„In Thüringen hängen die Fördertöpfe immer höher“, sagte heute Dr. Andrè Haas, der den Gesundheitstourismus nach Neustadt holen will. Zum Tag des offenen Denkmals öffnete er die Türen des Schlosses und des sanierten „Haus des Gastes“. Auch aus anderen Bundesländern kamen Besucher, um sich über die Geschichte und Zukunft des Gebäudes zu informieren…

Das „Haus des Gastes“ in Neustadt soll im November übergeben werden. „Keiner hätte gedacht, dass wir die Sanierung schaffen, doch wir haben es geschafft“, sagte Dr. Andrè Haas nicht ohne Stolz. Der Allgemeinarzt will mit seinem Pneumokur-Konzept den Gesundheitstourismus in den heilklimatischen Luftkurort holen.

In das „Haus des Gastes“ wird die Naturparkverwaltung einziehen, dadurch ist eine Refinanzierung der Baukosten möglich. Neben Büroräumen wird für die unteren Räume derzeit eine Ausstellung konzipiert. „Dafür wurde eine Arbeitsgemeinschaft mit der Gemeinde, der Naturparkverwaltung und der Pneumokur GmbH gegründet", berichtet Andrè Richter, der für den Naturschutz, die Landschaftspflege und die Regionalentwicklung zuständig ist. Diese Ausstellung soll im Juni 2019 eröffnet werden, frei zugänglich sein und keinen Eintritt kosten. Für das Kurmittelhaus, das Gebäude zwischen dem „Haus des Gastes“ und dem Schloss wurden Fördermittel beantragt und es wurde als förderwürdig bereits eingestuft. Wann das Geld jedoch fließen wird, ist noch unklar. „Neustadt ist und bleibt ein heilklimatischer Luftkurort, die höheren Zuweisungen werden in der Gemeinde bleiben“, sagte Günter Steikert, Finanzausschussvorsitzender der Landgemeinde Harztor, zu der Neustadt gehört. Er informierte sich heute über den Stand der Bauarbeiten im Schloss. „Eine Gemeinde allein kann so ein Projekt jedoch nicht stemmen, es läuft nichts ohne Unternehmer die sich dafür einsetzen“, ist sich Steikert sicher.

Nach den vielen Jahren braucht Neustadt nun eine neue thematische Ausrichtung, der Gesundheitstourismus nimmt immer mehr zu, eine Chance für die Gemeinde, mehr Urlauber in den Südharz zu locken. „Gesundheitstourismus ohne Doktor funktioniert nicht“, berichtet Dr. André Haas von seinen Erfahrungen. Deshalb setzt er sich für dieses Zukunftsprojekt ein. Zuletzt, am 4. September, wurde im letzten Bereich der unteren Etage des Schlosses der Fußboden gegossen. Im kommenden Jahr soll es um den Feuchtigkeitsschutz des Gebäudes gehen, auch hierfür wurden Fördermittel beantragt.
Sandra Witzel