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Fr, 10:57 Uhr
24.01.2020
Ellricher Stadtchef berichtete auf Einwohnerversammlung über Pläne für 2020

Viele Vorhaben, aber kaum Interesse

Am Donnerstagabend hatte Ellrichs Stadtchef Henry Pasenow (CDU) ins Rathaus zur Einwohnerversammlung eingeladen. Doch gerade einmal 15 Ellricher folgten der Einladung. Die anwesenden Bürger monierten vor allem Ordnung und Sauberkeit in der Einheitsgemeinde. Stadtchef Pasenow konnte aber auch von anstehenden Bauarbeiten berichten…

Ellrichs Bürgermeister Henry Pasenow berichtete über einige Vorhaben. (Foto: Susanne Schedwill) Ellrichs Bürgermeister Henry Pasenow berichtete über einige Vorhaben. (Foto: Susanne Schedwill)

Leere Konservendosen, zerschlagene Flaschen, altes Papier: Der viele Müll im Ellricher Gewerbegebiet sei schlimm, machte eine Anwohnerin ihrem Ärger Luft. Sie forderte deshalb mehr Mülleimer.

Man wisse um die Probleme, gerade im Gewerbegebiet, sagte Henry Pasenow. Dort würden vor allem auswärtige Lkw-Fahrer, die zum Schlafen parken, ihren Unrat in die Umgebung kippen. Die Polizei habe zu wenig Personal, um dort regelmäßig Streife zu fahren. „Eine Lösung für das Parkproblem zu finden, ist auch rechtlich kompliziert“, so Pasenow weiter. Er wolle das Parken dort nicht generell verbieten, um einheimische Lkw-Fahrer, die ihre Fahrzeuge dort auch abstellen, nicht zu benachteiligen.

Carlo Flohr ärgerte sich über die verschmutzte Waldstraße, dort würden Bauern den Weg mit ihren Fahrzeugen immer wieder verschmutzen. „Keiner kontrolliert das“, so Flohr. Gleiches gelte für das Entenfüttern am Schwanenteich. „Manche kippen tütenweise Brot hin. Abends laufen dann die Ratten. Das muss doch mal kontrolliert werden“, ärgerte sich Flohr. „Es stehen Verbotsschilder da. Es fehlt einfach an Zivilcourage“, antwortete Sachgebietsleiter Ronald Kuß. Pasenow sagte, seine Verwaltung könne derzeit keinen Außendienst des Ordnungsamtes leisten. Lediglich eine halbe Stelle stehe zur Verfügung. Und der Mitarbeiter ist momentan nicht im Dienst.

Bauprojekte starten in kommenden Wochen
In Woffleben startet Anfang Februar der grundhafte Ausbau der Schulstraße. „Die Baustelle wird aktuell eingerichtet“, so Pasenow. Baukosten: 843 400 Euro, die Stadt übernimmt 36 800 Euro Eigenanteil.

In Ellrich werden die Salz-, die Johann-Sebastian-Bach und die Goethestraße inklusive Nebenanlagen grundhaft ausgebaut. Die Bauarbeiten werden laut Pasenow auf Höhe der Wernaer Straße im Frühjahr beginnen. Knapp eine Million Euro werden investiert, der Eigenanteil der Stadt beläuft sich auf 79 800 Euro.

Abgeschlossen werden soll die Straßensanierung der Dr.-Kremser-Straße in Sülzhayn. Ebenso die restlichen Arbeiten an der Regelschule in Ellrich. Auch der Breitbandausbau in der Einheitsgemeinde solle 2020 endlich beginnen, so der Stadtchef weiter.

Stadt wird Lindenhof nicht übernehmen
Zuletzt hatten die Ellricher Karnevalisten auf den schlechten baulichen Zustand ihrer Heimstätte „Lindenhof“ hingewiesen. Doch die Stadt sieht sich finanziell nicht in der Lage, die Gaststätte mit Saal zu kaufen. „Ein Kauf würde uns deutlich überfordern“, sagte Pasenow. Das Haus sei in Privatbesitz und es gehe von der Immobilie derzeit keine Gefahr aus. „Als Kommune haben wir keinen Zugriff“, so der Stadtchef weiter. Vielmehr wolle die Verwaltung gemeinsam mit den Vereinen eine Lösung finden. „Alle Ideen müssen auf den Tisch“, so Pasenow.

Kämpfen wolle man weiter um die Sanierung der Sülzhayner Turnhalle, die im Rahmen der Dorferneuerung modernisiert werden soll. Momentan fehle es am Geld. Die Verwaltung habe eine neue, 90-prozentige, Förderung in Aussicht. Pasenow kündigte an, zeitnah nach Erfurt zu fahren, um zu verhandeln. „Wir brauchen die Turnhalle in Sülzhayn für unsere Vereine in der Einheitsgemeinde, die Halle in Ellrich reicht nicht aus. Es gibt keine freien Hallenzeiten mehr“, so Pasenow.

Rathaus-Studie erarbeitet
Zu einem möglichen Rathausneubau am Markt hatte die Stadtverwaltung schon vor einiger Zeit eine Studie in Auftrag gegeben. In dieser wurde ein Kostenvergleich angestellt, ob eine Sanierung des bisherigen Rathausstandortes in der Sandstraße oder ein Neubau die wirtschaftlichere Variante sei. Demnach sei die barrierefreie Sanierung deutlich teurer als ein Neubau gegenüber der Kirche am Markt, erläuterte Pasenow. Entschieden sei aber noch nichts, das Rathausprojekt dürfe auch nicht zu Lasten anderer wichtiger Vorhaben in der Einheitsgemeinde gehen. Die Studie und deren Ergebnisse sollen im Frühjahr den Ellrichern vorgestellt werden, so Pasenow. Einen Termin gibt es noch nicht.

Radweg nach Niedersachsen
Viele Jahre lag das Projekt auf Eis, jetzt kommt Bewegung in die Sache: Der Radweg von Ellrich nach Walkenried entlang der L 1014 soll in diesem Jahr gebaut und wohl auch noch in 2020 fertiggestellt werden, kündigte Pasenow an. Der Radweg werde in Ellrich am Ortsausgang in Richtung Walkenried zwischen Netto und Elektro-Probst beginnen und dann auf Thüringer Seite nicht direkt straßenbegleitend in Richtung Westen verlaufen, weil die Trasse am Grünen Band um ein Biotop geführt werden müsse. 575 000 Euro kostet der Bau des Weges, 121 600 Euro übernimmt die Stadt Ellrich. Es wäre der Lückenschluss des Harzrundweges im Südharz, dem einzigen Radfernweg im Landkreis Nordhausen.

Arbeiten am Spiegelschen Haus Werna
Der Landkreis Nordhausen wird das Spiegelsche Haus in Werna bis 2022 in drei Bauabschnitten ertüchtigen. Rund 1,69 Millionen wird die kreiseigene Service-Gesellschaft dazu aufwenden, rund 500 000 Euro sind Fördermittel. „Ellrich zahlt nichts“, so Pasenow.

Susanne Schedwill

Autor: sul

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