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Di, 07:58 Uhr
18.08.2020
erste E-Busse im Regionalverkehr im Testbetrieb

Landkreis Nordhausen fährt jetzt Elektro

Ende Mai fand die Testfahrt mit dem Elektrobus-Vorführmodell der Marke „Sileo S12“ im Landkreis Nordhausen statt. Nun ist es endlich soweit und die Nordhäuser Verkehrsbetriebe können ihre eigenen Elektrobusse im Regionalverkehr zum Testbetrieb einsetzen…

Thorsten Schwarz (vorne), Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Nordhausen GmbH, und Gerd Grübner (hinterm Steuer), Verkehrsmeister, freuen sich auf den Einsatz der Elektrobusse im Liniennetz des Landkreises. (Foto: Franziska Bernsdorf (Stadtwerke Nordhausen) ) Thorsten Schwarz (vorne), Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Nordhausen GmbH, und Gerd Grübner (hinterm Steuer), Verkehrsmeister, freuen sich auf den Einsatz der Elektrobusse im Liniennetz des Landkreises. (Foto: Franziska Bernsdorf (Stadtwerke Nordhausen) )
„Insgesamt sechs Elektrobusse wurden bestellt und sollen nach und nach im ländlichen Streckennetz zum Einsatz kommen. Derzeit wurden bereits drei E-Busse der Marke Sileo geliefert. Im Vergleich zum Testmodell haben unsere Fahrzeuge eine etwas weichere Bestuhlung, zwei statt drei Türen und USB-Anschlüsse für den modernen Fahrgastbedarf. Die Elektrobusse werden ab dieser Woche testweise im Regionalverkehr zum Einsatz kommen“, freut sich Thorsten Schwarz, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Nordhausen GmbH.

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Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 79 km/h soll der E-Bus im besten Fall eine Reichweite von 250 Kilometern haben, mindestens sollen es 170 Kilometer sein, auch im Winter bei höherem Energiebedarf. „Für die Bedürfnisse des Liniennetzes im Landkreis sei das vollkommen ausreichend“, weiß Schwarz.

Geladen werden die Busse hauptsächlich über Nacht auf dem Betriebshof der Verkehrsbetriebe und am Bahnhof in Niedersachswerfen. Rund fünf Stunden wird ein voller Ladezyklus dauern, kürzere Ladeintervalle sind tagsüber auch möglich.

„Wir freuen uns, dass wir im Landkreis Nordhausen die Möglichkeit erhalten haben, Elektrobusse auf unserem Streckennetz einzusetzen. Ich wünsche unserem Fahrpersonal und unseren Fahrgästen viel Spaß mit den neuen Bussen“, so Schwarz abschließend.
Autor: red

Kommentare
Hans Dittmar
18.08.2020, 10.32 Uhr
E-Busse im Landkreis
Sorry außer Dienst - steht in der elektronischen Anzeige. Wollen wir hoffen, dass dies keine Daueranzeige ist. Aber schön, dass der Hersteller serienmäßig den Spruch aufgespielt hat.
79 km/h Höchstgeschwindigkeit! Dann wir er höchstens 50 km/h fahren damit der AKKU hält. Damit ist er für den innerstädtischen Betrieb gedacht. Auf der Landstraße wird er zum Hinderniß. Na dann Allzeit gute Fahrt!
aha222
18.08.2020, 12.12 Uhr
Bestimmt werden...
...die Verkehrsbetriebe jetzt die Welt retten! Bin ja mal gespannt wenn so ein Bus durch irgendwelche Umstände anfängt zu brennen(was natürlich niemand möchte) wie man dann reagiert, es gibt ja schon bei PKWs riesen probleme und die Feuerwehr weiß da schon nicht wie sie löschen soll.
Psychoanalytiker
18.08.2020, 12.34 Uhr
Ich hoffe ...
... dass der Bus wie erhofft "funktioniert", er hat ja keine Oberleitung. Aus meiner Sicht wäre es "schlauer" gewesen, wenn man Hybrid-Antriebe gewählt hätte, ähnlich der Duo-Straßenbahn (z.B. elektrisch in der Stadt, herkömmlich im "Überland").

Ich glaube aber auch, dass der Bus die angegebene Reichweite (auch die Untergrenze) nicht erreichen wird. Zugegeben, ich habe nur "Pedelec-Erfahrung", aber die dort angegebene Reichweite wird meist vielfach unterschritten. Auch ernsthafte Tests von E-Bikes im realen Betrieb ergaben bei angegebenen 120 km Reichweite unter Vollast letztendlich Maximalreichweiten von nur 30 km. Das sind gerade mal 25 Prozent der "offiziell beschworenen" Reichweite. Wieviel sind gleich 25 Prozent von 250 km ?
Der Test hätte im Winter (falls es jemals wieder einen gibt) stattfinden sollen. Jeder weiß, dass "PKW-Batterien" im Winter ihren "Geist" aufgeben, dass die Beleuchtung länger gebraucht wird und auch mal die Heizung eingeschaltet werden muss. Dies kann jetzt im August nur wenig getestet werden. Für den Fall, dass es mit den 170 km (über längere Zeiträume) nicht "klappen" sollte, hoffe ich nicht auf eine Gehaltserhöhung für die Entscheider.

Und in "Coronazeiten" auf nur zwei, statt möglichen drei Türen zu setzen, halte zumindest ich für unverantwortlich. Die nötige Umluft wird eingeschränkt, Fahrgäste können beim Ein- und Aussteigen die Mindestabstände nicht einhalten. Für mich einfach unverantwortlich und sinnfrei, zumindest derzeit. Haupsache man kann im Bus sein Handy aufladen, um die Corona-App zu nutzen ...
Flitzpiepe
18.08.2020, 13.35 Uhr
Passt zwar nicht ganz zum Thema
aber zum letzten Satz des Vorkommentators.
Wie ich gestern lesen konnte, funktioniert die Bluetooth Abstandsmessung mit der Corona App API im ÖPNV leider nicht zuverlässig.
Also sie funktioniert eher gar nicht...
Um keine falsche Fährte zu setzen: Ich benutze die Corona Warn App und belächle jeden Nichtnutzer!
Psychoanalytiker
18.08.2020, 14.39 Uhr
Wenn Flitzpipe ...
... hier darauf hinweist, dass die Corona-App im ÖVPN nicht zuverlässig funktioniert, mag dies so sein.

Aber leider gibt es Menschen, die Textteile offensichtlich nicht als "Ironie" erkennen. Es ging mir nicht um die Corona-App. Die sollte nur dafür herhalten, um zu zeigen, dass es heutigen Entscheidungsträgern wichtiger zu sein scheint, Lademöglichkeiten oder Spielmöglichkeiten für Handys in einem Bus zu schaffen, als z.B. eine dritte (und offensichtlich mögliche) Tür einbauen zu lassen, um die heutigen Abstandsregeln nicht ad' absurdum führen zu lassen. Schade, dass man immer erst ironische Texte extra hervorheben muss.

Das mit den Gehaltssteigerungen ist auch ein KLEIN WENIG IRONISCH gemeint. Zu oft erlebt man nämlich in der heutigen Zeit, dass Fehlentscheidungen auch noch belohnt werden, mit Geld, besseren Pöstchen, oder ...
Flitzpiepe
18.08.2020, 15.05 Uhr
Warum sind dem Psycho
die 3 Türen so wichtig?
Sehr oft scheint er nicht den ÖPNV zu benutzen...
3 Türen auf nur 12 Meter Fahrzeuglänge sind unnötig?
Beim Fahrer einsteigen mit Abstand und hinten Ausstieg mit Abstand - also so wie es die Regel sein sollte.
Wo ist da ihr Problem?
Drin ist der Abstand ja bei beiden Varianten gleich und garantiert nicht so kuschelig wie im Flugzeug mit 1-2 Türen.

Übrigens hatten diese Sileo S12 Fahrzeuge noch vor einem 3/4 Jahr ein bundesweites Fahrverbot wegen eines Fahrzeugbrandes in Bayern.
Psychoanalytiker
18.08.2020, 17.05 Uhr
Kein Chat, aber wenn ich schon gefragt werde ...
Ja, ich fahre in NDH nahezu nie ÖVPN (Bus). In Großstädten (Berlin, Leipzig ...) dagegen häufig. In diesen Städten steigt man in den (Bus)Linienverkehr dort ein, wo sich gerade eine Tür befindet. Mit viel Glück hat der Fahrer eine Plexiglasscheibe, oftmals nicht. Für den Fahrer ist es dann nicht gerade "erquickend", wenn Fahrgäste bei ihm einsteigen und er dann ggf. noch diskutieren muss, warum sich eine neu eingestiegene Person eine Maske aufsetzen muss. Das ginge auch anders (z.B. Durchsagen, Kontrollen). In einer so geschaffenen Plexiglas-Box dürfte das Klima in dieser Sommerhitze auch nicht gerade angenehm sein, und eine Klimaanlage verträgt zudem auch nicht jeder Mensch.

Ich halte es für besser, wenn die Tür beim Fahrer wenig (zum ein- und aussteigen) geöffnet werden muss. Man schützt dadurch den Fahrer ein klein wenig mehr, als wenn alle Fahrgäste bei ihm einsteigen. Daher sind für mich drei Türen in einem Linien-Bus einfach besser, als nur zwei.
Wie schon geschrieben, das gilt insbesondere für die "Corona-Zeit".

Der eine oder andere Leser wird Prof. Kekulè kennen. Dessen unbedeutende (er ist ja nur Virologe; Achtung Ironie !!!) Meinung ist im Falle von Duschen auf Campingplätzen, dass von diesen selbst keine Gefahr ausgeht. Nur auf den engen Gängen von/zu der Dusche droht massive Ansteckungsgefahr. Dies vergleiche ich hier mit den Türen der Busse und dem damit verbundenen "Begegnungsverkehr" im ÖVPN. Da hält man wenig Abstand. Bei längeren "Busreisen" mag dies ein klein wenig anders sein, da steigt man aber nicht so oft ein und aus wie im ÖVPN.

Warum mache ich mir eigentlich Gedanken um das Wohl der Fahrgäste? Da gibt es in Deutschland gut bezahlte "Fachleute", die soetwas bestimmt berücksichtigen und es garantiert besser wissen, besonders bei Berücksichtigung der Corona-Pandemie. In Deutschland weiß man heute sowieso alles besser, besonders im Falle von Corona. (Ich auch). Daher ja auch das Chaos im Länderverbund (Förderalismus) und bei der derzeitigen Steigerung der Corona-Erkrankungen.
Wetten: Das wird noch "lustig" (Ironie). Nein, es wird noch "traurig" (keine Ironie) ...
Psychoanalytiker
18.08.2020, 17.44 Uhr
... und dann noch meine Fantasie ...
Mal angenommen, die tatsächliche Reichweite von elektrisch angetriebenen (akkubetriebenen) Fahrzeugen beträgt unter Vollast (ähnlich getesteter E-Bikes) wirklich nur 25 Prozent des Hersteller-Versprechens. Dann ist der Bus so nach etwa 50, 75 km "leer" (vielleicht nicht gleich bei neuem, aber bestimmt bei gebrauchtem Akku).

Ein Dorfbewohner ohne eigenes Fahrzeug hat 6 Monate auf seinen Arzttermin gewartet, will mit dem Bus nach NDH und der bleibt mangels Strom liegen. Ein Stromkabel ist nicht in der Nähe, eine Ladestation noch weniger. Der gerade mit einem Traktor vorbeifahrende, hilfsbereite Bauer hat nur Diesel im Reservekanister. Nun muss der Bus wohl geschoben werden. (Ironie). Wäre da nicht ein Hybrid-Fahrzeug die bessere Wahl ?

Sag ich doch ... Fantasie ...
M_Hardrath
18.08.2020, 23.16 Uhr
Beantwortung der Fragen zur Reichweite und Schutzmaßnahnen
Vielen Dank für die gestellten Fragen. Alle Sileo S-12 Fahrzeuge im Regionalverkehr verfügen über einen Fahrerschutz, um die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf den Fahrer zu reduzieren. Alle bisher im Einsatz befindlichen Kradtomnibusse, mit einer Länge von 12m, verfügen über zwei Türen. Die Anzahl der Türen hat verständlicher Weise keinen Einfluss auf die Übertragungswahrscheinlichkeit während der Fahrt im Fahrzeug. Eine Beförderung im ÖPNV ist für Personen ohne Mund-Nasen-Bedeckung zudem durch das Land Thüringen ausgeschlossen. Dies ist eine wichtige Regel, die nicht nur von Behördenseite kontrolliert wird, sondern auch von beherzten Fahrgästen, die ihre Mitfahrer von sich aus an diese Vorgabe erinnern und die eigene Gesundheit sowie die Gesundheit ihrer nächsten schützen. Die "Fahrtstrecken" der E-Busse wurden so ausgewählt, dass zu jeder Zeit die vorgegeben Fahrtzeiten erreicht werden können und die Sicherheit und Ankunftszeit der Fahrgäste gewährleistet ist. Gleichwohl ist es mit der eingeführten Digitalisierung im Nahverkehr nun möglich, dass die Fahrzeuge den aktuellen Ladestand und weitere Parameter zum Fahrzeugzustand automatisiert und fortlaufend an die Betriebsleitstelle melden. In diesem Zusammenhang setzt der Landkreis auf moderne Technik und die Verfolgbarkeit ihrer Fahrt in Echtzeit. Sie können zum Beispiel mit einer Vielzahl von Apps bereits die Ankunftszeit ihres Busses im Landkreis Nordhausen verfolgen. In den kommenden Wochen wird es dazu eine Reihe von Vorführungen und Testfahrten für Bürger im Landkreis Nordhausen geben. Dazu sind sie herzlich eingeladen, auch können wir dort die Elektromobilität und ihre Chancen und Risiken besprechen. Die ersten Termine dazu finden sie bereits unter www.suedharzmobil.de (die Liste wird bis Anfang September ergänzt) und wir würden uns sehr über ihre Teilnahme und den Input dazu freuen. Die Zeiten werden dabei so gelegt, dass sie am späten Nachmittag/ frühen Abend stattfinden, um eine möglichst hohe Beteiligung und einen Austausch zum Nahverkehr zu gewährleisten.
bseplus
19.08.2020, 12.53 Uhr
Danke.
Danke für die erhellenden Worte, M_Hardrath. Der erste Termin der Vorstellung ist mit dem 15. September in Rothesütte zwar noch eine Weile hin, aber es werden dann hoffentlich einige weitere Termine folgen.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Arbeiten an den beiden Ladepunkten am Bahnhof in Niedersachswerfen. Die ziehen sich ja schon seit einer Weile hin. Mittlerweile steht die Trafostation und die Kabel sind verlegt - die Ladesäulen können also kommen! Lustig finde ich die Idee, die Säulen in große Gitterkäfige zu stellen. Ist das wegen eines befürchteten Vandalismus so?

Was die Diskussion um die Reichweite angeht, so ist diese aktuell müßig. Allerdings haben E-Bikes und E-Autos (und auch E-Busse) nur das "E" gemeinsam. In modernen E-Fahrzeugen wird ein ausgeklügeltes Batterie-Management verwendet, das ein Optimum herausholen kann. Und nicht zu vergessen ist die Rekuperation, also die Nutzung des Elektromotors als Bremsgenerator. Dabei kann Einiges an Energie wieder in den Akku zurückfließen. Das wird sich zum Beispiel bei der Bergabfahrt von Rothesütte zum Netzkater ordentlich bemerkbar machen. Auch das häufigere Bremsen im täglichen Verkehr lässt viel Energie nicht einfach als Wärme an den Bremsscheiben verschwinden, sondern eben wieder den Akku laden. Es ist also ein kleiner Unterschied zu E-Bikes.
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