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Mo, 08:08 Uhr
04.10.2021
122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes

In den Diesteln

Wer genau wissen wollte, wie es sich durch einen Dschungel von bis zu zwei Meter hohen Sumpf-Kratzdisteln kämpfen lässt, der nahm am vergangenen Sonnabend am 122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes Nordhausen im NSG Rüdigsdorfer Schweiz teil...

Eine der wenigen verbliebenen größeren Feuchtwiesen der Rüdigsdorfer Schweiz beschert dem Naturschutz- und FFH-Gebiet Dutzende Pflanzenarten zusätzlich und führt mit dazu, dass das betreffende Gebiet zwischen Krimderode und Petersdorf zu den artenreichsten Thüringens gehört.

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Dennoch führt der Klimawandel zu bedenklichen Entwicklungen: Dem kleinen Hangquellmoor und vor allem der sich ihm anschließenden Feuchtwiese droht eine Verarmung an Arten, die dauerfeuchte Verhältnisse oder gar, wie das Schmalblättrige Wollgras, Überflutungen anzeigen. In den Jahren 2018 bis 2020 war der Boden ganz im Gegensatz zu diesen Wuchsbedingungen teilweise jedoch bis in mehr als zehn Zentimetern Tiefe zeitweilig staubtrocken. Auch eine Orchideenart, deren Bestand sich, wie jene anderer seltener Arten bis 2017 durch die extensive Bewirtschaftung positiv entwickelte, könnte, entsprechend einem allgemeinen Trend, von Rückgängen betroffen sein.

Artenschutz braucht Enthusiasten: Die Mahd der Feuchtwiese und die Bewältigung des Mähgutes war eine konditionelle Herausforderung, die von den erfahrenen Naturschützern mit bemerkenswertem Engagement bewältigt wurde. (Foto: Bodo Schwarzberg) Artenschutz braucht Enthusiasten: Die Mahd der Feuchtwiese und die Bewältigung des Mähgutes war eine konditionelle Herausforderung, die von den erfahrenen Naturschützern mit bemerkenswertem Engagement bewältigt wurde. (Foto: Bodo Schwarzberg)


Unter diesen Umständen ist es besonders wichtig, andere begrenzende Faktoren, wie eine zu starke Nährstoffanreicherung, durch Mahd zu begrenzen.

Das taten am vergangenen Sonnabend fünf Enthusiasten des BUND-Kreisverbandes Nordhausen und seiner Freunde zum wiederholten Male. Innerhalb von fünf Stunden mähten und beräumten wir ca. zwei Drittel der Vertragsfläche, die unter den vom BUND Nordhausen betreuten besonders artenreichen Flächen zu denen mit dem größten Biomasseaufwuchs pro Flächeneinheit gehört.

Seit mittlerweile acht Jahren wird die Wiese im Zuge von Projekten oder Pflegeverträgen mehr oder weniger ehrenamtlich bewirtschaftet, um ihr Arteninventar zu erhalten und zu fördern.

Das Breitblättrige Knabenkraut, die Gewöhnliche Natternzunge und die Schuppenfrüchtige Gelbsegge sind in Thüringen stark gefährdet und siedeln auf dieser Feuchtwiese. Hinzu kommen u.a. die gefährdeten Arten Betonie und Schmalblättriges Wollgras.

Wie sich die Artenzusammensetzung der Feuchtwiese, und insbesondere die Populationen der gefährdeten Arten unter den Bedingungen immer länger und intensiver werdender Trockenperioden ändern werden, muss beobachtet werden.

Bodo Schwarzberg
BUND-Kreisverband Nordhausen
122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes (Foto: Bodo Schwarzberg)
122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes (Foto: Bodo Schwarzberg)
122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes (Foto: Bodo Schwarzberg)
122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes (Foto: Bodo Schwarzberg)
122. Artenschutzeinsatz des BUND-Kreisverbandes (Foto: Bodo Schwarzberg)
Autor: red

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