die allesamt Rekorde auswiesen. Offen gesagt, es war beinah deprimierend, wenn ein Individuum sich noch mit einer Batteriesystementwicklung befasste. Seit Jahrzehnten gelten Wasserstoff und Brennstoffzelle als der Antrieb der Zukunft, es gibt schon wenige Fahrzeuge, aber kaum einen Markt? Kein deutscher Hersteller bietet Fahrzeugmodelle als Massenproduktionsprodukt mit Wasserstoff. Süd-Korea und Japan dagegen wollen Brennstoffzellen-Modelle in den Markt drücken, adressieren eben aber daneben auch neue Generationen von Batterien, wie die Lithium-Festkörper Akkus (ASS).
Nachteile der Brennstoffzellenfahrzeuge etall sind einschlägig definiert. Immer noch ist diese Technik heute sehr teuer, auch für die Logistik, die Erzeugung und in der Anwendungskette/Betrieb werden Kritikpunkte benannt. Akkus, die die Technik Brennstoffzelle reaktionsfreudiger machen, sind dagegen heute eher nicht mehr das Problem. Zusätzlicher Aufwand, etwa aufgrund der Eigenschaften von Wasserstoff, wirken sich nachteilig aus, bspw. mit wasserstoffdichten, langlebigen Beschichtungen. Insbesondere bedingt eine 700 bar Druck Befüllung entsprechend haltbare Tanks. Manche Comedians meinen bspw. immer, es sei so einfach, die vorhandenen Pipelines könnten genutzt werden, aber das ist schlicht falsch. Auch die Verflüssigung bei – 252 °C ist in definierten und überwachten Prozessen sicherlich eine gute Option, wird aber aus naheliegenden Gründen für die Breite bisher abgelehnt.
Bisher galt das schnelle Tanken immer als Vorteil, aber in der Praxis können wohl auch nur 6 Autos pro h mit der neuesten Technik, die aufwändiger ist, betankt werden. Fraglich bleibt die Einsatzeffizienz, der Wirkungsgrad, der sich nachteilig darstellt, mit etwa 30%. Batterieelektrische Fahrzeuge sollen 75 % schaffen. Fakt ist, die Brennstoffzelle muss neu erfunden werden, um eine Innovation zu werden. Aber es gibt reale Einsatzszenarien. Es gibt ja nicht nur die individuelle Elektromobilität, sondern auch die Industrie, immobile Anwendungen, oder Bahn, Schiff, Flugzeug und LKW. Aber machen wir uns nichts vor, die Substitution von Schiffsdieseln, das geht mit einem Wunder auch nur eher mittelfristig.
Die kurzfristigeren Chancen, die ebenso große Mengen benötigen, liegen im industriellen Bereich oder auch der Kraft-Wärme-Kopplung. Die Wasserstoff-Revolution wird kommen und in Deutschland kann der Brennstoffzelle noch zum Durchbruch verholfen werden. Die PKW- Lösung aber scheint kurzfristig ( - 2028) nicht marktfähig zu werden.
Tim Schäfer
Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
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