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Do, 18:01 Uhr
29.11.2018
Berliner Architekten sollen Ossietzky-Hof gestalten

Multitalent gefunden

Das junge Büro „Hütten & Paläste“ aus Berlin hat den Architektenwettbewerb für den Ossietzky-Hof in Nordhausen gewonnen. Am Donnerstagabend wurden die Preisträger des Wettbewerbs „Multitalent gesucht“ im Bürgersaal des Neuen Rathauses ausgezeichnet...

Die Berliner Architekten Nanni Grau und Frank Schönert von „Hütten & Paläste“ sowie ihre Mitarbeiterinnen Sophia Albrecht und Franziska Heidecker vor ihrem Siegerentwurf mit SWG-Chefin Inge Klaan.   (Foto: Susanne Schedwill) Die Berliner Architekten Nanni Grau und Frank Schönert von „Hütten & Paläste“ sowie ihre Mitarbeiterinnen Sophia Albrecht und Franziska Heidecker vor ihrem Siegerentwurf mit SWG-Chefin Inge Klaan. (Foto: Susanne Schedwill)

„Der Gewinnerentwurf arbeitet mit einem großen Respekt vor dem Bestand, addiert ihn aber so geschickt mit neuen Elementen, wodurch die Wohnqualität in einem großen Maß erhöht wird“, begründete Preisgerichtsvorsitzender Professor Ingo Andreas Wolf die Entscheidung der Jury. Den zweiten Rang belegte das Wiener Büro „Eins und Eins Architektur“, Rang drei das Büro „Kofink und Schels“ aus München. Eine Anerkennung erhielten jeweils das „Atelier Schmelzer und Weber“ aus Dresden sowie die „03-Architekten-GmbH“ aus München.

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Das elfköpfige Preisgericht hatte Dienstag dieser Woche in fast zehnstündiger Zusammenkunft die 19 eingereichten und anonymisierten Entwürfe von Architekten, Landschaftsplanern und Technischen Gebäudeausrüstern beraten und in zwei Wertungsgängen über die drei Preisträger und die zwei Anerkennungen entschieden. Das Votum für den Siegerentwurf fiel mit neun Ja- und zwei Neinstimmen eindeutig aus.

Nach Sicht der Jury haben die Berliner Architekten Nanni Grau und Frank Schönert von „Hütten & Paläste“ die besten Lösungen für einen klimagerechten Umbau und die besten baulichen Lösungen für das DDR-Plattenbau-Quartier. So sollen die drei Plattenbauten erhalten bleiben und nur durch wenige bauliche Veränderungen in einen Ort mit zeitgemäßem Wohn-, Gemeinschafts- und Freiraumangeboten gewandelt werden. Im Kern werden die starren Wohnungsgrundrisse aufgebrochen und flexibler. Die Häuser erhalten neben barrierefreien Zugängen auch Aufzüge, Laubengänge, große Loggien und Balkonterrassen. Gebäudeumfassender Pflanzenbewuchs soll im Sommer Schatten spenden. Für die Fassadenverkleidung soll Holz verwendet werden.

Der Siegerentwurf des Berliner Büros.  (Foto: Susanne Schedwill) Der Siegerentwurf des Berliner Büros. (Foto: Susanne Schedwill)

Das grüne Herz des Quartiers wird der große Innenhof. Geplant sind neben gemeinschaftlichen Nutz- auch Privatgärten und Terrassen sowie Erholungs- und Naturflächen. Versiegelte Flächen sollen hierfür zurückgebaut werden. Regenwasser wird in Pufferspeichern gesammelt und dann in den Hofgarten geleitet. Drei Gartenhäuser stehen den Hausgemeinschaften offen; denkbar sind Waschhäuser, eine Sauna, oder Orte für Versammlungen, Treffen und Geburtstagfeiern.

Das Energiekonzept baut auf einer sozialverträglichen Sanierung. Wichtig ist den Planern, dass Gebäudehüllen nur dort verbessert werden, wo sowieso Fassadeneingriffe geplant beziehungsweise die Arbeiten recht einfach durchzuführen sind. Fenster sollen aufgrund ihrer noch langen Lebensdauer weitestgehend erhalten bleiben.
„Für uns ist das ein sehr gutes Ergebnis, wir freuen uns auf die Umsetzung“, sagte Inge Klaan, Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG).

Ein Baubeginn ist frühestens Ende 2019/Anfang 2020 denkbar. Die SWG hatte in Kooperation mit der Stadt Nordhausen und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen den Realisierungswettbewerb ausgelobt. Die Rolandstadt ist IBA-Kandidat zum Thema energetischer Stadtumbau. „Für die SWG ist mit dem Wettbewerb ganz klar das Ziel verbunden, die aufgezeigten Gestaltungsansätze künftig auch bei der Sanierung weiterer Quartiersbestände aufzugreifen und umzusetzen. Das Projekt Ossietzky-Hof übernimmt damit eine Vorreiterrolle“, sagte Klaan.
Finanziell gefördert wird der Wettbewerb über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das Siegerbüro erhält ein Preisgeld in Höhe von 32 800 Euro, das Zweitplatzierte 20 500 Euro, der dritte Preis ist mit 12 300 Euro dotiert. Die beiden Anerkennungspreise werden mit jeweils 8200 Euro ausgezeichnet.

Am Montag, 3. Dezember, um 18 Uhr werden die Preisträger im Begegnungszentrum „Nordhaus“, Stolberger Straße 131, in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.  
Autor: red

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