Eine Nachricht machte mich in den letzten Tagen tief betroffen: Ein Mann, mit dem ich einiges an Lebenszeit verbracht und mit dem ich viele Jahre lang eng zusammen gearbeitet habe, ist im gesegneten Alter von 87 Jahren verstorben...

Nachdem er sehr lange sowohl körperlich, als auch vor allem geistig fit war, ließ es sich in seinen letzten Lebensmonaten nicht vermeiden, ihn in eine Pflegeeinrichtung zu verbringen, zumal seine Ehefrau vor ein paar Jahren einem Krebsleiden erlegen war.

Seine berufliche Vita begann mit einem Bergbaustudium in Freiberg und er arbeitete Jahrzehnte beim Kalikombinat in Sondershausen. Als der Bergbau in unserer Region einigungsbedingt den Bach runter ging, wurde Herr Werkmeister wie viele andere mit Ende der 50er nicht ganz freiwillig in den Vorruhestand geschickt. Aber Untätigkeit war seine Sache nicht!

Mit Liebe widmete er sich fortan seiner Leidenschaft des Gärtnerns, aber auch sein Kopf sollte nicht zu kurz kommen: Als Autodidakt machte er sich mit den gegebenen computertechnischen Möglichkeiten vertraut. Es bedurft auch eines kleine „Anstupsers“ meinerseits als Bürgermeister von Sollstedt, ih für die Mitarbeit im Vorstand des Fördervereins „Sozialdes Zentrum“ Sollstedt zu gewinnen. Zu mehr als dem Stellvertreter des Vorsitzenden war er nie zu bewegen, was seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit geschuldet war.

Nichtsdestotrotz war er lange Zeit „Herz und Seele“ des Vereins, wofür ihm auf unseren Vorschlag hin zunächst eine Auszeichnung als „Verdienter Bürger der Gemeinde Sollstedt“ und im Jahre 2009 das Bundesverdienstkreuz verliefen wurden.

Herr Lothar Werkmeister war einer jener Menschen, die jederzeit bereit sind, sich uneigennützig für das Gemeinwohl einzusetzen. Als solchen werden ihn mit mir viele Bürger der Gemeinde Sollstedt in dankbarer Erinnerung behalten.

Ein letztes „Glück auf“ für meinen Freund Lothar.
Jürgen Hohberg