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Mi, 15:00 Uhr
14.11.2018
5. Kinderschutzkonferenz

Auch Kinder haben Rechte

Die Erfahrungen der Kindheit prägen den Menschen ein Leben lang. Das gilt auch für negative Erlebnisse, Vernachlässigung, Mangelernährung oder häusliche Gewalt wirken sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf den Geist auf. Zur 5. Kinderschutzkonferenz wollte man heute eine Einblick in die Auswirkung auf das Leben vernachlässigter oder misshandelter Kinder geben...

5. Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Angelo Glashagel) 5. Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Angelo Glashagel)

Christin John kennt sich aus im Landkreis, wenn es um Kinder und junge Familien geht. Beim Kreisjugendring betreut sie als Koordinatorin das Projekt "Frühe Hilfen". Werdenden Eltern und jungen Familien soll schnell und unkompliziert geholfen werden, Frau John vermittelt bei Bedarf an die richtigen Stellen im Landkreis.

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Im besten Fall geht es dabei nur um Alltagsprobleme im Säuglingsalter, um Schreikinder, Koliken oder die ersten Zähne. Im schlimmsten Fall muss man sich mit ernsten Problemen auseinandersetzen, mit Sucht, Gewalt und Vernachlässigung. Man will möglichst präventiv tätig werden, damit schlimmeres vermieden und Probleme gelöst werden können, bevor das Jugendamt einschreiten muss.

Das im Umfeld der "Frühen Hilfen", bei sozialen Trägern, Hilfeeinrichtungen und Ämtern ein reges Interesse besteht, das ließ sich heute bei der Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule beobachten. Mit rund 230 Teilnehmern aus dem Landkreis und den angrenzenden Regionen und Bundesländern, kam man zur nunmehr 5. Auflage der Konferenz im Audimax langsam an Kapazitätsgrenzen. Nachdem man sich zur letzten Konferenz vor zwei Jahren mit "FAS", dem "Fötalem Alkoholsyndrom" befasst hatte, standen heute frühkindliche Gewalterfahrung auf dem Programm.

Die Sozialpädagogin Sandra Streiche aus Coburg berichtete aus der ambulaten Hilfe und referierte zu Formen und Ursachen frühkindlicher Gewalterfahrungen sowie zu möglichen Interventionsansätzen. Psychotherapeutin Lotte Knoller befasste sich mit emotionaler Vernachlässigung und den Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung im Kindergarten und der Schule und Rosemarie Horcher-Metzger sprach über effektive Netzwerkstrukturen und systemübergreifende Kooperationen.

Koordinatorin Christin John und die Leiterin des Kreisjugendrings, Jennifer Pohl (Foto: Angelo Glashagel) Koordinatorin Christin John und die Leiterin des Kreisjugendrings, Jennifer Pohl (Foto: Angelo Glashagel)

"Gewalt in Familien ist immer ein Thema, nicht nur körperliche sondern auch psychische", sagt John. "In der frühen Kindheit erfahrene fehlende Zuwendung, ein Mangel an Liebe und Bestätigung, unzureichende Gesundheitsfürsorge, Mangelernährung oder fehlende Versorgung wirken sich ein Leben lang auf die Entwicklung aus".

Und immer öfter endet der Weg für Kinder und Jugendliche im Heim, das zumindest legen die Zahlen nahe, die man im Landratsamt erfasst, die Kosten für die Heimunterbringung sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. "Wenn wir einem Kind helfen können ist das Geld gut und richtig ausgegeben", sagte Jendricke im Audimax, noch besser sei es, wenn es gar nicht erst soweit komme.

Sprich: der präventive Ansatz, den man unter dem Label der "Frühen Hilfen" verfolgt. Christin John vernetzt viele Anlaufstellen im Landkreis, vom Familienzentrum über die Interventionsstelle häusliche Gewalt bis zum Suchthilfezentrum, dem Jugendamt und vielen weiteren Einrichtungen der Jugendhilfe. Zum Programm gehört neben der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz und der generellen Vermittlung auch eine Familienhebamme, die junge Familien bis zu einem Jahr betreuen kann oder der Teenie-Mütter-Treff.

Wer selber Hilfe sucht, der findet weitere Informationen unter www.fruehehilfen-nordhausen.de oder unter 03631/4966473 oder 0152/24597631.
Angelo Glashagel
5. Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Angelo Glashagel)
5. Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Angelo Glashagel)
5. Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Angelo Glashagel)
5. Kinderschutzkonferenz an der Nordhäuser Hochschule (Foto: Angelo Glashagel)
Autor: red

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