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Fr, 18:30 Uhr
28.05.2021
Im Interview:

Internationaler Handball künftig in Nordhausen?

Vor neun Jahren konnten sich die Thüringer Handball-Fans zum ersten Mal auf Damen-Handball der internationalen Spitzenklasse in Nordhausen freuen. Der Thüringer HC spielte in der Champions League und war damit zum ersten Mal in der Wiedigsburghalle zu Gast. Doch wie geht es mit den Gastspielen des Teams von Trainer Herbert Müller weiter, nach dem die Salza-Halle in Bad Langensalza ebenfalls internationalen Ansprüchen entspricht? Wir haben dazu mit einem der Gesellschafter der THC Sport GmbH, mit Helmut Peter, ein Interview geführt…

Auch wichtig für den THC, das Team vor dem Team (Foto: Thüringer HC/Franziska J. Braun) Auch wichtig für den THC, das Team vor dem Team (Foto: Thüringer HC/Franziska J. Braun)
nnz: Herr Peter, können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als Sie Fan und Freund des THC wurden?

Helmut Peter: Kann, ich. Das war vor neun Jahren in Bad Langensalza. Von Geschäftspartnern und Freunden wurde ich damals gefragt, ob es eine Unterstützung des THC durch unsere Gruppe geben könnte. Und ich will auch heute noch rückblickend sagen: ich war damals so richtig begeistert und hatte mit Gert Störmer einen Mann an meiner Seite, der diese Begeisterung noch steigern konnte. Nicht unerwähnt will ich lassen, dass auch Andreas Meyer von der Sportmarketing einen ganz wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Projektes beisteuerte. Dieser Part wird nach der beruflichen Veränderung von Andreas vom Kreissportbund in Nordhausen weitergeführt. Was auch wichtig war und ist: die “Chemie” zwischen den damaligen Machern wie zum Beispiel Klaus Kliem, Karsten Döhring oder Bernhard Schönau, die stimmte einfach.

nnz: Ein Nordhäuser steigt dann auch als Sponsor bei einer Mannschaft und einem Verein in Bad Langensalza ein…

Helmut Peter: Ja, man muss das auch aus einem geschäftlichen Blickwinkel sehen. Die Peter-Gruppe expandierte damals sehr stark. Wir hatten Autohäuser im Unstrut-Hainich-Kreis und in der Landeshauptstadt. Und haben sie immer noch. Doch das war nicht das Wesentliche, denn da sind eben auch die menschlichen Aspekte, die dazu beitrugen und immer noch entscheidend sind, dass unsere Gruppe zu dem steht, was sie einst zugesagt hat.

nnz: Und Nordhausen?

Helmut Peter: Natürlich bin ich in erster Linie Nordhäuser und so kam ich auf die Idee, dass die internationalen Spiele des THC nicht in Erfurt, sondern in der Nordhäuser Wiedigsburghalle ausgetragen werden. Was dann folgte, das waren richtig gute Jahre, auch weil wir Menschen zusammenbringen konnten. Menschen, denen der Damenhandball am Herzen liegt. Ob das die “Rote Wand”, die Trommler, das Aufbauteam, das Nordhäuser Organisations-Team oder all die Unterstützer in meiner Heimatstadt waren und sind, sie hat eines vereint - die Liebe zum Sport. Natürlich sind über die Jahre - wie eigentlich in jeder Familie - Meinungsverschiedenheiten nicht ausgeblieben. Einige haben sich vom Handball getrennt, aber mit Robert Böhm oder Maik Schenk und den treuen Fans sind wichtige Persönlichkeiten geblieben, die unserem Cheftrainer Herbert Müller immer wieder die Entscheidung leicht machten, seinen Vertrag zu verlängern. Mittlerweile haben der Verein, der Inhaber der Universalbeton Mühlhausen GmbH und meine Person die THC Sport GmbH gegründet und etabliert, die für das finanzielle Fundament der Vereins verantwortlich zeichnet. Dafür stehen vor allem Robert und ich mit unseren Namen. Unter dem Strich steht für die zurückliegenden zwei Jahre eine “schwarze Null”, auch für die kommende Spielzeit ist der 1,5 Millionen Euro Etat abgesichert.

nnz: Der THC verfügt nun über eine für 15 Millionen Euro umgebaute Salza-Halle und damit über eine eigene Spielstätte, die auch internationalen Anforderungen genügt. Wie sieht es dann mit der Wiedigsburghalle in Nordhausen aus?

Helmut Peter: Stand heute gehe ich davon aus, dass wir die Saison 21/22 wieder vor Publikum spielen werden. Natürlich hängt das alles vom Verlauf der Pandemie ab.

Einer der Väter des Erfolges: Herbert Müller (Foto: Thüringer HC/Franziska J. Braun) Einer der Väter des Erfolges: Herbert Müller (Foto: Thüringer HC/Franziska J. Braun)
nnz: Sie denken jetzt an die Salza-Halle…

Helmut Peter: Sie können davon ausgehen, dass die internationalen Spiele des THC - solange ich in der Sport GmbH federführend mitarbeite - immer in Nordhausen ausgetragen werden. Sicher, muss die Wiedigsburghalle hier und da modernisiert werden. Aber dazu gab es bereits sehr konstruktive Gespräche mit Landrat Matthias Jendricke. Sollte es wieder Handball vor einer großartigen Zuschauerkulisse in Nordhausen geben, dann wird das auch wieder zu einem großartigen sportlichen Event wachsen. Dafür garantieren auch Sponsoren aus unserer Region sowie die treue Fangemeinde hier in Nordthüringen.

nnz: Zum Schluss zum sportlichen Part. Seit Sie sich für den THC engagieren, sind die Damen sieben Mal Deutscher Meister geworden und haben dreimal den Pokal nach Bad Langensalza geholt. In der kommenden Saison wie schon zuvor reichte es nur für die EHF-Cup…

Helmut Peter: Unser gemeinsames Ziel muss es sein, am Ende jeder Saison unter den besten vier Mannschaften in der Tabelle zu stehen. Nur so kann wieder internationaler Damenhandball der Spitzenklasse gespielt werden. Bei all dem darf nicht vergessen werden, dass es in der Bundesliga mit Dortmund oder Bietigheim Mannschaften gibt, für die ein bis zu vierfacher Etat als bei uns zur Verfügung steht. Und trotzdem wollen wir immer ganz oben mitspielen und vielleicht wird auch ab und zu Bundesliga in Nordhausen gespielt. Vorausgesetzt, die bisherigen Sponsoren und Unterstützer bleiben uns erhalten und sichern mit ihrem Engagement die wirtschaftliche Stabilität der “Auswärtseinsätze” unserer THC-Mannschaft ab.

nnz: Vielen Dank für das Gespräch

Mit Helmut Peter sprach Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Gehard Gösebrecht
28.05.2021, 19.35 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
icke58
29.05.2021, 11.33 Uhr
Zu Handball in Nordhausen!!
Die Halle sollte erst einmal renoviert werden, eh da wieder Spiele stattfinden.
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