eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 14:49 Uhr
16.01.2019
Forum:

Von Brexit zu Dexit?

Jetzt haben die Briten den EU Brexit-Gau und eine Krise der Demokratie schlechthin. Frau Premierministerin May bekam die schon erwartete Absage im Unterhaus. Und alle sind jetzt wieder betroffen. Noch nie in der ehrwürdigen Geschichte der Briten haben so viele Abgeordnete gegen die Regierung votiert...


Die Ursachen dafür sind schnell gefunden, die bösen Populisten tragen die Schuld am Brexit. Brexit Boris macht sich aus dem Staub, wenn es eng wird. Und tatsächlich.

Anzeige symplr
Darf eine UK Politik die EU als Hort des Bösen verorten, wie das in der Vergangenheit oft gewesen ist? Die EU hat zweifellos große Errungenschaften zu bieten. Andererseits besteht für die EU ein signifikanter Erneuerungsbedarf. Beide Punkte sind in Kürze gar nicht so einfach dazustellen oder zu gestalten.

Und der harte Brexit? Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betont, man sei auch dafür bereits gut aufgestellt. Wirtschaftsvertreter, auch der mächtige BDI, fürchten dagegen Milliardenkosten und eine Hängepartie danach, die weitere Risiken bedeuten werden. Die Wahrheit könnte in der Mitte liegen und ist ebenso suboptimal.

Historisch sind wir längst Zeugen einer Zäsur, werden die Bürger das ausbaden müssen? Es wird heute betont, dass die Auswirkungen und Wege auch aus Sicht der EU offenbleiben. Eine weise Ansage. Besser als schlicht zu fragen, was das Vereinigte Königreich denn nun will?

Angesichts der am 26.Mai anstehenden 9. Wahlen zum Europäischen Parlament ist zu fragen, wer hat die Konzepte zur Reform der EU, die zukunftsweisend sind. Drohungen vom Brexit zum Dexit als die politische Ultima Ratio durch die AfD ist schon ein fatales Signal aus Deutschland. Besser wäre es doch, Deutschland stünde an vorderster Front, wenn es um die Reformen dieser EU geht.

Insbesondere mit und zu Frankreich. Da die Grande Nation ja derzeit auch vor besonderen Problemen steht, die auf die EU durchschlagen (ein Stichwort Konvergenzkriterien). Hier wäre eine verstärkte politische Aktion wünschenswert. Aber. Geordnet im politischen Konsens zur EU, ohne Hintertür und Chaos wie im Vereinigten Königreich aktuell. Ohne Dexit- Drohung!?
Tim Schäfer
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Leser X
16.01.2019, 16.21 Uhr
Bizzar, aber auch interessant
Ich habe heute Nachmittag die Debatte im britischen Parlament live verfolgt. Mal alles politische ausgeklammert, war das für mich faszinierend.

Die Prozedur dort scheint noch im Mittelalter behaftet zu sein. Man sitzt extrem eng beieinander in einem kleinen Saal und spricht sich in der dritten Person über den Mister Speaker an. Gelegentliche Kommentare der meist alten Männer, die oft ein breites Yeah erklingen lassen, sind dem Sound einer blökenden Schafsherde durchaus ähnlich.

Wie gesagt, interessant bis amüsant. Doch politisch liegen May und Merkel eng beeinander: Sie wollen einfach nicht weichen...
Latimer Rex
16.01.2019, 18.11 Uhr
Dummheit der Briten
Mit dem Austritt aus der EU steht Großbritannien vor der
dümmsten Entscheidung seiner Geschichte. Aus einem
Machtkampf in der Konservativen Partei ist das unsägliche
Referendum hervorgegangen, aus dem eine knappe Mehrheit von 52:48 für den Brexit votierte. Es war ein Sieg der Little Englanders - Schottland, Nordirland und fast auch Wales stimmten dagegen. Er kam zustande, weil die Bevölkerung in den vernachlässigten Regionen dem Establishment in London einen Denkzettel verpassen wollte und die junge Generation, die nun die Nachteile zu spüren bekommt, nicht an die Urnen ging. Populistische Anführer scheuten keine Lügen, um die EU zu verteufeln und den Briten ein phantastisches Bild von ihrem eigenen Weg in der Weltpolitik vorzugaukeln. Das Vereinigte Königreich ist heute eine zutiefst gespaltene Nation; der Riss geht durch Familien. Hört man sich in Pubs um, liest die Leserbriefe
in Zeitungen und online so erscheint der Hass dort noch
schärfer als in Sachsen bei xenophoben Eiferern. Die
verantwortungslos geschürte Fremdenfeindlichkeit war
eine Haupttriebfeder für den Brexit. Die Auswirkung wird
verheerend sein; denn dem UK fehlen dann polnische
Klempner, Maurer aus dem Baltikum, Krankenschwestern
aus Rumänien, Ärzte aus Bulgarien und die unersetzbaren
Erdbeer- und Apfelpflücker. War es schon scheinheilig,
der Bundeskanzlerin bei der Aufnahme von Flüchtlings-
familien aus kriegszerstörten Ländern eine "Islamisierung
des deutschen Volkes" vorzuwerfen, während London seit
Jahrzehnten Millionen Einwanderer aus Afrika, Asien und
von der Karibik nach Europa kommen ließ, ohne die euro-
päischen Nachbarn vorher zu fragen. Noch verwerflicher
sind die irrwitzigen Anschuldigungen, Deutschland wolle
mit der EU ein Viertes Reich etablieren und alle anderen
Länder unterjochen. Dieser engstirnige Nationalismus
ist ein Relikt des 19. Jahrhunderts. Er hatte zu zwei Welt-
kriegen geführt. - Eine persönliche Fußnote: Ich selbst
lebte mehrere Jahren in London. Und die Familie meiner
Tochter hat nach 20 Jahren in England wegen des Brexit
die Insel verlassen.
N. Baxter
16.01.2019, 18.15 Uhr
Schuld lag
bei unserer Kanzlerin als sie Europa geflutet hat...
Latimer Rex
16.01.2019, 19.29 Uhr
N.Baxter/Unsinnig
Einspruch Euer Ehren, diese Behauptung ist falsch, unwahr
und diffamierend.
Real Human
17.01.2019, 11.00 Uhr
Treffende Analyse von „Latimer Rex“!
Eine Gliederung in Absätze wäre noch besser. (Das Hintereinanderwegschreiben ist wohl dem Smartphone geschuldet?–)
Aber nichts geht über persönliche Erfahrungen. In wenigen Jahrzehnten (unter Vorbehalt) wird es wohl selbsternannte DDR-Experten geben, die nie dort gelebt, geschweige dort aufgewachsen sind und dort sozialisiert wurden.

Mir fehlt nur ein wenig die Selbstkritik der „Geistigen Eliten“, die sich ja SELBST eine fast roboterhafte Unterschicht aus „Hubots“ geschaffen haben, – biologische Hubots, bei denen nun (vor allem im Alter) die Erkenntnis dämmert, dass sie von ihren Herrschaften ihr Leben lang schamlos zu Werkzeugen degradiert wurden, die genauso schamlos durch noch billigere und leistungswilligere Biobots aus dem Ausland ersetzt wurden.

Das ist der negative Aspekt einer politischen Union, wenn ihre Eliten sie vornehmlich als Wirtschaftsunion betrachten. Man kann die dialektische Betrachtung natürlich noch viel weitertreiben und auch die Fehleinschätzungen und Egoismen der Einwanderer mitbeleuchten.

Den allermeisten Europäern fehlt ein Weltbürgerbewusstsein. Dieser Mangel wird von populistischen Parteien wie der AfD skrupellos ausgenutzt. Den „Jetset“ scheint es nicht weiter zu stören, solange man nicht später selbst eine „Mistgabel“ zu spüren bekommt. Die „Gated Communities“ sollen dem vorbeugen. Vielleicht wird ja auch im provinziellen Südharz mal so etwas ausge“heck“t?

Ja, da kann man zum Schopenhauer werden!

Jörg Birkefeld
Real Human
18.01.2019, 15.29 Uhr
„Alles noch im grünen Bereich!“...
… Jedenfalls solange GB in der NATO bleibt und die Royal Navy kein französisches oder ein anderes Schiff der „Rest“-EU (z.B. wegen einer Auseinandersetzung um Fischgründe) angreift.

Viel gefährlicher ist die Drohung mit der Kündigung der INF-Verträge (Intermediate Range Nuclear Forces) oder ihr Unterlaufen z.B. durch die Neuentwicklung von Marschflugkörpern („Ch-22“ und „Ch-32“ laut „Sputnik“). Auch wer Hyperschall-Raketen (20fache Schallgeschwindigkeit) baut, provoziert gefährliche Gegenreaktionen. Stichwort: Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow. (Der hatte noch Bedenkzeit!)

Verglichen damit, ist ein Brexit ein heilsames Ehegewitter. Er wird zwar zu mehr Arbeitslosigkeit führen. Aber er ist auch Anlass zur Hoffnung. Ähnlich wie in einer kriselnden Ehe, bietet eine zeitweise Trennung nämlich die Chance, mal darüber nachzudenken, was man aneinander hatte. Mehr noch: Eine „Scheidung“ von der EU nach „Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union“ sollte von vornherein viel leichter sein und nicht erst einer komplizierten Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof bedürfen.

„Während des Brexit-Verfahrens entschied der Europäische Gerichtshof am 10. Dezember 2018 (Az. C-621/18), wie Artikel 50 diesbezüglich auszulegen[!] sei.“ (Wikipedia)

Da haben die europäischen Paragrafen-Hengste wohl zuvor ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht? Das erinnert mich an die Szene „Studierzimmer“ aus Goethes „Faust“ als Mephistopheles nicht wieder hinaus kann:

„Der Pudel [Mephisto in Gestalt eines Pudels] merkte nichts, als er hereingesprungen,
Die Sache sieht jetzt anders aus:
Der Teufel kann nicht aus dem Haus.“

Da überkommt einen die Ahnung, dass auch hochrangige Politiker manchmal nicht mehr Verstand zu haben scheinen als ein Pudel. Arme Theresa Mary May, die den ganzen Schlamassel jetzt ausbaden muss(?) und dabei von hochbezahlten Versagern auch noch verhöhnt wird!

„Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende / das Ziel / das Ergebnis.“, wussten schon die alten Lateiner. Dazu gibt es ein Gegenstück:

"Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz"
(Eine andere Variante: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!")

Die Quelle suche jeder selbst. Das Ergebnis solcher Arsch-Sorglosigkeit mussten in Deutschland sehr bald Millionen in ihrem eigenen Blute ausbaden. Womit ich wieder bei den unkommentierbaren „Lichtblicken“ wäre. Wenn interne Links erlaubt sind: https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=248646

Als ob es nicht die „Stellvertreter Gottes“ waren, die einen großen Anteil an der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ hatten. Eigentlich den entscheidenden Anteil!
Herr Schröder
18.01.2019, 16.35 Uhr
Latimer Rex
Sehr treffend. Die EU ist das beste was Europa passieren konnte. Nur müssen wir Europäer mehr daraus machen!
Latimer Rex
18.01.2019, 16.56 Uhr
Herr Schröder/Stimmt
Well, die EU ist das Beste, was in Europa geschehen ist, seit
die alten Griechen die Demokratie erfanden. Zum erstenmal
in der Geschichte dieses Kontinents können - jetzt noch - 28
Staaten Frieden, Freiheit und Demokratie genießen. Seit fast
75 Jahren! - Der "grüne Bereich" eines Jörg B. mutet etwas
verwirrt an. Wow, was hat er doch so viele Sprüche und
Zitate drauf!
Pe_rle
18.01.2019, 17.23 Uhr
Brexit
ich frag mich echt ,wieso sich hier so viele Gedanken um GB machen ??? Die Briten werden Ihren Weg schon gehen ,auch ohne eine Bevormundende EU
Vielleicht kommen ja die restlichen 28 Länder einschließlich Deutschland auch noch dahinter.
Ich wäre auch für einen Dexit ,soviel Blödsinn wie in Brüssel angestellt wird ist nicht mehr aus zuhalten .
Zudem ein Sammelbecken für gestrandete Politiker
Paulinchen
18.01.2019, 18.56 Uhr
Wer gestern bei...
...M. Illner (ZDF) aufmerksam zugehört hat, der müsste gehört haben, dass es nicht ausgeschlosssen ist, das GB als lachender Sieger durchaus aus dem Brexit heraus kommen könnte.

Der britischen Journalsitin war zu entnehmen, dass die Briten eher nichts gegen die EU als solches hatten, nein sie haben sich an der unkontrollierten Zuwanderung aus der EU und dem diktarorischen Verhalten in Brüssel und Straßbourg gestoßen.
Wer im Anschluss unsere Landwirtschaftsministerin gehört hat, als es um Glyphosat ging, da kamen die gleichen Worte. Erst in fünf Jahren kann das Zeug in D verboten werden, weil es die EU so will. Na ja jetzt wo ein ehemaliger Grüner als Lobbyist für die Herstellerfirma arbeitet, kanns ja nur noch schlimmer werden.

Durch das EU Parlament muss endlich mal mit dem eisernen Besen gekehrt werden, damit die Verkrustungen der abgeschobenen und ausrangierten Politiker verschwinden. Sonst macht der Brexit noch Schule.
Vogelfänger
18.01.2019, 19.11 Uhr
Europa bedeuted Freiheit!
Und Frieden! Neben der Familie die wichtigsten Dinge, die ein Mensch haben kann. Ich möchte mir das gar nicht mehr vorstellen, durch fünf Länder mit Grenzübergang zu fahren, an den Grenzen zu warten, kontrolliert und gefilzt zu werden, um dann am Mittelmeer zu sein. Oder mal nach Schottland fahren, ohne Schwierigkeiten an der Grenze haben. Sich "einzumauern" führt wieder zudem was war. Krieg, Mord und Totschlag!
murmeltier
18.01.2019, 19.25 Uhr
Wie simpel, Herr Wolf
Frieden auf diesem Kontinent gibt es seit 1945, auch ohne den Euro und den Transfer in Staaten, die sich wirtschafftlich den Euro nicht leisten können. Siehe Griechenland oder Spanien, an den einstigen Ostblock (außer Tschechien) will ich erst garnicht denken. Für mich bedeutet Europa und der Euro verlust an nationaler Identität und Null Zinsen, Verluste auf Versicherungen und privater Altersvorsorge. Das treibt die Menschen, jedenfalls die normalen mehr um, als den Reisepass vorzuzeigen.
Latimer Rex
18.01.2019, 20.36 Uhr
Paulinchen/Korrektur
Wenn Sie die Glyphosat-Verlängerung monieren, sollten Sie
nicht außer Acht lassen, dass dieser EU-Beschluss durch
Deutschland zustande kam: Entgegen der Weisung der
Bundeskanzlerin und der Bedenken der Umweltministerin
im vorigen Kabinett stimmte der CSU-Landwirtschaftsminis-
ter im Alleingang in Brüssel zu.
Murmeltier. Noch nichts von Subsidarität gehört? In der EU
bleibt die nationale Identität erhalten. Der Gemeinschaft
werden nur Aufgaben übertragen, die gemeinsam besser
zu lösen sind als mit kleinstaatlichen Scheuklappen. Die
EU ist ebenso wenig vollendet wie "Rom nicht an einem
Tage" geschaffen wurde. Wer einen Dexit propagiert, der
stiftet Unfrieden in Europa.
Vogelfänger
18.01.2019, 21.09 Uhr
Murmeltier's Luxus Probleme
" Für mich bedeutet Europa und der Euro verlust an nationaler Identität und Null Zinsen, Verluste auf Versicherungen und privater Altersvorsorge. "

Sorry, Herr Murmeltier, aber die meisten ;Menschen in diesem Land haben nicht Ihre Luxusprobleme, von wenig Zinsen auf privates Kapital. Die meisten Menschen unseres Landes sind nämlich Pflichtversichert.

Ich selbst bin freiwillig Versicherte. Ich habe kein Mitleid mit Leuten, die sich der gesellschaftlichen Verantwortung entziehen!
murmeltier
18.01.2019, 21.15 Uhr
Was ist Luxus?
Millionen Normalverdiener wie ich haben den Versprechungen der Regierenden und der Banken geglaubt und Riesterverträge abgeschlossen. Und Lebensversicherungen abgeschlossen in dem Glauben, dass die mal ein wenig Rendite abwerfen. Das ist kein Luxus, sondern bei vielen vom Munde abgespart. Das sind auch die, die nicht zum Mittelmeer wollen.
Pe_rle
18.01.2019, 21.52 Uhr
EU
und weil es so toll in der EU ist ,werden unsere Steuerzahler-Milliarden in grundlose Löcher der EU versenkt.
Hauptsache ohne Kontrolle durch Europa reisen,der Preis ist mir zu hoch .
Mueller13
18.01.2019, 23.34 Uhr
Auch ohne EU gäbe es Frieden in der EU
Man muss schon mit einer gewissen Naivität geschlagen sein, um zu meinen, dass es in Europa friedlich ist, weil es die EU gibt.
Es gibt einen Zusammenhang mit dem durchschnittlichen Alter einer Gesellschaft und ihrer Kriegsbereitschaft. Uns fehlen in Europa schlichtweg die Kinder, um Krieg zu führen. Ganz einfache Regel: Gesellschaften, die im Schnitt über 30 sind, führen selten Krieg. Gesellschaften über 35 führen nie Krieg. Wir sind weit über 40. Wir haben schlcihtweg nicht den dritten Sohn, den wir Kriegsspielchen zur Verfügung stellen können.

Auch ohne EU werden wir uns nicht den Schädel einschlagen.
Sheriff Pat
19.01.2019, 09.14 Uhr
EU sorgt für Stabilität
Die Meyers und die Müllers sind natürlich ganz große Militärstrategen, jeder schlauer als Clausewitz, Gneisenau und Scharnhorst zusammen. Trotzdem sind es die Bündnisse, konkret die EU, die hier bei uns zu Stabilität und Frieden führen. Für asymmetrische Kriegsführung brauch man keine Massenheere. Dafür reichen ein paar grüne Männchen. Fragen sie mal Wladimir Putin oder die Taliban, wie man das aktuell macht. Die EU ist ein schlafender Riese, ein entscheidendes Gewicht dafür, die Welt in der Waage zu halten.
Latimer Rex
19.01.2019, 10.02 Uhr
Mueller13/Absurde Thesen
Was für eine abstruse These! Als wenn die "Kriegsbereit-schaft" vom Alter einer Gesellschaft abhinge. Wie naiv ist es zu glauben, ein Volk hätte jemals vor einem Krieg darüber abgestimmt. Der Frieden in Europa hängt auch nicht davon ab, ob Familien einen dritten Sohn für das Kriegshandwerk opfern könnten. Frieden erhaltend wirkt die EU. Ohne ihre Vorläufer hätte auch die NATO nicht viel ausrichten können, wenn in den Nachkriegsjahren kommunistische Regime durch Wahlen oder Revolution in Rom oder Paris an die Macht gekommen wären. Die EU und ihre Vorläufer schufen stabile politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Sie unterstützte den demokratischen Wandel nach faschistischen Regimen in Griechenland, Spanien und Portugal und kommunistischen Diktaturen in Osteuropa. Vor allem war sie dabei unverzichtbar, dass aus "Erzfeinden" (Deutschland/Frankreich) versöhnte Partner wurden.
Mueller13
20.01.2019, 00.02 Uhr
@Latimer Rex und Wrangel - Leider versagt
Wissen Sie was Ihr Problem ist? Sie können bestenfalls polemisieren - zu mehr reicht es intellektuell nicht. Ideologisch in der eigenen Blase gefangen, schaffen Sie es nicht mal die Standardliteratur zu dieser Problematik abzurufen.

Zitat Latimer Rex: "Was für eine abstruse These! Als wenn die "Kriegsbereit-schaft" vom Alter einer Gesellschaft abhinge... Der Frieden in Europa hängt auch nicht davon ab, ob Familien einen dritten Sohn für das Kriegshandwerk opfern könnten."

Dazu mal ein paar Leute, die sich mit der Problematik auseinandergesetzt haben.

Samuel Huntington in „Kampf der Kulturen“: „Junge Menschen sind die Protagonisten von Protest, Instabilität, Reform und Revolution... Entscheidend ist der demografische Faktor. Im Allgemeinen sind die Leute, die andere töten, Männer im Alter zwischen 16 und 30.“

Völkermordforscher Gunnar Heinsohn: Demografie: eine Ursache politischer Gewalt. Eine Ursache wird dabei häufig übersehen: die Demografie. Der Völkermordforscher Gunnar Heinsohn übersetzt ihn gelegentlich mit „Jugendboom“. Gemeint ist eine demografische Entwicklung, bei der Gesellschaften aufgrund hoher Geburtenraten einen überdurchschnittlich hohen Anteil von 15- bis 24-Jährigen ausweisen... Heinsohn sieht in dem sogenannten Youth Bulge die entscheidende Ursache für die Gewalt und die gesellschaftlichen Umbrüchen.

Der Wissenschaftler Henrik Urdal hat kürzlich in einer empirischen Studie den Zeitraum von 1950 bis 2000 untersucht. Urdal, der in Harvard und am Peace Research Institute Oslo forscht, kommt in einer Studie im Auftrag der Vereinten Nationen („A Clash of Generations? Youth Bulges and Political Violence“) zu dem Ergebnis: „Die empirische Evidenz lässt darauf schließen, dass Youth Bulges verbunden sind mit einem erhöhten Risiko von politischer Gewalt.“ Urdal: „Für jeden Prozentpunkt, um den der Anteil der Jugendlichen an der erwachsenen Bevölkerung steigt, wächst das Risiko eines Konflikts um vier Prozent.“

Ein überdurchschnittliches Gewaltpotenzial lauert nach Erkenntnissen der Forscher überall dort, wo der Anteil der 15- bis 24-Jährigen mindestens 20 Prozent und der Kinderanteil (bis 14 Jahre) mindestens 30 Prozent beträgt.

In der entwickelten Welt mit Geburtenraten von 1,36 in Deutschland bis 2,0 in Frankreich ist fast jeder Junge der einzige Sohn oder sogar das einzige Kind, so dass die Angst um sein Überleben militärische staatliche Abenteuer unpopulär machen würde – anders als in Ländern mit hoher Geburtenrate, wo das Weiterbestehen einer Familie beim Verlust eines Sohnes weniger gefährdet ist. (Bezugnehmend auf meine Aussage, dass einfach der zweite/dritte Sohn für Kriegsspielchen fehlt).

Und nun Latimer und Wrangel? Vielleicht lesen Sie sich zukünftig erstmal in die Materie ein (wenn Sie schon keine Ahnung haben), ehe Sie hier andere Kommentatoren als Idioten hinstellen. In dem Sinne: einen schönen Sonntag.
Sheriff Pat
20.01.2019, 09.08 Uhr
Krieg fällt heute aus-wir sind über 30
Vielleicht sollten wir Schilder an der Grenze aufstellen mit der Aufschrift "Gebt euch keine Mühe, Wir führen keinen Krieg mit Euch - wir sind überaltert, Eure Leseratten!"

Bis jetzt war Krieg, nach Clausewitz, immer noch die bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Laut Liebhabern bestimmter Belletristik, soll es jetzt am Testosteronspiegel der Bevölkerung und deren überflüssiger Söhne liegen? Interessante, aber wohl eher meschugge These, da die wenigsten Kriege von 18 jährigen Oberbefehlshabern und Generalfeldmarschällen angezettelt und geführt werden. Auf so eine steile These kann man wohl nur im dunklen Oslo kommen. Aber ich habe heute schon herzhaft gelacht, die Meyers und Müllers sind nicht nur schlauer als Clausewitz sondern auch besser als Laurel und Hardy.

Was manche sich so einfallen lassen, um ein Bündnis wie die EU oder das eigene Land zu diskreditieren, ist schon bemerkenswert!
Latimer Rex
20.01.2019, 12.13 Uhr
Mueller13/Phantasterei
Das muss man Ihnen lassen: Mit "name dropping" und Halb-wissen aus zusammengestoppelten Zitaten verstehen Sie
es blendend, sich groß´aufzuspielen. Eine solche Mixtur
hält allerdings einer seriösen Debatte nicht stand. Niemand
wird als Idiot hingestellt, es sei denn, er outet sich als solcher.
Mueller13
20.01.2019, 19.13 Uhr
@Latimer Rex und Wrangel - und nochmal versagt
Wenn man intellektuell völlig unbewaffnet unterwegs ist, bietet es sich an, einfach nichts zu sagen.
Ich führe eine These auf und begründe dies mit Zitaten von drei Wissenschaftlern/Autoren. Was kommt von Euch?
Nichts! Gar nichts! Ein intellektueller Offenbarungseid. Wo ist denn die Debatte? Ich sehe da nicht ein Argument auf Eurer Seite.
Sheriff Pat
20.01.2019, 20.45 Uhr
Ach so, sagen Sie das doch gleich Meyer
die Realität, 74 Jahre Frieden in der EU, die Geschichte, Clausewitz und Co ..., sind also keine Argumente für Müller.

Dann versuchen Sie es doch mal mit "Great Guns " oder "The flying Deuces". Denke mal, mit Ihren militärischen "Fertigkeiten" und Ihrer militärischen Ausbildung könnten das vielleicht die guten Argumente für Sie sein!!
Mueller13
20.01.2019, 23.29 Uhr
Es wird nicht besser
Mann Fraggel, Sie argumentieren wirklich mit Dick und Doof?! Ich brech das mal an dieser Stelle ab. Trollen können Sie auch auf einem anderen Forum.
Tor666
21.01.2019, 07.17 Uhr
Latimer Rex & Co,
Brexit ist nicht die Dummheit der Briten, sondern das Ergebnis der EU Politik. Wir kennen ja dieses "Alles ist Alternativlos" und genau so verhält sich auch die EU. Immer weiter so, egal was passiert. Die EU hat aber nicht nur ein Brexit Problem, andere Länder haben auch keine Lust mehr, alles so hinzunehmen wie es die EU Bürokraten ausbrüten. Von daher wird in einigen Jahren die EU, wie wir sie aktuell haben, sowieso nicht mehr sein. Merkels letzter Streich, die Länder mit dem Migrationspakt an der Nase herumführen zu wollen, hat nochmals Spuren hinterlassen.

Warum sollen "polnische Klempner, Maurer aus dem Baltikum, Krankenschwestern aus Rumänien, Ärzte aus Bulgarien und die unersetzbaren Erdbeer- und Apfelpflücker." fehlen? Was für ein Quatsch. Die kann England doch trotzdem ins Land lassen. Wer will es denn verbieten? Natürlich zieht die EU aktuell die politischen Fäden, um es den Engländern so schwer wie möglich zu machen. Frau Merkel sagte ja, die Briten dürfen keinesfalls davon profitieren. Es gäbe also die Möglichkeit, vor der die EU angst hat, und dagegen kämpft sie. Da müssen die Briten jetzt durch und am Ende kann die EU auch nicht ohne eigenen Verluste ihren Willen durchsetzen.

Länder wie England, Frankreich, Schweden stehen vor enormen Problemen mit Muslimen. Scheinheilig ist nur, wer immer noch trotz besseren Wissens davon spricht, die Flüchtlinge kämen aus kriegszerstörenden Ländern. Dem widersprechen sogar EU eigene Untersuchungen, wie viele sogenannte Syrer wirklich Syrer waren. Flüchtlinge aus Urlaubsländern wie Tunesien sind es auch nicht. "Populistische Anführer scheuen keine Lügen", aber Merkel & Co dürfen die Wahrheit verbiegen wie sie wollen? So geht es nun mal nicht, in heutigen Zeiten kann man alles nachvollziehen.

Ich werde lieber "xenophober Eiferer" genannt als meinen Kindern und Enkeln gedankenlos Millionen von Muslimen auszuliefern. Ich weiß ja, von wem solche sinnfreien Vorwürfe kommen. Jeder kann sich ausrechnen, wie sich unsere Bevölkerungsstruktur in den nächsten 20-30 Jahren wandelt und welchen Wählern die Politik aus Machterhaltungswahn dann wohl hinterher läuft. Allein durch diese Tatsache kriegt der politische Islam zu viel Möglichkeiten. Eure Mischung aus Schönrederei und Verschweigen funktioniert nur noch bedingt.
Latimer Rex
21.01.2019, 10.07 Uhr
Tor666/Angstmache
So viele "Torheiten" in so wenigen Zeilen! Britannia sei es
geklagt: Der Brexit ist wirtschaftlicher Selbstmord und kann
zur Auflösung des Vereinigten Königreichs führen. Dass Trump und Putin diesen Anschlag auf ein vereintes Europa loben, sollte zu denken geben. Mehr noch die Warnungen von IWF und Bank of England. Ironie der Geschichte ist: Gerade die zum Brexit Verführten (Rentner, untere Schichten) werden am stärksten darunter zu leiden haben. Demagogische Aufhetzer, wie der Millionär Rees-Mogg, haben ihre Fonds nach Dublin in der EU verlagert. Wie war es doch bequem in Westminster, eigene Fehler und Versäumnisse auf die EU zu schieben. Zugegeben, in Brüssel ist nicht alles vernünftig, was dort verzapft. In anderen Erdteilen schaut man jedoch bewundernd und ein bisschen neidisch auf das europäische Einigungswerk. Am Schluss haben Sie die Katze aus dem Sack gelassen: Was für eine erbärmliche, obgleich unzutreffende Angstmacherei mit den " Millionen von Muslimen", die angeblich Deutschland überschwemmen. Desinformatije hoch drei.
Bodo Bagger
21.01.2019, 11.00 Uhr
Renten sind in UK...
abgesehen von der "basic state pension" auf Basis der privaten Vorsorge bzw. betrieblichen Vorsorge. Selbiges gilt für die Krankenversicherung, die steuerfinanzierte National Health deckt aber auch gerade mal den Grundbedarf ab.
Das Niveau der Grundrente, bzw. der staatlich aufgestockten Grundrente liegt bei 130Pfund/woche, also ca. 550€/Monat. Ca. ein Drittel der britischen Rentner beziehen jetzt schon nur diesen Betrag und liegen damit auch nur auf Sozialhilfeniveau.

Sprich es gibt so oder so keine nennenswerte staatliche Rente. Der Spitzensteuersatz beträgt in UK 27% des Bruttoeinkommens, die privaten Pensionsfonds stellen steuerlich günstiger.

Allerdings haben viele der britischen Pensionsfonds in den letzten Jahren verstärkt auf EU Staatsanleihen gesetzt, inwieweit diese irgendwann noch bedient werden oder nicht ist natürlich offen.
Tor666
21.01.2019, 11.26 Uhr
Angstmache?
Keine Katze aus dem Sack, sondern Tatsachen. Sie können es schön reden wie sie wollen, die Tatsachen über den politischen Islam sind, wie sie sind und die Auswirkungen dementsprechend. Politischer Islam braucht keine rechnerische Mehrheit, um eine Gesellschaft dementsprechend zu ändern. Unser schwacher Rechtsstaat , mit falscher Moral handelnde Politiker und schwache Kirche haben dem wenig entgegenzusetzen. Die lachen sich doch schlapp über ein Volk, was sich pausenlos selbst anklagt. Die Annahme, der politische Islam ändert sich, weil sich Ungläubige einen europäischen Islam wünschen, kann ich nicht teilen. Versuche enden damit, dass die Personen nur noch mit Polizeischutz leben können.

Da helfen blumige Worte und dergleichen niemanden. Es ist reine Mathematik, aus Zuzug und Geburtenrate zu einem Ergebnis zu kommen. Ohne hoch drei. Da von Desinformation zu sprechen ist Lachhaft. Es gibt sehr viele Gründe, die gegen Ihren Optimismus sprechen.

" ist nicht alles vernünftig, was dort verzapft"...wie niedlich. Siehe Diesel. Naja, wir werden es ja erleben. Italiener tanzen nicht mehr nach der europäischen Pfeife, Frankreich wird es nicht mehr können, mal schauen, was da raus kommt. Ein weiter so nach Merkels Art wird es wohl nicht mehr geben. Leider viel zu spät, großer Schaden ist schon angerichtet.
tannhäuser
21.01.2019, 14.56 Uhr
@ Tor666
Ich glaube, in Ihren Augen logische Argumente sind vergebliche Mühe, wie Mueller13 auch schon resignierend konstatieren musste.

Ich denke, aber natürlich kann ich mich irren, dass @ Latimer Rex aus berufliche Gründe so entgegenhält. Es ist ja nicht das erste Mal, dass er keinerlei Widerspruch gelten lässt.

Die militärischen Ausführungen von @ Wrangel finde ich hingegen höchst interessant und lesenswert. Jemand, der bewusst und berechtigt seinen Aliasnamen gewählt hat.
Latimer Rex
21.01.2019, 16.05 Uhr
Tannhäuser/Fakten zählen
Widerspruch - herzlich gerne. Der gehört zu einer lebendigen
Demokratie. Falsche Behauptungen und verdrehte Fakten -
Nein, no, non, njet. Unsere Gesellschaft wird durch Fake News
vergiftet. Da werden Biedermänner zu Brandstiftern (leider
tatsächlich gegen Schutzbedürftige). Bitte nicht Meinungs-
freiheit mit totalitärer Rechthaberei verwechseln.
Leo 1A5
21.01.2019, 17.44 Uhr
für Great Britain
wäre es wirklich besser über ein Exit vom Brexit nach zu denken.

Das man auf der Insel gern eigene Wege geht ob beim Verkehr oder beim Schraubengewinde weis jeder.

Die Zeiten des ,,Empire" sind auch schon seit 1965 vorbei und wem nützt das ganze Theater?

Antwort:
Weder GB noch der EU denn die Profiteure sind andere,ich verstehe die Britten das sie sich nicht von unsere Kanzlerin und von Brüssel alles vorschreiben lassen wollen aber der Grundgedanke der EU war ja das wir gemeinsam für alle Mitglieder die beste Lösung finden.

Die EU ist wie eine Kette wenn ein Glied reißt nützt es niemanden das die anderen Glieder gehalten haben bis zu diesem Zeitpunkt.

Wir können in dieser Welt nur als Europäer zusammen mitgestalten weil als einzelner Staat nimmt uns keiner für ernst im Vergleich zu China,Russland oder USA.
Mueller13
21.01.2019, 17.58 Uhr
@ Latimer Rex - totalitäre Rechthaberei
Diesen Begriff benutzen hier ausgerechnet Sie?
Der mir vorwirft:

Zitat LR: "Mit "name dropping" und Halb-wissen aus zusammengestoppelten Zitaten verstehen Sie es blendend, sich groß´aufzuspielen. Eine solche Mixtur hält allerdings einer seriösen Debatte nicht stand"

Und dann genau nicht ein Argument bringt! Sie sind einfach nur ein Phrasendrescher.
tannhäuser
21.01.2019, 18.58 Uhr
Nichts spricht gegen Fakten!
Aber leider werden sie zu subjektiven Rechtfertigungen einer Selbstklügermachung und -erhöhung, wenn der Diskussionsteilnehmer nicht nur einmal, sondern in unschöner Abfolge des Meinungsaustausches den Eindruck vermittelt bekommen soll, unwissend oder gar dumm zu sein.

Übrigens taugt das Beispiel Laurel & Hardy gar nicht zur Untermalung von Verachtung gegenüber anderer Kommentatoren.

Stan & Oliver waren hoch intelligente Beobachter eines selbstgerechten gutmenschlichen Spießbürgertums.

Die Bezeichnung "Dick & Doof" ist die schlimmste und unpassendste Beleidigung, die jemals Schauspielern zuteil wurde.

Im Vergleich dazu kommt unsere Politikelite noch zu gut weg. Aber auch das wird sich ändern.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr