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Fr, 09:30 Uhr
19.06.2020
Lichtblick zum Wochenende

Von den Themen der Zeit

„Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird“, so schrieb der US-amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway. Marcus Ebert aus der Kirchgemeinde Greußen macht sich im Lichtblick Gedanken über unsere Gegenwart...

Kann man einen solchen Satz sagen, angesichts all der Wut, Ängste und Sorgen in unseren Tagen? Trotz all der Dinge, mit denen wir uns in dieser Zeit konfrontiert sehen?

Dabei waren die Zeiten niemals leicht. Es gab immer Themen, die den Zeitgeist bestimmten – bis heute. Und deren Schatten legen sich auf alle Diskussionen und auf alle Gespräche. Diese Themen gestalten unseren Alltag und wir entkommen diesen nicht: „Hast du die Corona-App?“ „Geht dein Kind schon wieder zur Schule?“ „Wieso das alles, bei so geringen Zahlen?“ – Vielen Menschen ist der regelmäßige Austausch über die Themen der Zeit wichtig, um sich selbst zu orientieren. Die Meinung des anderen hilft, eine eigene Meinung zu entwickeln. Manch einer ist davon aber auch genervt, manch einer verunsichert und manch einer bedrückt. Viele Menschen stumpfen ab, angesichts der gewaltigen und nicht zu überblickenden Themen, die unseren Alltag prägen.

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Denn noch vor einigen Monaten haben wir unser Leben aus der Perspektive der Nachhaltigkeit und dem Erhalt der Schöpfung betrachtet. Nun spüren wir, wie unsere Gesellschaft sich mit einer globalen Ausnahmesituation arrangieren muss. Hinzu kommen nun auch Bilder aus den USA, die unser eigenes Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher Herkunft hinterfragen.

Dieses Gefühl, ständig im Blick auf die großen Themen der Gegenwart sein eigenes Leben zu überprüfen, bedrückt. Es kann nerven, es kann provozieren und es kann aber auch Scham in uns hervorrufen. Manch ein Mensch mag sich dann frustriert abwenden oder eine trotzige Gegenposition einnehmen. Wiederum andere werden angesichts solcher Themen schwermütig.
Zu uns Christen spricht Jesus in solchen Momenten: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; […] so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matthäus 11,28f). Jesus Christus nimmt die Menschen wahr, nimmt die Menschen ernst, wie sie sind: als Geschöpfe, die am Leben, der Welt und den Themen der Zeit leiden können. Als Menschen, welche die Lasten still und unmerklich oder aber laut schreiend tragen. In Christus finden wir die Ruhe und die Kraft für die Herausforderungen des Lebens. Wir müssen nicht standhaft oder vermeintlich stark sein, sondern werden in unserer Zerbrechlichkeit von Gott angenommen. In der frohmachenden Botschaft und den Worten Jesu finden wir Trost, Zuspruch und Stärkung. Christus fasst in Liebe unsere Hand, um gemeinsam mit uns durchs Leben zu gehen und gemeinsam uns unserer Gegenwart zu stellen.

Unsere Zeit ist nicht besser oder schlechter als andere Zeiten. Es werden immer neue Themen kommen, die bei uns auf Zustimmung oder Ablehnung stoßen. Themen, die unser Leben beeinflussen oder gar verändern werden. So sind wir jeden Tag aufs Neue herausgefordert, uns zu positionieren und uns zu arrangieren. Ich kann mich der Welt, wie sie ist, nicht entziehen – Ich muss in der mir gegebenen Zeit leben. Indem ich Gott an meiner Seite weiß, habe ich aber weniger Bedenken, mich diesen Themen zu stellen und finde Kraft und Ruhe, mich mit den damit verbundenen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Christi Wirken in uns, ist immer ein Wirken in der Welt, um aus unserer Gegenwart die „gute alte Zeit“ zu schaffen.
Uns allen eine gesegnete Zeit,
herzlichst, Ihr
Marcus Ebert
Autor: red

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