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Fr, 12:45 Uhr
20.12.2019
Volksbank steigt bei Genossenschaft ein

Neue Partner, große Pläne

Bei der Energiegenossenschaft Helmetal kann man sich kurz vor Jahresende mit der Nordthüringer Volksbank über ein neues und gewichtiges Mitglied freuen. Die eigenen bescheidenen Anfänge hat man hinter sich gelassen und plant neue Großprojekte in Sachen erneuerbare Energie...

Symbolbild Solar (Foto: nnz-Archiv) Symbolbild Solar (Foto: nnz-Archiv)

Wieviele Anteile das Bankhaus an der Genossenschaft erworben hat, das wollte man heute Vormittag nicht verraten. Man habe in jedem Fall mehr als die 500 Euro ausgegeben, die ein Anteil kostet, sagt Bankchef Peter Herbst, und insgesamt kann jedes Mitglied maximal einhundert Anteile erwerben.

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Wieviel es auch war, bei der Energiegenossenschaft Helmetal freut man sich über den neuen Partner in den eigenen Reihen. "Wenn eine Bank in der Genossenschaft Mitglied wird, dann kann man glaube ich sagen das man gute Arbeit geleistet hat", sagte Sebastian Kupfer von der EG Helmetal, für die Genossenschaft sei es ein historischer Moment, der so zumindest in Thüringen seines Gleichen suche und ein weiterer Schritt hin zur Professionalisierung der eigenen Arbeit.

Stromkunde ist die Bank schon, die Filiale in Salza wird über eine Photovoltaik-Anlage der EG mit Strom versorgt. Mit der Mitgliedschaft wird die Verbindung der beiden Genossenschaften noch etwas enger, man wolle über das reine Finanzgeschäft hinaus zusammenarbeiten, sagte Kupfer. Bei anderen Geldhäusern der Region hatte man mit ähnlichen Ansinnen angeklopft, jedoch kein Gehör gefunden.

v.l.: Sebastian Kupfer, Peter Herbst, Maik Weißkopf, Hans-Jürgen Wendt, Claus Müller (Foto: Angelo Glashagel) v.l.: Sebastian Kupfer, Peter Herbst, Maik Weißkopf, Hans-Jürgen Wendt, Claus Müller (Foto: Angelo Glashagel)

Die Bank ist nicht der erste Partner, der Mitglied
geworden ist. Auch die Nordthüringer Lebenshilfe und die Diakonie haben sich der Genossenschaft angeschossen und eigene Anlagen auf ihren Dächern. Das habe mehrere Vorteile, erklärt Kupfer, zum einen kann der Strom günstiger angeboten werden, wenn er vom Dach direkt ins Haus fließt, da über diesen Weg weniger Steuern anfallen als bei der regulären Einspeisung. Und am Ende des Jahres profitierte man von den Ausschüttungen des Gesamtverbundes. Auch die Genossenschaft selber komme trotz günstigeren Stroms am Ende besser weg, als bei der Einspeisung ins Netz.

Das jüngste Großprojekt der Genossenschaft wird auf dem Dach der Hauptwerkstatt der Lebenshilfe errichtet und soll rund 40% des Energiebedarfs der Einrichtung decken. Kostenpunkt: 220.000 Euro.

"Vor drei, vier Jahren war an so etwas noch nicht zu denken", sagte Hans-Jürgen Weidt, einer der Urväter der EG Helmetal. Man sei damals stolz auf die ersten Kleinanlagen gewesen, heute bewege man sich in ganz anderen Dimensionen. Das Anlagevermögen der Genossenschaft ist auf rund 1 Million Euro gestiegen und soll in den nächsten zehn Jahren weiter wachsen.

Ein bis zwei größere Projekte könne man im Jahr stemmen, meint er. In Zukunft will man sich auch Abseits von Sonne und Wind engagieren, in Mauderode etwa plant man im Jahr 2022 ein Nahwärmenetz zu errichten. Rund 60% der Anwohner hätten sich bereit erklärt mitzumachen, im neuen Jahr wird man zu einem Ausflug nach Franken einladen, um sich ein bereits fertiggestelltes Nahwärmenetz anzusehen.

Zudem könne man sich vorstellen auch kleinere, private Anlagen zu realisieren. Als Fernziel bleibt aber der Aufbau eines eigenen Windparks bestehen. Der Weg dahin dürfte noch weit sein, liegt aber nicht mehr so fern, wie noch vor ein paar Jahren. Die Zinssituation spielt der Genossenschaft in die Hände, man kann gute Renditen bieten. Gleichzeitig sind die Investitionskosten gesunken und der "Leidensdruck" der Stromkunden angesichts der Preisentwicklung gestiegen, erklärte Kupfer.

Und da es aktuell wenig Sinn mache, das Sparschwein zur Bank zu tragen, habe man sich für die 55 Mitglieder zum Jahresende eine kleine Neuerung einfallen lassen: Genossenschaftsanteile für die Kinder und Enkel, zum verschenken und hinhängen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Jäger53
21.12.2019, 08.29 Uhr
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