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Mo, 08:15 Uhr
04.10.2021
25 Jahre Kirchenbauverein

Die Bielschen feiern Jubiläum

Die Bielener Kirche war bis in die 90er Jahre baupolizeilich gesperrt. Gerettet wurde das Gotteshaus dank einer engagierten Kirchengemeinde und dem Kirchbauverein mit seinen treuen Sponsoren. Seit 25 Jahren steht der Verein mittlerweile der Kirchengemeinde unterstützend zur Seite...

„Es gleicht einem Wunder, dass unsere St. Martin und Johannes-Kirche Ende der 80er Jahre vor einem Teilabriss verschont geblieben ist und heute wieder so vor uns steht“, sagt der Vorsitzende des Bielener Kirchbauvereins, Jochen Bühling, immer wieder staunend.

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Das Jubiläum will natürlich gefeiert werden. So wird am Samstag, den 09. Oktober, um 18.00 Uhr herzlich zu einer musikalischen Abendandacht mit dem Gospelchor Karibu in die Kirche eingeladen. Nach der Andacht erfolgt ein kleiner Festakt, bevor der Abend mit einem gemütlichen Zusammensein samt Imbiss zu Ende geht. Die Weinstube ist geöffnet. Eine Fotopräsentation gibt einen Einblick in die Arbeit der vergangenen 25 Jahre.

14 Gründungsmitglieder, inklusive des Ideengebers Pfarrer Peter Gerstenberger waren es damals. Heute sind sie zu Zwanzig. Die Hälfte des Gemeindekirchenrates ist mit dabei. Viele der Mitglieder sind jedoch nicht kirchlich. Aber die Kirche gehört auch für sie einfach ins Dorf. Und das haben sie geschafft. Im und um das Gotteshaus werden wieder zahlreiche Gottesdienste und Feste gefeiert. Es steht für die „Bielschen“ wieder im Zentrum ihres Dorflebens. „Von Anfang an unterstützt hat uns dabei der Nordhäuser Konzertchor mit seinen jährlichen Benefizauftritten zur Weihnachtszeit“, betont Jochen Bühling, selbst eines der Gründungsmitglieder.

Herr Bühling, Frau Lapucha, Frau Bühling, Herr Bischoff vor der Kirche St. Martin und Johannes in Bielen (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) Herr Bühling, Frau Lapucha, Frau Bühling, Herr Bischoff vor der Kirche St. Martin und Johannes in Bielen (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz)


Er wohnt direkt neben dem Kirchturm und Teile der Turmschiefern lagen damals regelmäßig auf seinem Hof. „Da musste man ja aktiv werden“, schmunzeln er und seine Frau und begannen mit den anderen anzupacken. Zu Beginn des Kirchbauvereins war wirklich noch körperliche Arbeit gefragt, jeder konnte nach seinen Möglichkeiten mittun. „Heute sind wir mehr die Spendensammler und Fachfirmen arbeiten“, berichtet Elke Lapucha, die stellvertretende Vereinsvorsitzende. Anfangs ging das noch über Straßensammlungen, heute hat es sich mehr hin zu Einzelspenden gewandelt.

Eine große Stärke der „Bielschen“, wie man hier sagt, ist ihre Vernetzung. Im Ortsteilrat um Bürgermeisterin Uta Heidecke stellt jeder Verein 1 Mitglied. Im Heimatverein sind ebenfalls fast alle Vereine vertreten. Da wird zusammengeplant und -gearbeitet, auch bei kirchlichen Festen. Weit über den Ort hinaus bekannt wurde beispielsweise der Weihnachtsmarkt rund um die Kirche, bei dem alle aktiv sind.

Beeindruckend ist die Bilanz, was die Bielschen schon geschafft haben und woran sie noch arbeiten: Von der Notsicherung des Gebäudes, über die Innensanierung und zuletzt die Kanzelsanierung. Rund 100.000 Euro konnte der Kirchbauverein in all den Jahren dazu beitragen. Und doch gibt es noch für jeden Einzelnen persönliche Wunden in dieser Kirche. Für Elke Lapucha ist es die Orgel.

Als Konfirmandin hat sie noch darauf gespielt. Traurig schaut sie auf die verbliebenen Fragmente und weiß doch, dass ihr Wunsch Zukunftsmusik ist. Die gerade anstehenden Bauabschnitte gehören der Sicherung des Langhauses. Ginge es nach dem Kirchbauverein, könnte danach wieder einmal etwas „fürs Auge in die Kirche eingebracht werden“, wie Elke Lapucha unterstreicht. Die Emporenmalereien zu reinigen und Teilbereiche zu erneuern, ist da so eine Idee. Später möchten andere eher den modernen Gartenzaun um die Kirche wieder durch den ursprünglichen schmiedeeisernen ersetzen und wieder andere sehen den zukünftigen Schwerpunkt im Verputz der Tonne oder im Vervollständigen des Geläuts.

Das hört sich an, als ob die Arbeit des Kirchbauvereins noch lange nicht beendet wäre. Da stehen noch viele Gespräche zwischen Gemeindekirchenrat und Kirchbauverein an. Unerfüllt blieb bislang übrigens der Traum des Vorsitzenden einmal den Goldenen Kirchturm in den Händen zu halten. Bisherige Bewerbungen blieben erfolglos. Doch kein Grund zur Traurigkeit, nun wird erst einmal die 25-jährige Erfolgsgeschichte Bielener Kirchbauverein gefeiert.
Autor: red

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