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Do, 09:30 Uhr
08.08.2019
Heck zieht Bilanz zum Altstadtfest

Ich lasse den Kopf nicht hängen

Das 25. Altstadtfest ist Geschichte. Drei Tage wurde zwischen Elisabethstraße und Blasii-Kirchplatz kräftig gefeiert. Die große Sause in der Altstadt konnte auch im Jubiläumsjahr wieder viele Gäste locken. Veranstalter Sven-Bolko Heck sieht in der Rückschau viel Licht, aber auch Schatten...

Fassansich 2018 mit Oberbürgermeister Buchmann und Veranstalter Sven-Bolko Heck (Foto: nnz-Archiv) Fassansich 2018 mit Oberbürgermeister Buchmann und Veranstalter Sven-Bolko Heck (Foto: nnz-Archiv)

Zum Altstadtfest 2018 hat es noch geklappt mit der traditionellen Eröffnung. Foto: Archiv

Da ist zum einen das Ärgernis rund um die Abwesenheit des Oberbürgermeisters. Der gibt an, nie eingeladen worden zu sein, Veranstalter Heck entgegnet das er noch nie einen OB zur Eröffnung eines Festes in der eigenen Stadt habe einladen müssen. Davon abgesehen hätten die "Altstadt-Originale" Hannechen Vogelstange und Altstadt-Manne den Oberbürgermeister schon beim Rolandsfest zum Fassanstich geladen und eine positive Antwort erhalten.

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Die Debatte um Erscheinen oder Nicht-Erscheinen ist aber eigentlich nur ein Nebenschauplatz, den Veranstalter ärgern ganz andere Dinge. Schon im Oktober sei klar gewesen, dass die Rosengasse nicht zur Verfügung stehen würde und das Fest auf die Elisabethstraße würde ausweichen müssen, erzählt Heck. Daraufhin seien Absprachen getroffen worden, wo die "Bezahlbereiche" eingerichtet werden sollten. Im März habe man begonnen, alle betroffenen Anwohner zu informieren und zum Fest einzuladen, kostenlos versteht sich. Bei seinen Ansprechpartnern im Rathaus sei bis zwei Wochen vor dem Fest alles ohne Beanstandung geklärt gewesen. "14 Tage vor Eröffnung interessierten die Absprachen auf einmal nicht mehr, wir sollten nur noch an den Bühnenbereichen kassieren können", erklärt Heck weiter. Statt für vier Kassen musste nun Personal und Lohn für sechs Kassen gefunden werden.

Noch kurzfristiger habe man die Mitteilung erhalten, dass es Aufgabe des Veranstalters sei, für die ordentliche Beschilderung und Verkehrssicherung zu sorgen. Bisher hatte das immer der Bauhof der Stadtverwaltung übernommen, gegen entsprechende Bezahlung. "Am Freitag vor dem Fest haben wir davon erfahren, am Montag mussten die Schilder stehen. Wir hatten viel Glück, dass wir eine Firma gefunden haben, die das so kurzfristig organisieren konnte, sonst wäre das vor den Baum gelaufen." sagt Heck, insgesamt habe die Stadtverwaltung vieles kompliziert gemacht, was bisher eigentlich immer einfach gewesen wäre. Gänzlich außerhalb des diesjährigen Festes liegt der Streit um die Gebührenbescheide der Stadt aus dem vergangenen Jahr. Heck hatte Widerspruch eingelegt, bisher hat sich aber nichts getan, die Sache liege noch "auf den Ämtern", meint der Veranstalter.

Veranstalter Sven-Bolko Heck: Ich werde den Kopf nicht hängen lassen (Foto: nnz) Veranstalter Sven-Bolko Heck: Ich werde den Kopf nicht hängen lassen (Foto: nnz) Die Einteilung in Frei- und Eintrittsbereiche habe am Ende auch dem Umsatz geschadet, viele Besucher seien "draußen" geblieben. Deutlich sei das an den Verkaufszahlen der Bierstände abzulesen, erklärt der Veranstalter, die bei weitem höchsten Umsätze hätten jene Wagen verzeichnet, die im freizugänglichen Bereich der Altstadt standen.

Open-Air-Veranstaltungen sind immer kostenintensiv und ein Spiel mit dem Risiko. Ein Risiko, das sich dieses mal wohl nicht ausgezahlt hat. "Wir sind größtenteils auf uns selbst gestellt. Die Marktpassage und die Kreissparkasse haben uns nach ihren Möglichkeiten auch in diesem Jahr wieder unterstützt, aber ansonsten kommen wir ohne Sponsoren aus. Das heißt, dass erst einmal ein gewisser Umsatz gemacht werden muss, bevor man Geld verdient. Das ist schwer und hat dieses mal nicht geklappt aber auch das muss man mal hinnehmen. Wir haben in der Vergangenheit mit dem Altstadtfest Geld verdient und ich werde den Kopf jetzt nicht hängen lassen."

Und: wo Schatten ist, da ist auch Licht. Er habe noch nie soviel Zuspruch erlebt, sowohl im Netz als auch auf der Straße, sagt Sven-Bolko Heck. "Wer auf der Bühne steht, für den ist der größte Lohn der Applaus, für den, der das Fest macht, ist es die Resonanz des Publikums insgesamt und die war in diesem Jahr einfach großartig. Noch am Sonntag war der Platz voll, das Kinderfest wurde wunderbar angenommen, wir hatten Null Vorkommnisse und mir haben viele Leute gesagt, das es wirklich ein schönes Fest war".

Ein Termin für das 26. Altstadtfest steht zumindest theoretisch schon, das sei aber nur Planung und keine unumstößliche Tatsache. In den Reibereien mit der Stadt werde er versuchen, gemeinsame Lösungen zu finden, versichert Heck. Bleibt zu hoffen, das auch im kommenden Jahr wieder ordentlich gefeiert werden kann.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
darkmoon
08.08.2019, 11.36 Uhr
Fazit
Als die Altstadtinitiative das Fest noch ausgerichtet hat, war dies noch ein richtiges Alstadtfest. Kleiner Eintritt (Wegezoll) und schon konnte man die ganze Altstadt hoch und runter flanieren, da musste man nicht extra für Bühnen Eintritt bezahlen. Da waren viele Händler mit alten Gewerken zu bestaunen, die Getränke waren noch erschwinglich. Leider hatte sich dann auch hier die Stadt quer gestellt und die Organisatoren nicht finaziell unterstützt. Diese Menschen zahlen Gewerbesteuer mit einem der teuersten Hebesätze (440%!!). Nur mal so.
Nun ist das Altstadtfest kleiner geworden, mit Händlern, die Klamotten und sonstigen Kram verkaufen. Die Getränke und das Essen sind teuer, so dass sich das eben nicht jeder leisten kann. Und dann wäre ja noch der seit Monaten dahergeschriene Umwelt/Klimaschutz der Grünen und der Fridays for future Generation, die in Massen achtlos ihren Plastikmüll weggeworfen haben. Na sowas, geht gar nicht. Samstags früh halb sieben kam dann die Stadtreinigung mit ihren Gebläse und hat den Müll weggeräumt, so dass man als Anwohner hell wach war. Wäre schön, wenn die Anwohner als kleine Entschädigung kostenfrei das Altstadtfest besuchen könnten.
Altstadtfan
08.08.2019, 11.41 Uhr
Immer wieder !
Die Stadtverwaltung von Nordhausen hat doch ein super Rolandfest durchgeführt , warum übernimmt sie nicht auch das Altstadtfest .
Dann wäre das hin und her jedes Jahr zwischen Herrn Heck und der Stadt erledigt .
Wenn Herr Heck große Lust auf eine Veranstaltung in Nordhausen hat ,dann kann er doch im Gehege Super-Bands spielen lassen.
So wie Herr Oberbüchler eine Super-Show mit Max Giesinger im Gehege abgeliefert hat .
nordhäuser85
08.08.2019, 13.14 Uhr
Altstadtfest
".... habe am Ende auch dem Umsatz geschadet, viele Besucher seien "draußen" geblieben."

Das könnte aber auch wie bereits erwähnt an den hohen Preisen oder dem in diesem Jahr für viele vollkommen uninteressanten Programm liegen. Wen wollte man damit den auf das Fest locken? Um darauf zu kommen wäre aber ein wenig Selbstreflexion und Selbstkritik von Nöten. Die ansonsten angesprochen Punkte sind aber natürlich nicht in Ordnung. Die Verwaltung muss es einem Veranstalter nicht auch noch unnötig schwer machen.
h3631
08.08.2019, 14.35 Uhr
Minus gemacht?
Am Ende muss doch ein lohnendes Plus herraus gekommen sein.Die zusätzliche Kasse hat den Gewinn geschmälert.
Nächstes Jahr ist schon in Planung.
Jammern gehört warscheinlich dazu.
Zukunft
08.08.2019, 14.59 Uhr
Von Jammerern
Ich weiß nicht was das ist: Neid, Missgunst oder Jammerei. Schon als die Altstadt-Initiative Wegezoll verlangte, wurde gejammert. Aber nun vergleicht doch mal: Was gab es damals für ein Programm und was heute und die Jahre davor. Die bekommt man eben nicht für ein Dankeschön und Freibier.

Und bitte vergleicht das nicht mit dem Rolandsfest, so schön ein kostenloses Fest auch ist. Nur, die Stadt hat dafür auch einen sechsstelligen Betrag (inklusive Sponsoring kommunaler Unternehmen) hinblättern müssen. Und wenn Heck seiner Meinung kritikwürdige Punkte anspricht, dann ist das kein Jammern, sondern benennen von Fakten.

Das hier mal einer schreibt, dass es gut ist, wenn es Leute gibt, die was machen und die auch was verdienen sollen, das werde ich wohl nicht erleben.
KingJ
08.08.2019, 20.00 Uhr
Es geht besser...
Erstmal möchte ich den Verantwortlichen und Organisatoren meine Anerkennung ausdrücken jährlich dieses Fest auszurichten.
Aber auch mir fiel auf, dass es von Jahr zu Jahr teurer und auch irgendwie immer uninteressanter wird.
Zum einen wird das Altstadtfest immer kleiner und das Programm spricht auch nur eine Zielgruppe an.
Wo sind denn die Zeiten als die gesamte Altstadt eine Festmeile war? Irgendwie fehlt das.
Wo sind denn mal wirklich bekannte Musiker? Etwas das Spaß macht. Für solche Hochkaräter wäre ich auch durchaus bereit einen höheren Eintritt zu zahlen.
Vorschläge wären
J.B.O
FrogLeap Band
O‘rileys and The Paddyhats
Elsterglanz
Oder oder oder

Gern kann dafür auch das Gehege mit einbezogen werden wie früher.

Ansonsten finde ich die Aufteilung in freie und kostenpflichtige Bereiche gar nicht so Verkehrt. Blöd war nur dass Toiletten in den bezahlten Bereichen zu finden waren.

Für die Zukunft denke ich wäre ein Kompromiss nicht verkehrt. Für das komplette Fest wäre ein „Wegezoll“ von ca 2€ durchaus alttestamentarisch, wenn es wieder bessere Stände gibt. Für die Musikbereiche dann entsprechend der auftretenden Künstler.
Wegen mir kann es zusätzlich noch einen Altstadt-Pass geben der das ganze Wochenende für alles gilt.

Es sind einfach mal ein paar Gedanken um eine schöne und gute Sache wieder interessanter zu machen.

Schönen Abend :)
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