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Fr, 10:11 Uhr
06.08.2021
nnz-nachgehakt

Corona-Knick im Klassenzimmer?

Nach Monaten voller Distanzunterricht, Heimarbeit und lernen mit Mama und Papa haben sich viele Schüler dazu entschieden, ihre letztes Schuljahr lieber noch einmal zu wiederholen. Das hört man zumindest im allgemeinen Grundrauschen. Was ist tatsächlich dran? Wir haben bei ein paar Schulen nachgehakt…

Corona-Knick in der Schulbiographie?  (Foto: nnz-Archiv) Corona-Knick in der Schulbiographie? (Foto: nnz-Archiv)

Wochen und Monatelang nur Unterricht vor dem Rechner, sich selbst überlassen und bald die Noten im Keller - die Corona Zeit geht sicher nicht spurlos am Nachwuchs vorüber, aber stimmt auch alles was man so hört? Ziehen es ganze Klassenzüge vor, lieber noch ein Schuljahr dran zu hängen? Wir haben bei vier Nordhäuser Schulen nachgefragt, wie viele ihrer Schützlinge eine freiwillige Ehrenrunde drehen wollen.

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„Die Zahl der freiwilligen Wiederholer liegt an unserem Gymnasium nicht über der Norm. Bei uns wiederholen im kommenden Schuljahr lediglich sechs Schülerinnen und Schüler die vorangegangene Klassenstufe freiwillig.“, teilt das Humboldt Gymnasium mit. Unter den freiwilligen Wiederholern sind auch solche, deren Gründe nichts mit Corona zu tun haben sondern mit anderen Faktoren wie langen Fehlzeiten durch gesundheitliche Einschränkungen zusammenhängen. 

Am Herder-Gymnasium haben insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler von der Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung Gebrauch gemacht. Dies entspreche etwa 1,7 % aller Schüler der Klassen 5 bis 11 und liege nicht außerhalb der Norm, die Verteilung auf die Klassenstufen sei gleichmäßig, heißt es aus dem Gymnasium.

Und die Regelschulen? Auch hier scheint sich die Gerüchteküche nicht zu bestätigen. An der Ellricher Regelschule wiederholen lediglich sechs Schülerinnen und Schüler, berichtet Schulleiterin Carola Böck. Drei ihrer Schüler haben den Realschulabschluss nicht geschafft und müssen noch einmal ran und drei weitere wollen die achte Klasse und die damit einhergehende Einstufung lieber noch einmal wiederholen. Nichts außergewöhnliches also. Böck gibt aber zu bedenken, dass man trotz Corona viel in der Präsenz unterrichten konnte und viele Schüler "da hatte". Aus der Regelschule auf dem Petersberg war zu erfahren, dass sich im vergangenen Jahr ebenfalls keine Besonderheiten ergeben haben.

Alles gut also? Nicht zwingend. Im Allgemeinen sei festzustellen, dass gerade die "mittleren" Klassen von Stufe 7 bis 9 im vergangenen Schuljahr die wenigste Zeit in der Schule verbracht haben, teilt das Humbold-Gymnasium mit. In den Verordnungen der Landesregierung wurden meist die Abschlussklassen 10 bis 12 und die kleineren Klassen, also 5 und 6 berücksichtigt. In der „Mitte“ würden sich im Moment somit auch die meisten Defizite aufzeigen. Wie sich die Corona-Monate hier auf lange Sicht auswirken, wird man in der Breite und über längere Zeit objektiv betrachten.
Angelo Glashagel
Autor: red

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