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Fr, 19:43 Uhr
09.07.2021
Sommerfest in Bleicherode

CDU stimmt sich auf Wahlen in Bund und Land ein

Zum traditionellen Sommerfest hatte heute die CDU des Landkreises Nordhausen in den Biergarten des Bleicheröder Kulturhauses eingeladen. Doch statt Sonnenschirme hätte es nur Regenschirme gegeben, wenn da nicht das Kulturhaus selbst gewesen wäre…

Die CDU traf sich im Bürgerhof (Foto: nnz) Die CDU traf sich im Bürgerhof (Foto: nnz)
CDU-Kreisvorsitzender Henry Pasenow begrüßte rund 40 Gäste und wollte ihnen einleitend mitteilen, wo die CDU aktuell herkomme und wo sie hinwolle. Pasenow begann bei der rückgängig gemachten Wahl des vergangenen Jahres im Erfurter Landtag.

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Der Kreisvorsitzende schrieb damals einen Brief an die CDU-Führung dieses Freistaates und wollte über die Ereignisse und deren Ergebnisse diskutieren. Corona machte diesem Ansinnen erst einmal einen Strich durch die politische Richtung, dennoch: 18 Monate Corona war für die kommunalen Mandatsträger eine Zeit, die man nicht noch einmal durchmachen möchte. Und es war eine Zeit, in der polit-taktische Spielchen in den Kreistagen und Gemeinderäte keinen Platz hatten. Zeit für ein normales Parteileben blieb nicht und konnte auch nicht realisiert werden. Die Auflagen der Behörden mussten eingehalten werden, so Pasenow.

Und er erinnerte an die Zeit der Diskussion über die Zukunft dieses Landes. Die Meinungen damals wie heute reichten von einer Duldung der Kemmerich-Regierung durch die AfD bis hin zur Koalition mit der LINKE.

Zurück zum Heute: Jetzt sei wieder die Zeit der gemeinsamen Diskussion, des persönlichen Gesprächs und vielleicht auch die des Wahlkampfes, sollte sich der Landtag am 19. Juli selbst auflösen. Es gibt also viel zu tun für die Christdemokratie – nach innen und nach außen. Der Rucksack sei etwas leichter geworden, doch die „Kemmerich-Geschichte hängt uns immer noch an“. Kritik übte Henry Pasenow anschließend am Landesvorsitzenden Christian Hirte an dessen Aussage in einer Münchener Zeitung, dass die Thüringer CDU für Laschet gewesen sei. Das sei einfach nicht richtig gewesen und habe nicht der Mehrheitsmeinung der Thüringer Kreisverbände entsprochen. Merz war der Favorit.

René Fullmann als Fraktionsvorsitzender im Kreistag, ergänzte, dass die Fraktion künftig in die Kommunen gehen werde. Diese Sitzungen seien nicht öffentlich, bleibt also die Frage, warum man dann zum Beispiel in Wülfingerode, Görsbach oder Ilfeld tagen wolle, wenn Gäste nicht geladen werden dürfen? Fullmann dankte pflichtgemäß seinem Vorgänger Egon Primas, der die Arbeit der Kreisverwaltung als Fraktionsvorsitzender über drei Jahrzehnte maßgeblich mit bestimmt habe und sich jetzt sozusagen etwas zurücknehme.

Zur aktuellen Arbeit führte Fullmann aus, dass man dem Abbau der Windräder bei Netzelsrode und dem Aufbau zwei größerer Anlagen als CDU positiv gegenüber stehe. Allerdings: Neue Vorranggebiete im Landkreis Nordhausen solle es nicht geben, so Fullmann, der sich unter anderem gegen eine Übernahme des Nordhäuser ÖPNV (Straßenbahn) und positiv zum angedachten Mutation der Service-Gesellschaft in eine Holding aussprach.

Gekommen war auch Langzeit-Bundestagsabgeordneter Manfred Grund. Der leitete sein Statement meteorologisch ein. Komischerweise regne es in diesem Jahr sehr viel, zuviel vermutlich für einige Klimaaktivisten. Weiter zum Wetter als Voraussetzung für die Energiewende. Wenn die Sonne nicht scheint, der Wind nicht weht, dann wird es schwierig, eine Volkswirtschaft am Leben zu erhalten. Weil: das Wetter ist nicht planbar, sprich die Grundlast, die Kohle- und Atomkraftwerke liefern könnten, ist abgeschaltet. Je früher, desto besser. Aber auch für die Menschen?, fragte Grund.

In ein Wahlprogramm für die CDU würde Grund, wenn er denn gefragt würde, zum Beispiel schreiben: Leistung muss sich lohnen, wir wollen die Partei der inneren und äußeren Sicherheit sein. Darüber hinaus habe sich Grund Friedrich Merz als CDU-Vorsitzenden gewünscht und ist sich sicher, dass Armin Laschet der bessere Bundeskanzler für Ostdeutschland sein. Wirklich?
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Frank Paarmann
10.07.2021, 11.08 Uhr
Herr Primas
hatte hier, vor der Wahl vor zwei Jahren, in einem Artikel gegen das ,, Monsterwindrad " in Wipperdorf gewettert.
Scheinbar hat es in dieser Zeit seinen Schrecken für die CDU verloren. Jetzt will man gleich zwei Neubauten in Nentzelsrode zustimmen. Welch ein Sinneswandel. Aber klar, wenn der Landrat es so wünscht, dann macht man mit. Der Bürgerwille bleibt da außen vor.


F. Paarmann AfD Kreistagsfraktion
Real Human
10.07.2021, 13.29 Uhr
Die „C“-DU– nur ein „Kanzlerwahlverein“?
Eine Partei mit einem Gehirnausschalter (Religion) im Namen ist für einen Humanisten „eigentlich!“ unwählbar. Dabei hat sie während der pandemischen Bedrohung das Meiste richtig gemacht. Für die nächsten vier Krisenjahre würde ich mir sogar Markus Söder als Bundeskanzler wünschen. Aber nur so ähnlich wie die Engländer während ihrer größten Bedrohung von Außen mit Winston Churchill sehr gut beraten waren.

Söder hätte es auch werden können. Wenn sich die CSU-ler mit ihrem lokal-patri-idiotischen, narzisstischen „Mia san mia“ nicht selbst ausgeschlossen hätten, wäre Söder gegenüber Laschet der klare Favorit gewesen. So aber wird einer, der es allen recht machen will, als Karnevals/Galionsfigur ins Rennen gehen. Dabei ist es eine alte Volksweisheit, dass „Allen recht getan ...“ (Schon gleich nach der Wende hat mir ein SPD-Genosse aus Südhessen verdeutlicht: Es gibt eben „Deutsche“ und „Bayern“ ...–)

So hat die CDU als Möchtegern-Volkspartei ihre ideologischen Grenzen von Angela Merkel bis Hans-Georg Maaßen soweit überdehnt, dass es nicht wundert, dass manche Mitglieder ihre eigentliche ideologische Heimat inzwischen eher in der völkischen AfD verorten. Der gemeine, vom – letztlich selbst gewählten – „Globalismus“ überforderte Ossi steht nun ziemlich dumm da und weiß nach 30 Jahren „Einheit“ nicht mehr, wen er am 26. September wählen soll.

Unter „Kanzlerwahlverein“ findet man bei Wiktionary:
„Spitz- und Spottname für eine Partei, die harmonisch, eventuell sogar selbstverleumderisch, ihren Bundeskanzlerkandidaten unterstützt, um unter allen Umständen den Machterhalt zu sichern.“

Ach ja, wenn sich ein AfD-Vertreter schon über ein ,,Monsterwindrad“ in Wipperdorf echauffiert …

Welche Partei beabsichtigt eigentlich, etwas gegen die „Mikrosparzinsen“ zu unternehmen, die inzwischen fast flächendeckend zu Strafzinsen für Arme geworden sind?
Stichwort: Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB)
Von einem rheinischen Karnevalsprinzen haben die kleinen Sparer wohl eher nichts zu erwarten? Und was sagt der „Langzeit-Bundestagsabgeordneter Manfred Grund“ eigentlich zu dieser Enteignung durch die Brüsseler Hintertür? Klar, es liegt wohl nur an der Großwetterlage!?
tannhäuser
10.07.2021, 14.18 Uhr
Wenn Sie Strauss gegen Söder tauschen...
...stimmt Ihre Aussage, lieber Real Human.

Söder ist in Bayern nicht nur wegen der FFP2-Maskenpflicht höchst umstritten. Seine CSU wird sich zukünftig auf Kommunal- und Landesebene noch vehementer gegen die erstarkenden Freien Wähler zur Wehr setzen müssen und Leute wie Söder und Seehofer schrecken mit ihrem Merkelanbiederungskurs spätestens seit 2015 immer mehr Stammwähler ab.

Und die AfD ist wie Krebs: Morgens hat jeder Angst davor und am Abend lebt und engagiert man sich damit.

Das Bashing gegen diese Partei ist paranoid, wenn ihr eine Gefahr untergejubelt wird, die "geheilt" aus der Psychiatrie entlassene Messerstecher angeblich nicht ausstrahlen.
Paulinchen
10.07.2021, 15.44 Uhr
@ Tannhäuser...
... ob Ihre These über Söder im tiefen Bayern tatsächlich Bestand hat, da hab ich so meine Zweifel.
Das Gleiche trifft für den großen Mann Putin zu. Hier würde man ihn nach Möglichkeit in tiefe Sibirien bringen, aber das ist keineswegs im Interesse der meisten Russen. Während meines letzten Urlaubs, war ich " umzingelt" von vielen bayerischen Urlaubern. Keiner dieser Gäste war gegen Söder. Allerdings wollten sie ihn nicht als Kanzler nach Berlin hergeben. Er wird hier und nicht in Preußen gebraucht.
Ich muss gestehen, dass auch ich gegenwärtig nicht wirklich weiß, welchem Club ich mein Kreuzchen geben soll. Nur gar nicht wählen, ist eben auch keine Option. Den gegenwärtigen Parteien fehlen einfach die Gallionsfiguren, welche Politik aus Überzeugung gemacht und gelebt haben. Diese Politiker haben in Deutschland etwas bewegt und nicht nur das Geld auf ihre Konten transferiert. Was man aber bei allem Respekt, von der scheidenden Kanzlerin auch nicht sagen kann. Nur wer, egal von welchem Club wäre eine neue Gallionsfigur? Der Büttenredner aus Aachen ist es für mich nicht. Ist es von ihm eventuell auch ein Fehler, dass er sich weigert ein Schattenkabinett zu benennen? Aus meiner Sicht ist es ein Fehler. Man würde wissen, wird es eine Regierung, der man eine Politikwende zutraut oder gibt es ein weiterso. Im Moment ist doch irgendwie der Teufel los, wenn man sich die wirtschaftliche Situation anschaut. Preise explodieren, Produktknappheit auf ganzer Linie und ausufernde Energiepreise. Alles was nicht recht funktioniert, wird mit Corona entschuldigt. Das kann es nicht sein. Da sollen die Deutschen unbekümmert in den Urlaub fliegen, fahren, wie auch immer und 24 h später, sind die Urlaubesziele Hochrisikogebiete. Davon hat der Tourismus in der EU sicherlich nichts und viel weniger die Urlauber. Es ist irgendwie eine Chaoszeit eingetreten und Deutschland macht auf mich einen führungslosen Eindruck. Kommt es dadurch vielleicht noch zu einem großen Wahldebakel?
tannhäuser
10.07.2021, 19.00 Uhr
Paulinchen!
Die Franken möchten sich nicht gerne als Bayern titulieren lassen und hängen trotzdem geographisch in diesem Freistaat fest.

Und ich verstehe gerade Ihr Gleichnis von Putin und Sibirien nicht.
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