Di, 08:08 Uhr
01.12.2020
Neue Ausstellung in der KSK-Galerie
Kunst in Zeiten der Pandemie
Kunst in Pandemie-Zeiten geht nicht? Und ob. Auch wenn Theater, Kinos, Galerien und Museen geschlossen sind – die Galerie in der Nordhäuser Kreissparkasse am Kornmarkt hat geöffnet. Ab heute lädt sie zu einer neuen Ausstellung ein…
Das Ende der Neuzeit betitelt sich die neue Werkschau des 1960 in Nordhausen geborenen Künstlers Jürgen Rennebach und nimmt damit Bezug auf die derzeitige Situation. Die Organisatoren, der Künstler und auch der Verfasser dieses Beitrages hätten sich für diesen Dienstagabend wieder eine Vernissage zu dieser Ausstellung gewünscht.
So aber bleibt lediglich an folgende Szenerie zu erinnern. Am 26. November 2014 hieß es in der nnz: Die Galerie in der Kreissparkasse vermochte am Dienstagabend die Menschenmassen kaum zu fassen. Der Grund: Eine riesige Fangemeinde wollte im Rahmen einer Vernissage einen bekannten Nordhäuser und dessen Kunst ehren: Jürgen Rennebach.
Auch am heutigen Dienstag wäre – gäbe es die Pandemie nicht – ganz sicher ein ähnlicher Andrang in der Galerie zu erwarten. Aber Vernissagen dürfen momentan nicht stattfinden. Und so nahm die nnz die Gelegenheit wahr und schaute dem Künstler und seinen beiden fleißigen Helfern, Annette Oeller-Gerboth und Hans-Jürgen Gerboth aus Hamma, am Montagnachmittag beim Aufbau der Ausstellung über die Schulter(n).
Nirgendwo ist eine Galerie geöffnet, nur die Galerie in der Sparkasse, ruft Jürgen Rennebach mit spürbarer Freude dem nnz-Reporter zu. In der Tat, von heute an können sich abermals Kunstinteressierte fast neun Wochen lang an den Werken Rennebachs erfreuen, sich auf seine Kunst einlassen. Weit über 40 Bilder schmücken die Wände der Galerie, die im Zeitraum zwischen 2016 und 2020 entstanden sind. Die meisten allerdings 2019 und in diesem Jahr.
Da ist wieder einer äußerst kreativ und kraftvoll ans Werk gegangen. Überzeugend auch die Themenvielfalt, die Formate und die Farbenpracht. Vorherrschend sind Acryl- und Mischtechniken. Ich verwende aber auch Acryl mit Kohle, denn Kohle hat einen samtigeren Ton, als die Acryltechnik allein erzielen könnte, macht Rennebach auf Besonderheiten in seinen Werken aufmerksam.
Er sieht die Welt mit seinen Augen und sendet kunstvoll seine Botschaft(en). An Ideen und Motiven mangelt es ihm nicht. Ob Landschaften, Stadtansichten, Figuratives oder Erotisches – alles findet seinen Platz auf der Leinwand. Meine Bilder sind unterschiedlich stark abstrahiert, aber immer mit viel Kraft und Eindeutigkeit. Sie ermutigen dem Betrachter zu reichlich Fantasie, verdeutlicht er seine Herangehensweise und Motivauswahl.
Oft beginnt Rennebach ein Kunstwerk mit einer fertigen Vorstellung im Kopf, wohin es gehen soll. Doch noch während des Schaffensprozesses ändert er die Richtung und es entsteht etwas anderes, als ursprünglich erdacht. Dem Betrachter macht er es nicht immer leicht. Seine Kunst gibt mitunter Rätsel auf und bietet zudem vielfältige Deutungsmöglichkeiten oder führt gar in die Irre.
Der jetzt 60-Jährige hat es gern mit Sprüchen. So ist beispielsweise des öfteren Goethes Wort aus seinem Mund zu hören: Bilde, Künstler, rede nicht. Am Montagnachmittag wandelt er den Spruch etwas ab: Reden sollen die Dichter, Maler sollen malen. Ich teile mich über meine Bilder mit. In der Tat, so ist es, so soll es sein.
Zu sehen ist die neue Kunstausstellung bis zum 29. Januar 2021 in der KSK-Galerie am Nordhäuser Kornmarkt. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag jeweils von 08.00 bis 18.00 Uhr. Beim Betreten des Geldhauses ist weiterhin Mund- und Nasenschutz zu tragen.
Hans-Georg Backhaus
Autor: redDas Ende der Neuzeit betitelt sich die neue Werkschau des 1960 in Nordhausen geborenen Künstlers Jürgen Rennebach und nimmt damit Bezug auf die derzeitige Situation. Die Organisatoren, der Künstler und auch der Verfasser dieses Beitrages hätten sich für diesen Dienstagabend wieder eine Vernissage zu dieser Ausstellung gewünscht.
So aber bleibt lediglich an folgende Szenerie zu erinnern. Am 26. November 2014 hieß es in der nnz: Die Galerie in der Kreissparkasse vermochte am Dienstagabend die Menschenmassen kaum zu fassen. Der Grund: Eine riesige Fangemeinde wollte im Rahmen einer Vernissage einen bekannten Nordhäuser und dessen Kunst ehren: Jürgen Rennebach.
Auch am heutigen Dienstag wäre – gäbe es die Pandemie nicht – ganz sicher ein ähnlicher Andrang in der Galerie zu erwarten. Aber Vernissagen dürfen momentan nicht stattfinden. Und so nahm die nnz die Gelegenheit wahr und schaute dem Künstler und seinen beiden fleißigen Helfern, Annette Oeller-Gerboth und Hans-Jürgen Gerboth aus Hamma, am Montagnachmittag beim Aufbau der Ausstellung über die Schulter(n).
Nirgendwo ist eine Galerie geöffnet, nur die Galerie in der Sparkasse, ruft Jürgen Rennebach mit spürbarer Freude dem nnz-Reporter zu. In der Tat, von heute an können sich abermals Kunstinteressierte fast neun Wochen lang an den Werken Rennebachs erfreuen, sich auf seine Kunst einlassen. Weit über 40 Bilder schmücken die Wände der Galerie, die im Zeitraum zwischen 2016 und 2020 entstanden sind. Die meisten allerdings 2019 und in diesem Jahr.
Da ist wieder einer äußerst kreativ und kraftvoll ans Werk gegangen. Überzeugend auch die Themenvielfalt, die Formate und die Farbenpracht. Vorherrschend sind Acryl- und Mischtechniken. Ich verwende aber auch Acryl mit Kohle, denn Kohle hat einen samtigeren Ton, als die Acryltechnik allein erzielen könnte, macht Rennebach auf Besonderheiten in seinen Werken aufmerksam.
Er sieht die Welt mit seinen Augen und sendet kunstvoll seine Botschaft(en). An Ideen und Motiven mangelt es ihm nicht. Ob Landschaften, Stadtansichten, Figuratives oder Erotisches – alles findet seinen Platz auf der Leinwand. Meine Bilder sind unterschiedlich stark abstrahiert, aber immer mit viel Kraft und Eindeutigkeit. Sie ermutigen dem Betrachter zu reichlich Fantasie, verdeutlicht er seine Herangehensweise und Motivauswahl.
Oft beginnt Rennebach ein Kunstwerk mit einer fertigen Vorstellung im Kopf, wohin es gehen soll. Doch noch während des Schaffensprozesses ändert er die Richtung und es entsteht etwas anderes, als ursprünglich erdacht. Dem Betrachter macht er es nicht immer leicht. Seine Kunst gibt mitunter Rätsel auf und bietet zudem vielfältige Deutungsmöglichkeiten oder führt gar in die Irre.
Der jetzt 60-Jährige hat es gern mit Sprüchen. So ist beispielsweise des öfteren Goethes Wort aus seinem Mund zu hören: Bilde, Künstler, rede nicht. Am Montagnachmittag wandelt er den Spruch etwas ab: Reden sollen die Dichter, Maler sollen malen. Ich teile mich über meine Bilder mit. In der Tat, so ist es, so soll es sein.
Zu sehen ist die neue Kunstausstellung bis zum 29. Januar 2021 in der KSK-Galerie am Nordhäuser Kornmarkt. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag jeweils von 08.00 bis 18.00 Uhr. Beim Betreten des Geldhauses ist weiterhin Mund- und Nasenschutz zu tragen.
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