Do, 20:08 Uhr
11.03.2021
Die Kandidaten für die Landratswahl stehen fest
Das Feld ist bestellt
Ende April ist der Wähler an die Urne gerufen um die Besetzung des Nordhäuser Landratsamtes zu bestimmen. Bisher gab es für Amtsinhaber Jendricke (SPD) nur einen Herausforder aus dem Linken Lager, nun wird auch die CDU im Wahlkampf mitmischen. FDP, Grüne und AfD halten sich vorerst raus aus dem Getümmel...
Noch im November hatte die Spitze der Nordhäuser CDU bekannt gegeben, keinen Kandidaten für die Landratswahl aufzustellen. Vor gut zwei Wochen hatte schließlich die Linke entschieden, in den Wahlkampf einzutreten und mit Matthias Marquardt einen eigenen Aspiranten vorgestellt. Kurz darauf kamen offizielle Signale aus der CDU-Basis, die Mittelstandsvereinigung der Christdemokraten kündigte an dem Vorstand einen eigenen Vorschlag unterbreiten zu wollen.
Nun hat es laut Informationen der nnz wohl gleich drei willige Parteigenossen gegeben, die sich der Wahl stellen würden. Intern hat sich der Kreisvorstand vergangene Woche auf die stellvertretende Kreisvorsitzende Jeanette Goedecke geeinigt, die sich nun heute dem Votum der Basis stellen musste.
Auch die Nordhäuser Grünen kamen in der vergangenen Woche zusammen um über die Landratswahl zu sprechen. Laut Informationen der nnz hat man sich dabei entschieden, keine eigenen Kandidaten aufzustellen. Die AfD hatte jüngst noch einmal unterstrichen, niemanden für die Wahl aufstellen zu wollen, bleiben die Liberalen, die gestern ebenfalls in der Wiedigsburghalle zusammentraten. 18 stimmberechtigte Mitglieder hätten lange und lebhaft diskutiert, teilt der Kreisvorsitzende der FDP, Claus Peter Roßberg mit. Man habe sich dazu entschieden, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen, ebenso werde man keine Wahlempfehlung abgeben. Die Wähler der FDP wären durchaus in der Lage, sich selber ein Bild der Kandidaten zu machen.
Eine erste Möglichkeit, einen Eindruck von CDU-Kandidatin Goedecke zu bekommen, bot sich heute Abend den versammelten Christdemokraten des Kreises. Für die Mitgliederversammlung in der Wiedigsburghalle wurden in Absprache mit dem Gesundheitsamt rund 400 Einladungen verschickt, angesichts der aktuellen Lage rechnete man aber mit deutlich weniger Teilnehmern, so der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, Steffen Iffland im Vorfeld. Gekommen waren am Abend immerhin für die aktuelle Lage ansehnliche 42 Parteimitglieder.
Lange hatte man in so vergleichsweise großer Runde nicht zusammenkommen können, nun ging es nicht anders, die Regeln der Wahl verlangen eine physische Zusammenkunft. Das heutige Treffen war denn aber auch eine Möglichkeit über grundsätzliches zu sprechen.
Sobal es wieder möglich sei, werde man im Landkreis wieder präsent sein und auf die Leute zugehen, versprach der CDU-Vorsitzende, Henry Pasenow und machte sich in seiner einführenden Rede auch Luft über die Bundesebene der Partei. Die "Nackenschläge" aus Berlin würden immer intensiver, kritisierte Pasenow. Dass Abgeordnete mit "dubiosen" Nebenverdiensten die Partei als Ganzes in eine exponierte Lage gebracht haben, sei auch für ihn eine schwierige Situation. Derlei Vorkommnisse seien zwar "nicht singulär für die CDU", der Ball liege aber nun im eigenen Spielfeld.
Als kommunale Familie müsse man sich solidarisch verhalten, es warteten enorme Aufgaben auf die Region. Allein der Investitionsstau sei eine langwierige und komplexe Aufgabe um die man sich kümmern müsse. Er sei froh, dass sich mit Beanke Juch und Jeanette Goedecke zwei Personen für verantwortungsvolle Posten in der Region bewerben, die "nah am Menschen" seien, was letzlich auch für die Partei gelte.
Frau Beanke Juch wird sich um das Bürgermeisteramt der Gemeinde Werther bewerben. Die zweite "starke Frau" die man ins Rennen um politische Ämter schicken will, ist die bereits genannte Jeanette Goedecke. Man wolle mit ihrer Nominierung ein "starkes Zeichen für die Zukunft des Kreises" setzen, erklärte die stellvertretende Kreisvorsitzende, Carolin Gerbothe und versicherte der Kandidatin noch einmal die Unterstützung der Partei.
Dann war es an Goedecke, sich vorzustellen. Die Dame kommt aus der Gemeinde Harztor, ist verheiratet und Mutter einer 16 jahre alten Tochter. Ihr beruflicher Werdegang hat sie zur Kreissparkasse geführt, für die sie in verschiedenen Postitionen tätig war und ist. Goedecke wäre damit nach ihrem linken Konkurrenten die zweite Kanidat(in) aus dem Umfeld des Geldhauses. Ihre politische Karriere hat 2004 begonnen. In Niedersachswerfen war sie als erste Beigeordnete tätig, sitzt im Gemeinderat Harztor und ist in diversen Ausschüssen vertreten. Als stellvertretende Bürgermeisterin ihrer Gemeinde wisse sie was es heißt, keinen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Die Zeit an der Spitze der Gemeindeverwaltung sei keine leichte aber eine lehrreiche Zeit gewesen, die viele Erfahrungen mit sich gebracht habe, sagte Goedecke.
Abseits der Politik ist Frau Goedecke im Arre-Traditionsverein Harztor, dem Theaterförderverein und dem Förderverein des Herder-Gymnasiums aktiv. "Ich weiß genau wo auf kommunalpolitischer Ebene und auch den Menschen vor Ort der Schuh drückt.", so die Kandidatin in spe, sie wolle die "überparteiliche und sachliche Zusammenarbeit vorantreiben". Dieser Ansatz könne viel positives für die Menschen bewirken, auch auf Ebene des Kreises. Dieses Anliegen sei es auch gewesen, das sie dazu bewogen habe, der Anfrage der örtlichen Parteispitze zuzusagen.
"Die Pandemie hat deutlich gezeigt, was es heißt auf Dinge zu verzichten und hat auch gezeigt, welche Hausaufgaben wir nicht gemacht haben", sagte Goedecke, die wie viele andere mit Home-office, Heimbeschulung und wackeliger Schulcloud zu kämpfen hatte. Als Landrätin werde sie sich für eine moderne Ausstattung der Schulen und deren energetische Sanierung, die Schulnetzplanung nach dem Motto "Kurze Beine, kurze Wege", den zügigeren Breitbandausbau, die Attraktivität des Kreises für Unternehmen und eine "solide" Haushaltsführung einsetzen. Mit "Ruhe, Besonnenheit und Zuverlässigkeit" werde sie Brücken bauen um das Leben im Kreis gemeinsam gestalten zu können.
Der Wahlgang war schnell und eindeutig erledigt: Goedecke wurde mit 41 Stimmen zur Kandidatin der CDU bestimmt. Der CDU-Vorsitzende Pasenow bekräftigte noch einmal, das man hinter ihr stehen und als geschlossenes Team auftreten müsse, sehr wohl wissend, dass man "vor einer schwierigen Aufgabe" stehe.
Das Feld der Kandidaten ist damit nun endgültig bestellt. Gut 44 Tage verbleiben noch für den Wahlkampf.
Angelo Glashagel
Autor: red
Nun also doch: die CDU hat heute eine Kandidatin für die Landratswahl ins Rennen geschickt (Foto: agl)
Noch im November hatte die Spitze der Nordhäuser CDU bekannt gegeben, keinen Kandidaten für die Landratswahl aufzustellen. Vor gut zwei Wochen hatte schließlich die Linke entschieden, in den Wahlkampf einzutreten und mit Matthias Marquardt einen eigenen Aspiranten vorgestellt. Kurz darauf kamen offizielle Signale aus der CDU-Basis, die Mittelstandsvereinigung der Christdemokraten kündigte an dem Vorstand einen eigenen Vorschlag unterbreiten zu wollen.
Nun hat es laut Informationen der nnz wohl gleich drei willige Parteigenossen gegeben, die sich der Wahl stellen würden. Intern hat sich der Kreisvorstand vergangene Woche auf die stellvertretende Kreisvorsitzende Jeanette Goedecke geeinigt, die sich nun heute dem Votum der Basis stellen musste.
Auch die Nordhäuser Grünen kamen in der vergangenen Woche zusammen um über die Landratswahl zu sprechen. Laut Informationen der nnz hat man sich dabei entschieden, keine eigenen Kandidaten aufzustellen. Die AfD hatte jüngst noch einmal unterstrichen, niemanden für die Wahl aufstellen zu wollen, bleiben die Liberalen, die gestern ebenfalls in der Wiedigsburghalle zusammentraten. 18 stimmberechtigte Mitglieder hätten lange und lebhaft diskutiert, teilt der Kreisvorsitzende der FDP, Claus Peter Roßberg mit. Man habe sich dazu entschieden, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen, ebenso werde man keine Wahlempfehlung abgeben. Die Wähler der FDP wären durchaus in der Lage, sich selber ein Bild der Kandidaten zu machen.
Eine erste Möglichkeit, einen Eindruck von CDU-Kandidatin Goedecke zu bekommen, bot sich heute Abend den versammelten Christdemokraten des Kreises. Für die Mitgliederversammlung in der Wiedigsburghalle wurden in Absprache mit dem Gesundheitsamt rund 400 Einladungen verschickt, angesichts der aktuellen Lage rechnete man aber mit deutlich weniger Teilnehmern, so der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, Steffen Iffland im Vorfeld. Gekommen waren am Abend immerhin für die aktuelle Lage ansehnliche 42 Parteimitglieder.
Lange hatte man in so vergleichsweise großer Runde nicht zusammenkommen können, nun ging es nicht anders, die Regeln der Wahl verlangen eine physische Zusammenkunft. Das heutige Treffen war denn aber auch eine Möglichkeit über grundsätzliches zu sprechen.
Sobal es wieder möglich sei, werde man im Landkreis wieder präsent sein und auf die Leute zugehen, versprach der CDU-Vorsitzende, Henry Pasenow und machte sich in seiner einführenden Rede auch Luft über die Bundesebene der Partei. Die "Nackenschläge" aus Berlin würden immer intensiver, kritisierte Pasenow. Dass Abgeordnete mit "dubiosen" Nebenverdiensten die Partei als Ganzes in eine exponierte Lage gebracht haben, sei auch für ihn eine schwierige Situation. Derlei Vorkommnisse seien zwar "nicht singulär für die CDU", der Ball liege aber nun im eigenen Spielfeld.
Als kommunale Familie müsse man sich solidarisch verhalten, es warteten enorme Aufgaben auf die Region. Allein der Investitionsstau sei eine langwierige und komplexe Aufgabe um die man sich kümmern müsse. Er sei froh, dass sich mit Beanke Juch und Jeanette Goedecke zwei Personen für verantwortungsvolle Posten in der Region bewerben, die "nah am Menschen" seien, was letzlich auch für die Partei gelte.
Frau Beanke Juch wird sich um das Bürgermeisteramt der Gemeinde Werther bewerben. Die zweite "starke Frau" die man ins Rennen um politische Ämter schicken will, ist die bereits genannte Jeanette Goedecke. Man wolle mit ihrer Nominierung ein "starkes Zeichen für die Zukunft des Kreises" setzen, erklärte die stellvertretende Kreisvorsitzende, Carolin Gerbothe und versicherte der Kandidatin noch einmal die Unterstützung der Partei.
Dann war es an Goedecke, sich vorzustellen. Die Dame kommt aus der Gemeinde Harztor, ist verheiratet und Mutter einer 16 jahre alten Tochter. Ihr beruflicher Werdegang hat sie zur Kreissparkasse geführt, für die sie in verschiedenen Postitionen tätig war und ist. Goedecke wäre damit nach ihrem linken Konkurrenten die zweite Kanidat(in) aus dem Umfeld des Geldhauses. Ihre politische Karriere hat 2004 begonnen. In Niedersachswerfen war sie als erste Beigeordnete tätig, sitzt im Gemeinderat Harztor und ist in diversen Ausschüssen vertreten. Als stellvertretende Bürgermeisterin ihrer Gemeinde wisse sie was es heißt, keinen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Die Zeit an der Spitze der Gemeindeverwaltung sei keine leichte aber eine lehrreiche Zeit gewesen, die viele Erfahrungen mit sich gebracht habe, sagte Goedecke.
Abseits der Politik ist Frau Goedecke im Arre-Traditionsverein Harztor, dem Theaterförderverein und dem Förderverein des Herder-Gymnasiums aktiv. "Ich weiß genau wo auf kommunalpolitischer Ebene und auch den Menschen vor Ort der Schuh drückt.", so die Kandidatin in spe, sie wolle die "überparteiliche und sachliche Zusammenarbeit vorantreiben". Dieser Ansatz könne viel positives für die Menschen bewirken, auch auf Ebene des Kreises. Dieses Anliegen sei es auch gewesen, das sie dazu bewogen habe, der Anfrage der örtlichen Parteispitze zuzusagen.
Kandidatin in letzter Minute: Jeanette Goedecke will für die CDU in den Wahlkampf um das Landratsamt ziehen (Foto: agl)
"Die Pandemie hat deutlich gezeigt, was es heißt auf Dinge zu verzichten und hat auch gezeigt, welche Hausaufgaben wir nicht gemacht haben", sagte Goedecke, die wie viele andere mit Home-office, Heimbeschulung und wackeliger Schulcloud zu kämpfen hatte. Als Landrätin werde sie sich für eine moderne Ausstattung der Schulen und deren energetische Sanierung, die Schulnetzplanung nach dem Motto "Kurze Beine, kurze Wege", den zügigeren Breitbandausbau, die Attraktivität des Kreises für Unternehmen und eine "solide" Haushaltsführung einsetzen. Mit "Ruhe, Besonnenheit und Zuverlässigkeit" werde sie Brücken bauen um das Leben im Kreis gemeinsam gestalten zu können.
Der Wahlgang war schnell und eindeutig erledigt: Goedecke wurde mit 41 Stimmen zur Kandidatin der CDU bestimmt. Der CDU-Vorsitzende Pasenow bekräftigte noch einmal, das man hinter ihr stehen und als geschlossenes Team auftreten müsse, sehr wohl wissend, dass man "vor einer schwierigen Aufgabe" stehe.
Das Feld der Kandidaten ist damit nun endgültig bestellt. Gut 44 Tage verbleiben noch für den Wahlkampf.
Angelo Glashagel
Kommentare
Der-NDH-Mann
12.03.2021, 04.23 Uhr
Das Feld ist bestellt
Ich weis was ich Wähle ! :-)
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Herr Taft
12.03.2021, 08.58 Uhr
Viel Erfolg, Jeanette...
...wer so lange in der Politik unterwegs ist wie Du, weiß wie der Hase läuft. Toi, toi, toi
Gruß aus der Ferne...
Gruß aus der Ferne...
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Halssteckenbleib
12.03.2021, 09.57 Uhr
Weiß wie
der Hase läuft...
Da wird sie dann bestimmt nach der Wahl mitlaufen.
Da wird sie dann bestimmt nach der Wahl mitlaufen.
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Halssteckenbleib
12.03.2021, 11.08 Uhr
Ich weiß
wen ich wähle.Nichts und Niemand.Wen soll man wählen?Vielleicht AlleuntereinerDeckesteckt??
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Eckenblitz
12.03.2021, 14.52 Uhr
Oh nein
Die Stadt Nordhausen hat schon das Desaster mit ihrem Oberbürgermeister Buchmann. Soll das jetzt auch noch auf den Landkreis Nordhausen übertragen werden, nur mit einer weiblichen Person? Na dann GUTE NACHT Land und Stadt Nordhausen.
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