Mi, 18:00 Uhr
19.05.2021
Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen beginnen am 1.Juli
Theater mit Abstand, aber Theater
Endlich ist es soweit. Wir dürfen nach einer langen pandemiebedingten Zwangspause wieder das tun, was wir am besten können – unser Publikum mit Vorstellungen begeistern. Mit diesem offensichtlichen Optimismus lud das Theater Nordhausen zur heutigen Videopressekonferenz ein, auf der es eine frohe Botschaft zu verkünden gab …
So jedenfalls bezeichnete Sondershausen Bürgermeister Steffen Grimm die Tatsache, dass am Montag alle Gesellschafter der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH einer weiteren Sommerfestspielzeit auf dem Hof des Sondershäuser Schlosses zustimmten. Unter dem schwebenden Damoklesschwert der ewig hin und her pendelnden Inzidenzzahlen wollen die Künstler nach einer langen Zwangspause wieder auf die Bühne und zwei szenische, musikalische Werke aufführen. Zehn Vorstellungen des Musicals The Addams Family sollen im malerischen und inzwischen restaurierten Schlosshof aufgeführt werden, sechsmal wird die Puccini-Oper Tosca zu erleben sein, die nicht zu Unrecht unter den Top Ten der weltweit meistgespielten Musiktheaterwerke rangiert.
Natürlich alles unter dem Vorbehalt der weiter sinkender Infektionszahlen unseres gesellschaftlichen Hauptdarstellers der vergangenen anderthalb Jahre, des standhaften Corona-Virus’. Sollte das aber wieder eine Sommerpause einlegen (worauf derzeit sehr viel hindeutet) wird am 1. Juli die Premiere der Addams Family die Schlossfestspiele 2021 eröffnen.
Der Termin ist eine Woche später gewählt als ursprünglich geplant, hat aber den Vorteil, dass er schon aus dem Geltungsbereich der Bundesnotbremse in die Zukunft reicht, denn am 30. Juni endet diese Verordnung. Sofern sie nicht von den Politikern in Berlin verlängert oder modifiziert wird. Doch Intendant Daniel Klajner ist zuversichtlich, probiert fleißig mit seinen Ensembles und Gästen und er hat sich am Hygienekonzept des letzten Jahres ausgerichtet mit genauesten Vorstellungen, wie unter den zu erwartenden Auflagen ein Theater mit Abstand zu gewährleisten sei.
Auf der Tribüne können nur etwa 220 Zuschauer Platz nehmen, damit die Abstände eingehalten werden. Um trotzdem mehr Schlossfestspielgäste zu empfangen, wird der hintere Teil des Schlossplatzes mit Tischen und je vier Stühlen bestücken. Diese Besucher haben dasselbe Hörerlebnis wie auf der Tribüne und können das Bühnengeschehen, das mit mehreren Kameras gefilmt und in Echtzeit übertragen wird, ähnlich wie im Autokino über eine große LED-Wand verfolgen.
Wie viele Eingänge es geben wird, ob der Zuschauerbereich in Segmente aufgeteilt werden muss wie letztes Jahr in Heringen, ob und welche gastronomischen Angebote es gibt, wie und unter welchen Vorbedingungen die Gäste eingelassen werden können und ob sie gar einen aktuellen Test vorlegen müssen - all das steht noch in den Sternen oder wird unter den Mikroskopen der virussuchenden Labore liegen.
Das für die Festspiele anzuwendende Gesamtkonzept kann sich nur an den nächsten Entscheidungen der Politik ausrichten, liegt aber schon in der Schublade des nunmehr schon äußerst improvisationserprobten Nordhäuser Intendanten.
Auf der Schlosswiese wird mit Bastien und Bastienne wieder ein Familienstück angeboten, auf Picknickdecken kann dort die Kunst in gebührendem Abstand verfolgt werden. Dazu hat das Theater eine neue Preiskategorie eingeführt, eine vierte und auch hier sollen LED-Wände aufgestellt sein.
Von 49 Euro für die Premierenkarte in der besten Platzkategorie bis zu 14 Euro auf der Schlosswiese gestaltet sich das Preisgefüge, für Allesgucker gibt es ein Rabattangebot von 20 Prozent, wenn Tosca und Addams Family besucht werden. Diese speziellen Tickets sind allerdings nur an der Theaterkasse erhältlich. Der normale Vorverkauf hat bereits begonnen und neben den digitalen Möglichkeiten wird es Vorverkaufskassen in Sondershausen und Nordhausen geben und auch an der Abendkasse werden die Billetts noch erhältlich sein.
Oder auch nicht; denn eingedenk des so notwendigen wie ausgeklügelten Hygienekonzepts werden statt früherer 800 in diesem Sommer nur besagte 220 Besucher den Akteuren von der Tribüne aus zujubeln.
Am 25. Juli ist die letzte Vorstellung der diesjährigen Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen und vielleicht werden ja dann doch schon einige Zuschauer mehr als die heute anvisierten auf der Tribüne sitzen. Und vielleicht werden sie in der Pause über den Schlosshof flanieren und ein Glas Sekt trinken können. Und vielleicht sind wir bis dahin den kleinen SARS-Plagegeist wieder los.
Olaf Schulze
Autor: oschSo jedenfalls bezeichnete Sondershausen Bürgermeister Steffen Grimm die Tatsache, dass am Montag alle Gesellschafter der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH einer weiteren Sommerfestspielzeit auf dem Hof des Sondershäuser Schlosses zustimmten. Unter dem schwebenden Damoklesschwert der ewig hin und her pendelnden Inzidenzzahlen wollen die Künstler nach einer langen Zwangspause wieder auf die Bühne und zwei szenische, musikalische Werke aufführen. Zehn Vorstellungen des Musicals The Addams Family sollen im malerischen und inzwischen restaurierten Schlosshof aufgeführt werden, sechsmal wird die Puccini-Oper Tosca zu erleben sein, die nicht zu Unrecht unter den Top Ten der weltweit meistgespielten Musiktheaterwerke rangiert.
Natürlich alles unter dem Vorbehalt der weiter sinkender Infektionszahlen unseres gesellschaftlichen Hauptdarstellers der vergangenen anderthalb Jahre, des standhaften Corona-Virus’. Sollte das aber wieder eine Sommerpause einlegen (worauf derzeit sehr viel hindeutet) wird am 1. Juli die Premiere der Addams Family die Schlossfestspiele 2021 eröffnen.
Der Termin ist eine Woche später gewählt als ursprünglich geplant, hat aber den Vorteil, dass er schon aus dem Geltungsbereich der Bundesnotbremse in die Zukunft reicht, denn am 30. Juni endet diese Verordnung. Sofern sie nicht von den Politikern in Berlin verlängert oder modifiziert wird. Doch Intendant Daniel Klajner ist zuversichtlich, probiert fleißig mit seinen Ensembles und Gästen und er hat sich am Hygienekonzept des letzten Jahres ausgerichtet mit genauesten Vorstellungen, wie unter den zu erwartenden Auflagen ein Theater mit Abstand zu gewährleisten sei.
Auf der Tribüne können nur etwa 220 Zuschauer Platz nehmen, damit die Abstände eingehalten werden. Um trotzdem mehr Schlossfestspielgäste zu empfangen, wird der hintere Teil des Schlossplatzes mit Tischen und je vier Stühlen bestücken. Diese Besucher haben dasselbe Hörerlebnis wie auf der Tribüne und können das Bühnengeschehen, das mit mehreren Kameras gefilmt und in Echtzeit übertragen wird, ähnlich wie im Autokino über eine große LED-Wand verfolgen.
Wie viele Eingänge es geben wird, ob der Zuschauerbereich in Segmente aufgeteilt werden muss wie letztes Jahr in Heringen, ob und welche gastronomischen Angebote es gibt, wie und unter welchen Vorbedingungen die Gäste eingelassen werden können und ob sie gar einen aktuellen Test vorlegen müssen - all das steht noch in den Sternen oder wird unter den Mikroskopen der virussuchenden Labore liegen.
Das für die Festspiele anzuwendende Gesamtkonzept kann sich nur an den nächsten Entscheidungen der Politik ausrichten, liegt aber schon in der Schublade des nunmehr schon äußerst improvisationserprobten Nordhäuser Intendanten.
Auf der Schlosswiese wird mit Bastien und Bastienne wieder ein Familienstück angeboten, auf Picknickdecken kann dort die Kunst in gebührendem Abstand verfolgt werden. Dazu hat das Theater eine neue Preiskategorie eingeführt, eine vierte und auch hier sollen LED-Wände aufgestellt sein.
Von 49 Euro für die Premierenkarte in der besten Platzkategorie bis zu 14 Euro auf der Schlosswiese gestaltet sich das Preisgefüge, für Allesgucker gibt es ein Rabattangebot von 20 Prozent, wenn Tosca und Addams Family besucht werden. Diese speziellen Tickets sind allerdings nur an der Theaterkasse erhältlich. Der normale Vorverkauf hat bereits begonnen und neben den digitalen Möglichkeiten wird es Vorverkaufskassen in Sondershausen und Nordhausen geben und auch an der Abendkasse werden die Billetts noch erhältlich sein.
Oder auch nicht; denn eingedenk des so notwendigen wie ausgeklügelten Hygienekonzepts werden statt früherer 800 in diesem Sommer nur besagte 220 Besucher den Akteuren von der Tribüne aus zujubeln.
Am 25. Juli ist die letzte Vorstellung der diesjährigen Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen und vielleicht werden ja dann doch schon einige Zuschauer mehr als die heute anvisierten auf der Tribüne sitzen. Und vielleicht werden sie in der Pause über den Schlosshof flanieren und ein Glas Sekt trinken können. Und vielleicht sind wir bis dahin den kleinen SARS-Plagegeist wieder los.
Olaf Schulze
Kommentare
Gehard Gösebrecht
20.05.2021, 09.12 Uhr
Große Freude
Endlich geht es wieder los.
Wie konnte man denn so lange ohne das Theater leben?
Große Freude.
Wie konnte man denn so lange ohne das Theater leben?
Große Freude.
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