Do, 09:47 Uhr
23.04.2020
Stiftung Warentest hat geprüft:
Wie sinnvoll ist eine Pneumokokken-Impfung?
Die deutsche Bundeskanzlerin hat es schon getan und andere denken darüber nach: Eine Schutzimpfung gegen die Pneumokokken-Infektion. Schätzungen zufolge sterben daran in Deutschland etwa 5 000 Menschen pro Jahr...
Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Auch wer älter ist oder ein chronisches Leiden hat, kann eher erkranken. Nun kommen auch noch Corona-Sorgen hinzu – doch der Pneumokokken-Impfstoff ist derzeit rar. Hier lesen Sie, wer sich gegen Pneumokokken impfen lassen sollte und was in Zeiten von Covid-19 zu beachten ist.
Impfstoffe Prevenar und Pneumovax sind knapp
Pneumokokken? Noch vor ein paar Monaten kannte wohl kaum jemand diese Erreger. Das hat sich seit Beginn der Corona-Krise geändert. Im Zuge steigender Infektionsraten hatten Behörden, darunter das Bundesgesundheitsministerium, Senioren aufgerufen, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Das biete zusätzlichen Schutz. Viele Menschen folgten dem Rat; schnell überstieg die Nachfrage das Angebot. Auch kurz vor Redaktionsschluss Mitte April 2020 war der Impfstoff Prevenar laut Behördenangaben begrenzt verfügbar. Ein anderer namens Pneumovax sei voraussichtlich Anfang Mai wieder lieferbar, wobei bereits im April Chargen aus Japan eingeführt worden seien.
Unerwartet stark gestiegene Nachfrage
Der Pneumovax-Hersteller, das Unternehmen MSD, erklärte die Engpässe gegenüber test mit unerwartet stark gestiegener Nachfrage – weltweit. Wegen der komplexen biotechnologischen Herstellung lasse sich Impfstoff nicht kurzfristig nachproduzieren.
Welche Personengruppen sollten vorrangig geimpft werden?
Um die Ressourcen bestmöglich zu nutzen, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aktuelle Hinweise veröffentlicht, wer vorrangig geimpft werden sollte (ebenfalls Stand Mitte April):
Das sagen die Impf-Experten der Stiftung Warentest
Unsere Experten fassen ihre Empfehlung für die Zeit der wegen Covid-19 knappen Impfstoffe sogar noch enger und beziehen nicht alle Älteren mit ein: In der derzeitigen Situation ist zu erwarten, dass vor allem Senioren mit Krankheiten, etwa Diabetes, chronischen Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Menschen mit Immunschwäche und kleine Kinder von der Pneumokokken-Impfung profitieren, sagt Dr. Judith Günther, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation und Mitglied unseres Expertenkreises zum Thema Impfen. Die Impfung schützt Risikogruppen zwar nicht vor den Coronaviren selbst, aber möglicherweise vor zusätzlichen Lungenentzündungen durch Pneumokokken, die den Krankheitsverlauf erschweren können.
Autor: redSäuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Auch wer älter ist oder ein chronisches Leiden hat, kann eher erkranken. Nun kommen auch noch Corona-Sorgen hinzu – doch der Pneumokokken-Impfstoff ist derzeit rar. Hier lesen Sie, wer sich gegen Pneumokokken impfen lassen sollte und was in Zeiten von Covid-19 zu beachten ist.
Impfstoffe Prevenar und Pneumovax sind knapp
Pneumokokken? Noch vor ein paar Monaten kannte wohl kaum jemand diese Erreger. Das hat sich seit Beginn der Corona-Krise geändert. Im Zuge steigender Infektionsraten hatten Behörden, darunter das Bundesgesundheitsministerium, Senioren aufgerufen, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Das biete zusätzlichen Schutz. Viele Menschen folgten dem Rat; schnell überstieg die Nachfrage das Angebot. Auch kurz vor Redaktionsschluss Mitte April 2020 war der Impfstoff Prevenar laut Behördenangaben begrenzt verfügbar. Ein anderer namens Pneumovax sei voraussichtlich Anfang Mai wieder lieferbar, wobei bereits im April Chargen aus Japan eingeführt worden seien.
Unerwartet stark gestiegene Nachfrage
Der Pneumovax-Hersteller, das Unternehmen MSD, erklärte die Engpässe gegenüber test mit unerwartet stark gestiegener Nachfrage – weltweit. Wegen der komplexen biotechnologischen Herstellung lasse sich Impfstoff nicht kurzfristig nachproduzieren.
Welche Personengruppen sollten vorrangig geimpft werden?
Um die Ressourcen bestmöglich zu nutzen, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aktuelle Hinweise veröffentlicht, wer vorrangig geimpft werden sollte (ebenfalls Stand Mitte April):
- Babys und Kleinkinder bis 2 Jahre,
- Personen mit Immunschwäche oder chronischen Atemwegserkrankungen,
- Senioren ab 70 Jahre.
Das sagen die Impf-Experten der Stiftung Warentest
Unsere Experten fassen ihre Empfehlung für die Zeit der wegen Covid-19 knappen Impfstoffe sogar noch enger und beziehen nicht alle Älteren mit ein: In der derzeitigen Situation ist zu erwarten, dass vor allem Senioren mit Krankheiten, etwa Diabetes, chronischen Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Menschen mit Immunschwäche und kleine Kinder von der Pneumokokken-Impfung profitieren, sagt Dr. Judith Günther, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation und Mitglied unseres Expertenkreises zum Thema Impfen. Die Impfung schützt Risikogruppen zwar nicht vor den Coronaviren selbst, aber möglicherweise vor zusätzlichen Lungenentzündungen durch Pneumokokken, die den Krankheitsverlauf erschweren können.
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