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Mi, 18:00 Uhr
29.07.2020
nnz-Forum

Wurde wirklich der alte Töpfertorbrunnen gefunden?

Spannende Zeiten für Geschichtsinteressierte Nordhäuser. Hinter dem Theater stießen die Archäologen auf einen mehrere Meter tiefen Schacht. Könnte es sich hier um den alten Töpferbrunnen handeln? Steffen Iffland, selber stadthistorisch bewandert, meint Nein, wahrscheinlich nicht...

Hinter dem Theater fanden Archäologen jüngst einen mehrere Meter tiefen Schacht. Handelt es sich um den alten Töpferbrunnen? (Foto: agl) Hinter dem Theater fanden Archäologen jüngst einen mehrere Meter tiefen Schacht. Handelt es sich um den alten Töpferbrunnen? (Foto: agl)

Kürzlich wurde in dieser Zeitung die These vertreten, dass es sich bei dem gefundenen Schacht womöglich um den Töpfertorbrunnen handeln könnte. Dies möchte ich bezweifeln, da die Stelle, an der die Schreiberstraße auf die Töpferstraße traf, gut 100 Meter südlich der Grabungsstelle liegt und Brunnen meist in runder Form in die Erde gebracht wurden, was allein schon für die Statik notwendig war und damit ein Einstürzen der Brunnenwand deutlich verringerte.

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Natürlich will ich meine These nicht einfach so behaupten, und habe daher Luftaufnahmen von 1945 mit denen von Heute übereinandergelegt. Ich habe bei den heutigen Aufnahmen die Grabungsstelle Rot markiert und dann das Foto ausgeblendet, so dass man nun sieht, dass die Grabung mitten im Wohngebiet, vielmehr hinter den Häusern liegt.

Luftbild von 1945: rot der aktuelle Fundort, blau der vermutete Standort des Brunnens (Foto: Steffen Iffland) Luftbild von 1945: rot der aktuelle Fundort, blau der vermutete Standort des Brunnens (Foto: Steffen Iffland)

Ob es sich bei diesem rechteckigen Schacht womöglich um eine Zisterne, einen Schachtkeller oder gar um Reste die einst zur Befestigungsanlage gekörten, werden die Archäologen noch herausbekommen. Aber der Töpfertorbrunnen dürfte es nicht sein. Dieser befand sich vielmehr im Bereich der Töpferstraße, dort wo heute der Wohnblock steht. Siehe blaue Markierung.

Und hier das Luftbild aus heutiger Sicht (Foto: Steffen Iffland) Und hier das Luftbild aus heutiger Sicht (Foto: Steffen Iffland)

Die Ausführungen von Herrn Garke zur Beschreibung des Brunnens ja selbst die Markierung mit der ungefähren Lage auf dem historischen Stadtplan sind alle korrekt. Nur diese stimmen mit dem Grabungsfeld nicht überein.
Steffen Iffland
Autor: red

Kommentare
Rainer H.
29.07.2020, 21.37 Uhr
Archäologische Grabungen am Theater
Ich finde die Bilder absolut Klasse. Schon der Bericht von Herrn Garke war interessant. Nun diese Ergänzungen. Es ist gut, das wir Nordhäuser haben, die sich mit der Geschichte befassen. Ich bin gespannt was da noch alles zum Vorschein kommt.
Bärchen12
30.07.2020, 11.11 Uhr
Grabung
Auch ich finde es gut, dass sich noch Leute für Stadtgeschichte begeistern. Aus eigener Erfahrung weiss ich aber auch, daß Funde oftmals von Baufirmen nicht gemeldet werden, aus Angst vor Verzögerungen im Bauablauf. Dadurch sind schon viele Funde verloren gegangen. Die Luftaufnahmen sind auch Klasse. Zu meiner Zeit beim Museum war sowas überhaupt nicht möglich.
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