Sa, 12:58 Uhr
14.11.2020
Im Rathaus nachgefragt:
Unfallschwerpunkt Taschenberg
Die Kreuzung Taschenberg/ Hallesche Straße/ Zorgestraße gehört seit Jahren zu den unfallträchtigsten der Kreisstadt. Gefühlt kracht es hier im Wochentakt. Gerade erst gingen wieder zwei Unfälle durch die Presse. Die nnz fragte im Rathaus und bei der Polizei nach, wie Abhilfe geschaffen werden kann …
Neben den Kreuzungen Freiherr vom Stein Str./ Grimmelallee/Arnoldstraße und der Kreuzung Grimmelallee/ G.-Hauptmann-Str. / Parkallee gehört die Kreuzung am Taschenberg zu den Kreuzungen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen im Stadtgebiet.
Der Stadtverwaltung Nordhausen sowie allen Beteiligten der örtlichen Unfallkommission inklusive der Landespolizeiinspektion Nordhausen ist dieser Verkehrsknoten als Unfallschwerpunkt wohl bekannt. Die Statistik der letzten Jahre spricht leider eine deutliche Sprache. Von 2017 - 2019 knallte es hier im Durchschnitt aller zehn Tage, wie die Statistik der Polizeiinspektion beweist:
Deshalb wurden in den letzten Monaten Maßnahmen ergriffen, um diesen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Im November 2019 ist die Ampelanlage am Knoten Taschenberg - Hallesche Straße umgebaut und die Ampelanlage im Bereich der Abbiegespur (Bypass) um ein Register mit rot und gelb erweitert worden. Die Erweiterung mit einem Dreier-Register (Rot, Gelb, Grün) hat den Vorteil, dass bei Grün immer gefahren werden kann und bei Rot muss stehen geblieben werden. Der Umbau auf ein Dreier Register war eine Forderung von der jährlich stattfindenden Unfallkommission, schreibt uns Lutz Fischer, Pressesprecher der Stadt Nordhausen.
Als zweite Maßnahme wurde im Oktober dieses Jahres im Rahmen von Straßensanierungsarbeiten in der der Halleschen Straße der Rückbau der Fußgänger-Querungshilfe auf Höhe der Jacob-Plaut-Straße veranlasst. Nach dem Rückbau dieser Querungshilfe ist es nun möglich aus Richtung Bielen kommend an dieser Stelle zu den dortigen Einkaufsmärkten links abzubiegen (Linksabbiegespur). Dies dient der weiteren Entlastung des Unfallschwerpunktes im Kreuzungsbereich. Diese Baumaßnahme ist ebenfalls ein Ergebnis der jährlich stattfindenden Unfallkommission und dient damit wesentliche der Verbesserung der verkehrlichen Situation in diesem Bereich., heißt es im Antwortschreiben der Verwaltung weiter.
Die Zahlen zum Unfallgeschehen im besagten Kreuzungsbereich in diesem Jahr unterstreichen die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen. Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019 ist zum jetzigen Zeitpunkt eine signifikante Abnahme der Unfallzahlen nachweisbar. Mit Stand 12. November wurden nur 11 Unfälle, allerdings mit 3 schwer verletzten und 5 leicht verletzten Personen verzeichnet.
Im Zusammenhang mit dem Neubau der Feuerwache wird auch weiter in den Kreuzungsumbau Knoten Taschenberg investiert werden, versichert Lutz Fischer im Namen der zuständigen Stadt Nordhausen.
Ausgangspunkt der meisten Unfälle dürfte die Linksabbiegerspur auf den Taschenberg hoch sein. Hier ist eine Grünphase in Form eines Räumsignales für die Linksabbieger bereits seit mehreren Jahren vorhanden. Mit dem Aufleuchten des grünen Räumsignales hat der Verkehr aus Richtung Bielen rot und der Linksabbieger kann die Kreuzung gefahrlos in Richtung Taschenberg verlassen. Allerdings können viele Autofahrer dies nicht abwarten und fahren, wenn sie die Hallesche Straße für frei halten. Oder sie fahren bei einem sehr, sehr rötlichen Grün erst los.
Vielleicht wäre ein Rotlichtblitzer an dieser Stelle eine sinnvolle Investition, vielleicht sollten die Linksabbieger von der Halleschen Straße aber auch erst losrollen dürfen, wenn sie wirklich grün haben, will sagen, dass die Ampel direkt an die Fahrspur gebaut wird. Und vielleicht sollte die Umschaltphase zwischen Linksabbiegergrün und Grün für die Hallesche Straße um ein, zwei Sekunden verlängert werden?
Aber diese Szenarien wird die Unfallkommission sicherlich schon durchgespielt haben. Interessant ist auch, dass die gleiche Regelung (eine Grünphase in Form eines Räumsignales) an der ebenfalls stark befahrenen Kreuzung Parkallee/Beethovenring viel weniger Abbiegeunfälle aufweist als am Taschenberg.
Bleibt noch die Überlegung, einen Kreisverkehr am Unfallhotspot einzurichten. Aber da winkt die Stadtverwaltung ab: Ein Kreisverkehr im besagten Kreuzungsbereich würde aufgrund der hohen Verkehrsbelastung der Ein- und Ausfallstraße nachweislich nur zweispurig Sinn ergeben. Diese Ausbaustufe ist vom Flächenbedarf her nicht realisierbar.
So bleibt die Situation an der Kreuzung momentan erst einmal wie sie ist und wird weiter von den Experten beobachtet. Das hohe Verkehrsaufkommen am Taschenberg fordert von allen Beteiligten, trotz vorhandenen Ampelregelung, vor allem ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Der überwiegende Teil der Autofahrerinnen und Autofahrer verhält sich an dieser Kreuzung auch dementsprechend und für alle, die es besser wissen wollen, sei hier auf den Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung verwiesen, in dem es ausdrücklich heißt:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Aus meiner Sicht wäre es sehr wünschenswert, wenn diese Grundregeln im Nordhäuser Straßenverkehr generell wieder etwas mehr Berücksichtigung fänden. Nicht nur am Taschenberg.
Olaf Schulze
Autor: oschNeben den Kreuzungen Freiherr vom Stein Str./ Grimmelallee/Arnoldstraße und der Kreuzung Grimmelallee/ G.-Hauptmann-Str. / Parkallee gehört die Kreuzung am Taschenberg zu den Kreuzungen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen im Stadtgebiet.
Der Stadtverwaltung Nordhausen sowie allen Beteiligten der örtlichen Unfallkommission inklusive der Landespolizeiinspektion Nordhausen ist dieser Verkehrsknoten als Unfallschwerpunkt wohl bekannt. Die Statistik der letzten Jahre spricht leider eine deutliche Sprache. Von 2017 - 2019 knallte es hier im Durchschnitt aller zehn Tage, wie die Statistik der Polizeiinspektion beweist:
- 2017: 38 Verkehrsunfälle, davon 9 Unfälle mit Personenschaden
- 2018: 33 Verkehrsunfälle, davon 3 mit Personenschaden
- 2019: 39 Verkehrsunfälle, davon 8 mit Personenschaden
Deshalb wurden in den letzten Monaten Maßnahmen ergriffen, um diesen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Im November 2019 ist die Ampelanlage am Knoten Taschenberg - Hallesche Straße umgebaut und die Ampelanlage im Bereich der Abbiegespur (Bypass) um ein Register mit rot und gelb erweitert worden. Die Erweiterung mit einem Dreier-Register (Rot, Gelb, Grün) hat den Vorteil, dass bei Grün immer gefahren werden kann und bei Rot muss stehen geblieben werden. Der Umbau auf ein Dreier Register war eine Forderung von der jährlich stattfindenden Unfallkommission, schreibt uns Lutz Fischer, Pressesprecher der Stadt Nordhausen.
Als zweite Maßnahme wurde im Oktober dieses Jahres im Rahmen von Straßensanierungsarbeiten in der der Halleschen Straße der Rückbau der Fußgänger-Querungshilfe auf Höhe der Jacob-Plaut-Straße veranlasst. Nach dem Rückbau dieser Querungshilfe ist es nun möglich aus Richtung Bielen kommend an dieser Stelle zu den dortigen Einkaufsmärkten links abzubiegen (Linksabbiegespur). Dies dient der weiteren Entlastung des Unfallschwerpunktes im Kreuzungsbereich. Diese Baumaßnahme ist ebenfalls ein Ergebnis der jährlich stattfindenden Unfallkommission und dient damit wesentliche der Verbesserung der verkehrlichen Situation in diesem Bereich., heißt es im Antwortschreiben der Verwaltung weiter.
Die Zahlen zum Unfallgeschehen im besagten Kreuzungsbereich in diesem Jahr unterstreichen die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen. Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019 ist zum jetzigen Zeitpunkt eine signifikante Abnahme der Unfallzahlen nachweisbar. Mit Stand 12. November wurden nur 11 Unfälle, allerdings mit 3 schwer verletzten und 5 leicht verletzten Personen verzeichnet.
Im Zusammenhang mit dem Neubau der Feuerwache wird auch weiter in den Kreuzungsumbau Knoten Taschenberg investiert werden, versichert Lutz Fischer im Namen der zuständigen Stadt Nordhausen.
Ausgangspunkt der meisten Unfälle dürfte die Linksabbiegerspur auf den Taschenberg hoch sein. Hier ist eine Grünphase in Form eines Räumsignales für die Linksabbieger bereits seit mehreren Jahren vorhanden. Mit dem Aufleuchten des grünen Räumsignales hat der Verkehr aus Richtung Bielen rot und der Linksabbieger kann die Kreuzung gefahrlos in Richtung Taschenberg verlassen. Allerdings können viele Autofahrer dies nicht abwarten und fahren, wenn sie die Hallesche Straße für frei halten. Oder sie fahren bei einem sehr, sehr rötlichen Grün erst los.
Vielleicht wäre ein Rotlichtblitzer an dieser Stelle eine sinnvolle Investition, vielleicht sollten die Linksabbieger von der Halleschen Straße aber auch erst losrollen dürfen, wenn sie wirklich grün haben, will sagen, dass die Ampel direkt an die Fahrspur gebaut wird. Und vielleicht sollte die Umschaltphase zwischen Linksabbiegergrün und Grün für die Hallesche Straße um ein, zwei Sekunden verlängert werden?
Aber diese Szenarien wird die Unfallkommission sicherlich schon durchgespielt haben. Interessant ist auch, dass die gleiche Regelung (eine Grünphase in Form eines Räumsignales) an der ebenfalls stark befahrenen Kreuzung Parkallee/Beethovenring viel weniger Abbiegeunfälle aufweist als am Taschenberg.
Bleibt noch die Überlegung, einen Kreisverkehr am Unfallhotspot einzurichten. Aber da winkt die Stadtverwaltung ab: Ein Kreisverkehr im besagten Kreuzungsbereich würde aufgrund der hohen Verkehrsbelastung der Ein- und Ausfallstraße nachweislich nur zweispurig Sinn ergeben. Diese Ausbaustufe ist vom Flächenbedarf her nicht realisierbar.
So bleibt die Situation an der Kreuzung momentan erst einmal wie sie ist und wird weiter von den Experten beobachtet. Das hohe Verkehrsaufkommen am Taschenberg fordert von allen Beteiligten, trotz vorhandenen Ampelregelung, vor allem ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Der überwiegende Teil der Autofahrerinnen und Autofahrer verhält sich an dieser Kreuzung auch dementsprechend und für alle, die es besser wissen wollen, sei hier auf den Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung verwiesen, in dem es ausdrücklich heißt:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Aus meiner Sicht wäre es sehr wünschenswert, wenn diese Grundregeln im Nordhäuser Straßenverkehr generell wieder etwas mehr Berücksichtigung fänden. Nicht nur am Taschenberg.
Olaf Schulze
Kommentare
Erpel1311
14.11.2020, 13.05 Uhr
Aber die wenigsten
nutzen die neu geschaffene Linksabbiegerspur, weil nicht ausgeschildert ist wo es dort hingeht. Ich habe selbst schon gesehen, dass 4 bis 5 Autos erst an der Taschenbergkreuzung links abgebogen sind.
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dmfn
14.11.2020, 13.32 Uhr
Ampelschaltung
Warum wird es nicht so gehandhabt wie vorn an Ringweg ecke AH Peter Abbiegen Rot wenn verkehr aus Bielen steht dann dürfen die Abbiegen erst fahren? Wäre die sinnvollste massnahme.
Ausserdem hab ich als ich vom Taschenberg Stadteinwärts wollte schon oft ein riesen Problem das ich zwar grün hatte aber einige DAS wendeverbot ignorieren und dann auf einmal fast in mein Auto gefahren sind obwohl sie dort nicht wenden dürfen und mir noch deinen Vogel zeigen.
Ausserdem hab ich als ich vom Taschenberg Stadteinwärts wollte schon oft ein riesen Problem das ich zwar grün hatte aber einige DAS wendeverbot ignorieren und dann auf einmal fast in mein Auto gefahren sind obwohl sie dort nicht wenden dürfen und mir noch deinen Vogel zeigen.
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Herr Schröder
14.11.2020, 14.23 Uhr
Ganz einfach
Die beiden Spuren in beiden Richtungen trennen in geradeaus und linksabbieger sowohl räumlich als auch bei der Ampel. Und Ruhe ist! Alles ist dann perfekt geregelt.
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Thommy
14.11.2020, 20.17 Uhr
Rotblitzer muss her
Blitzer für die Zeitgenossen, die bei Rot sowohl Richtung Taschenberg abbiegen als auch Stadteinwärts noch bei tiefen Rot geradeaus über die Kreuzung brettern.
Und die neue Abbiegespur ist kreuz gefährlich für alle Beteiligten.
Und die neue Abbiegespur ist kreuz gefährlich für alle Beteiligten.
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