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So, 12:24 Uhr
15.11.2020
Nochmals die sieben Wunder Nordhausens aus besonderer Sicht

Nordhüsche Rieme unn Biller, die Verzietsagen

Die Vorzeitgeschichten über Nordhausen, dargestellt in gereimten Texten in Nordhäuser Mundart und mit schwarz-weißen-Schattenbildern illustriert, kamen zuerst 1851/52 in Nordhausen in der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung des Buchhändlers und Verlegers Ferdinand Heinrich Förstemann, 1817-1876, heraus...

Die Wasserkunst als Wunder Nordhausens (Foto: H.Kneffel) Die Wasserkunst als Wunder Nordhausens (Foto: H.Kneffel)


Er gehört zu der verzweigten Nordhäuser Förstemann-Familie und hatte sein Geschäft am Kornmarkt. Die 6 von ihm herausgegebenen Hefte wurden sehr populär, der Verleger war sogar der Ansicht: „Z‘ singen in der Förstemann‘schen Buchhandlung in Nordhusen.“ Die Drucke wurden später dann auch von anderen Verlegern in der Südharzstadt herausgegeben. Texter und Dichter sind eine Person, der Schriftsteller und Graphiker/Maler Carl Duval, 1807-1853, der in der Krämerstraße wohnte.

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Dort wurde nach seinem Tod eine Gedenktafel aus schwarzem Granit angebracht. Der 2. Weltkrieg hat alles vernichtet. Duval wurde u.a. bekannt mit dem achtbändigen Werk: „Thüringen und der Harz“, das im Stadtarchiv einzusehen ist, mit „Die Bergfesten Kiffhausen und Rothenburg“ oder „Das Eichsfeld“. Das sind alles Werke, die in der Hagelstange-Bibliothek in einer Lesung vorgestellt werden können. Duval gehört zu den Persönlichkeiten, die in unserer Region nicht vergessen werden sollten.

Vor mir liegt eine Reprintausgabe der „Nordhüsche Rieme unn Biller“, herausgegeben vom Stadtarchiv und dem Harzkurier Nordhäuser Zeitung o.J. Sicherlich haben sich diese Ausgabe nach der Wendezeit einige Nordhäuser gekauft. Wenn nicht, kann man sie in der Bibliothek lesen bzw. ausleihen, denn es dauert, um die Mundart zu entziffern. Aber, es klappt, kann ich versichern, man wird sicherer. Manches kann man auch erraten.

Ich werde hier einige Reime aus dem 4. Heft zitieren, die die „Wunner unn Wohrziechen“ Nordhausens vorstellen, die ja zur Zeit durch die Restaurierung des Theodosius-Steines in Farbe oberhalb der Eingangstür in das Historische Rathaus ganz aktuell sind. Hinzu füge ich einige „Biller“.

Es „Wären säbben Hauptwunner genannt. ‘s Rohthus, von Quaderschteinen uffgefiert,
D’r Ruhland, där kliechsam mött d’rzu gehiert,
D’r Vogel, där värr d’n Vogel uff änner Schtange schtund,
Schtieht uff d’n Rothhußboddeme inzund.
D’r Schtein an Töpperthore äß au von do furt
Unn an d’n Rothuse ingemuert,
D‘ Fäldschlangen, die Anrees Pegnitzer koß,
Unn wär weiß wie wiet mank d‘ Fiende schoss,
Die abber d’r ohle Kowatsch möttnahmb,
Do ha als Fiend därch Nordhusen kahmb.
Säxtens D‘ Kunst unn’s Schöppmännichen d’rzu,
Brängen d’n Lieten ’s Laufwasser zu.
Säbbentens d‘ Quälle, die hiete noch in Schwange,
… Hingern Elsebetten wu d‘ Spittel schtieht …

Diese Druckbögen weisen auf lebendige Geschicht(n)hin, zeigen Duval als fabulierfreudigen Künstler, der mit kritischem Humor nicht spart.
Heidelore Kneffel
Wunder Nordhausens im Schattenbild (Foto: H.Kneffel)
Wunder Nordhausens im Schattenbild (Foto: H.Kneffel)
Wunder Nordhausens im Schattenbild (Foto: H.Kneffel)
Autor: red

Kommentare
Wolfi65
15.11.2020, 15.43 Uhr
Übertriebets aber nich!
Das kann ja bolde kinner mehr gelese, Euer Nordhiser Platt.
Schriebets uff Hochditsch und gut ässes.
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