eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 07:00 Uhr
08.08.2021
DETLEF HELBING VOR DEM ABSCHIED

Seine zweite Ehe mit der WBG

Zwei Entscheidungen hätten sein Leben geprägt, die er keine Sekunde lang bereut habe: Erstens das Ja-Wort für seine liebe Frau Doris! Zweitens, sich sechs Monate später bei der Wohnungsbaugenossenschaft beworben zu haben. Seine zweite Ehe, meint Detlef Helbing. Diese steht jetzt nach 40 Jahren vor dem Ende.

Nach 40-jähriger Tätigkeit verabschiedet die Wohnungsbaugenossenschaft  ihren Teamleiter Objektmanager Detlef Helbing in den Ruhestand. (Foto: Kurt Frank) Nach 40-jähriger Tätigkeit verabschiedet die Wohnungsbaugenossenschaft ihren Teamleiter Objektmanager Detlef Helbing in den Ruhestand. (Foto: Kurt Frank)
Nordhausen. Der Großvermieter suchte Handwerker. Der gelernte Dachdecker bewarb sich. Es klappte. Detlef Helbing erinnert sich: Es war der 2. Januar 1981. Albert Nolte, Vorsitzender der damaligen Vereinigten Arbeiter- und Wohnungsbaugenossenschaft (VAWG), empfing ihn. An seiner Seite Herbert Poppendick. Der Technische Direktor gab Einblicke in die betrieblichen Abläufe und integrierte den 23-Jährigen in die Dachdeckerbrigade, eine vier Mann zählende Truppe. „Zwei Namen, die mir in guter Erinnerung bleiben“, sagt er.

Anzeige symplr
Förderer an seiner Seite ermutigten den jungen Mann, noch mehr aus sich zu machen. Voller Zuversicht setzte der sich nochmals auf die Schulbank. Jahre später, am 12. Juni 1987, bekam er den Meisterbrief für Hochbau. Helbing übernahm fünf Handwerkerbrigaden mit 25 Leuten. Es folgte der Teamleiter Wohnungswarte, was sich jetzt Objektmanager nennt.



Heute gehören der WBG etwa 7000 Wohnungen. Detlef Helbing ist überzeugt: Arbeit und Erfolg beruhten auf dem Grundsatz des Unternehmens: Für ein lebenslanges Wohnen mit Service, für ein Miteinander Zuhause. Dieser Leitgedanke finde seinen Ausdruck auch in den persönlichen Gesprächen mit den Menschen. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie bedeutsam sie für die Firma seien.

Als langjähriger Mitarbeiter und als Teamleiter kenne er Wohngebiete und viele Menschen dort persönlich. Besonders lieb seien ihm die treuen Mitglieder, die zur Genossenschaft auf vielfältige Weise fanden. Jene Getreuen, die „mithalfen, unsere Häuser mit eigenen Händen zu erbauen, um darin wohnen zu dürfen“, erzählt mein Gesprächspartner.

Miteinander Zuhause. Lebenslang. Detlef Helbing kommt auf die Bemühungen seines langjährigen Arbeitgebers zu sprechen. Nennt als Beispiele unter anderem das Familien- und Seniorenwohnen am Aueblick, am Borntal und an der Zichorienmühle. Eingebaute Fahrstühle, umkleidete Balkone als kleine Loggia, die barrierearmen Zugänge für behinderte Menschen. Und die „Hausdame“, die sich um die Belange älterer Mieter liebevoll kümmere. All das mache das Wohnen angenehmer für alle.

Erfreut seien die Mitarbeiter des Hauses auf die Resonanz, die es auf die Fragebögen hin erhielt, die an die Mieter verschickt worden waren, berichtet der Teamleiter. Besonders über den erfreulich hohen Rücklauf, die lobenden Bemerkungen und auf all die Anregungen und Hinweise, wo die Wohnungsbaugenossenschaft noch einen Zahn zulegen könnte. An Arbeit werde es ihr weiterhin nicht mangeln.

Wie Butter in der Sonne sei trotzdem nicht alles gelaufen, betont Detlef Helbing. Es habe auch Tage gegeben, die ihn schwarz ärgerten. Nicht jedem Mieter könne man es recht machen. Da schieße schon mal dieser und jener ein Feuerwerk ab. Nur ein einziges Mal aber habe er verzweifelt den Hörer aufgelegt. Die unflätigen Beschimpfungen, die ihm in die Ohren flatterten, habe er nicht länger ertragen können. Zumal er für das Anliegen gar nicht zuständig gewesen sei. Doch auch hier habe später ein klärendes Gespräch geholfen.

Im Rückblick auf die 40 Jahre zieht Helbing Bilanz: Obwohl ihm nicht jeden Tag die Sonne schien, wäre mit der Arbeit stets Freude verbunden gewesen. Vom ersten bis zum letzten Tag. Man habe sich im Team immer gut verstanden, sich aufeinander verlassen können. Neid, Misskunst oder Besserwisserei kenne er nicht. Und fügt an: „Wie in einer harmonisch verlaufenden Ehe kamen und gingen die Jahre dahin“.

Demnächst verabschiedet die WBG ihren Teamleiter. Feierlich. Vor der Belegschaft. Ob es ihm danach nicht langweilig werde? Keineswegs, meint er. Er habe dann mehr Zeit für Haus, Hof und Garten. Außerdem sei er ein leidenschaftlicher Bastler. Die Holzschnitzerei habe es ihm angetan. Wer die Arbeit des Meisters sieht, spricht von Kunstwerken.

Im Bemühen um ein „Miteinander Zuhause“ zwischen Vermieter und Mieter setzte der Teamleiter Maßstäbe. Seinem Nachfolger sollten sie Verpflichtung sein. Heute wird der Abschiednehmende 63 Jahre. Detlef Helbing, alles Gute für die Zukunft!
Kurt Frank
Autor: red

Kommentare
Fienchen
08.08.2021, 12.06 Uhr
Lieber Herr Helbing,
sie sind stets ein freundlicher Ansprechpartner bei der WBG gewesen..... einfach immer hilfsbereit und bemüht so schnell wie möglich zu helfen.Das ist ein echter Verlust.... Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute für die Zukunft.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr