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Di, 18:38 Uhr
03.07.2018
Neubau der Feuerwehr

Das Steinchen im Getriebe

Kein Bagger in Sicht, nirgends. Dem Willen von Verwaltung, Stadtrat und Kreistag zum Trotz bewegt sich in Sachen Neubau der Feuerwache derzeit nichts. Die Probleme sieht man vor allem bei einer Person im Landesverwaltungsamt, beim Besuch des Landtagsabgeordneten Dirk Adams (Grüne) machte heute Oberbürgermeister Kai Buchmann seinem Ärger Luft...

Blockade im Landesverwaltungsamt? - Wie geht es weiter mit der Feuerwache? (Foto: Angelo Glashagel) Blockade im Landesverwaltungsamt? - Wie geht es weiter mit der Feuerwache? (Foto: Angelo Glashagel)

"Wir werden eine Feuerwache bauen, mit oder ohne Föderung des Landes und das bald", sagte Oberbürgermeister Kai Buchmann heute im Beisein von Dirk Adams, Fraktionschef der Grünen im Thüringer Landtag. Mit der Geduld scheint man im Rathaus langsam am Ende, während sich in Nordhausen alle einig seien das man dringend einen Neubau brauche, werde im Landesverwaltungsamt "Beamtenmikado" gespielt, kritisierte der OB.

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Es geht um rund 1,2 Mio. Euro oder knapp 15% der anvisierten Gesamtkosten. Soviel könnte das Land zum Neubau der Nordhäuser Feuerwache dazugeben, genauer zu den zu schaffenden "Einstellplätzen" für die Fahrzeuge der Wehr. Den Rest der Kosten würden Stadt und Kreis tragen, Feuerwehr ist Pflichtaufgabe, das passt auch in schweren Zeiten in den Haushalt.

Kritik hatte es zuvor aus dem Landratsamt gegeben, die Stadt justierte daraufhin nach und verkleinerte das Vorhaben um rund 500 qm, strich Annehmlichkeiten, die den Rettungskräften lieb gewesen wären. Dem zuständigen Beamten in Weimar hat das scheinbar nicht gereicht, Anfang Mai ging der runderneuerte Förderantrag hier ein, und hier liegt er wohl noch immer. Der Spareffekt, den die Konzessionen bewirken sollten, sei inzwischen durch gestiegene Baukosten so gut wie verpufft, fürchtet man im Rathaus. Im Landesverwaltungsamt messe man mit zweierlei Maß, es sei "katastrophal" das man von der Entscheidung eines einzelnen Beamten abhängig sei, sagte OB Buchmann.

Als letzte valide Begründung, den Nordhäusern die Fördermittel zu verweigern, habe der bis zuletzt ins Feld geführt, dass der Neubau nicht "wirtschaftlich" sei. Für den Leiter der Nordhäuser Berufsfeuerwehr Gerd Jung eine Farce. "Geld ist da, wir sehen doch was für Projekte anderswo laufen. In Arnstadt etwa wurde eine neue Wache mit Waschhalle, Werkstatt und zwei Reservestellplätzen gebaut. Für eine Wehr mit 300 Einsätzen im vergangen Jahr." Man selber habe im Vergleich dazu rund 2.000 Einsätze und nahezu doppelt so viele Einwohner, werde aber auf Einrichtungen wie Werkstatt und Waschhalle verzichten müssen, so denn die neue Feuerwache einmal gebaut wird.

An "Extras" ist in Nordhausen nicht zu denken, zusätzliche Kapazitäten, wie sie etwa die Ansiedlung eines größeren Unternehmens im Industriegebiet Goldene Aue in Zukunft nötig machen könnten, sind in die Planungen gar nicht erst mit eingeflossen.

Das Projekt Feuerwache schwelt seit Jahren, die Berufsfeuerwehr sitzt derweil in einem maroden Bau aus dem Jahr 1937, muss teilweise selber dafür sorgen das ihre Unterstellmöglichkeiten nicht zusammenbrechen und vor jedem Einsatz die Außenspiegel einklappen, sonst kommt man nicht aus dem Tor heraus. Jetzt, wo alle Beteiligten endlich an einem Strang ziehen würden, gehe es auch nicht weiter, eben weil man im Landesverwaltungsamt nicht mitspiele, kritisierte Jung.

v.r.: OB Buchmann, Feuerwehrleiter Gerd Jung und Dirk Adams, Fraktionschef der Grünen (Foto: Angelo Glashagel) v.r.: OB Buchmann, Feuerwehrleiter Gerd Jung und Dirk Adams, Fraktionschef der Grünen (Foto: Angelo Glashagel)

Der Frust sitzt tief in Nordhausen, das dürfte auch der Abgeordnete Adams gespürt haben. Es sei "nicht akzeptabel", dass der Fortschritt des Projektes auf Seiten des Landes hängen bleibe, Abhilfe sei "dringend nötig". Bezüglich der Feuerwehren herrsche im Landtag traditionell ein besonderer Konsens, erklärte der Abgeordnete weiter, in 28 Jahren habe es nur eine einzige Entscheidung gegeben, die nicht von allen demokratischen Parteien getragen worden wäre. "Die Feuerwehr ist außerhalb jedes politischen Streits, das muss funktioneren", sagte Adams, Kompetenz und Schnelligkeit der Rettungskräfte hätten ihren Preis, ein derart "kleinkariertes" Verhalten wie man es hier erlebe dürfe es nicht geben.

Der Fraktionschef der Grünen versprach mit dem Innenminister in Kontakt zu treten und eine kleine Anfrage im Landtag zu stellen um Druck aufzubauen. Länger als sechs Wochen dürfe eine Antwort nicht auf sich warten lassen, sagte Adams. Ob es hilft wird man sehen müssen. Bisher haben alle Begründungen, ob in Weimar, Jena oder Erfurt, nicht geholfen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Herr Schröder
03.07.2018, 20.01 Uhr
Nordhausen auf dem Abstellgleis
In Erfurt oder Weimar nimmt man uns doch gar nicht mehr war.
Egal ob hier Schwarz, Rot, Grün oder Braun regiert, Thüringen existiert nur entlang der A4.
Realist 1.0
03.07.2018, 20.52 Uhr
Die Feuerwache an der Morgenröte ist eine Schande für eine Satdt
wie Nordhausen und ein Bundesland wie Thüringen, und zeigt auch das ganze versagen einer ROT,ROT,GRÜNEN Regierung. Wer sich diese Feuerwache von schon einmal innen betrachten durfte dem laufen die Tränen Bäche weise die Wange runter. Technik auf Stand der 60er Jahre, das wahr auch schon so als noch die SPD mit Frau Rinke im Rathaus das sagen hatte und die Stadt noch nicht so hoch verschuldet wahr, aber da wahren ja andere Sachen wichtiger als eine angemessene Feuerwehrwache für die Stadt.Da wird sich heute um 500 qm beschissen was meiner Meinung nach reines Macht Geplänkel von unserem unfähigen Landrat ist der es bis heute nicht verkraftet das er nicht Oberbürgermeister geworden ist. Wen man sich bedenkt was die Feuerwehr leistet, da sollten sich einige Politiker einfach nur schämen.Es gibt in Thüringen genügend Beispiele dafür wo sinnlos Steuergelder versenkt und verprasst werden, und ausgerechnet an einer Stelle wo es wirklich angebracht wäre Geld zu investieren da versucht das Landesverwaltungsamt um jeden einzelnen Cent zu feilschen wie Gollum aus Herr der Ringe.Ich freue mich jetzt schon auf die kommenden Landtagswahlen , das das ROT,ROT,GRÜNE Kasperletheater endlich ein Ende hat.
Andreas Dittmar
03.07.2018, 21.03 Uhr
Prioritäten setzen
Zitat : "Es geht um rund 1,2 Mio. Euro oder knapp 15% der anvisierten Gesamtkosten. Soviel könnte das Land zum Neubau der Nordhäuser Feuerwache dazugeben"

Sorry, das ich diesen Beitrag nochmal ausgrabe und ich tue es nicht wegen der Eisbahn : http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=237850

Hierzu Schröders erster Kommentar unter dem Meinen.
Zitat: " Herr Schröder | Oh Oh Herr Dittmar
Die Theatersarnierung wird mit 90% Fördermitteln bedacht. Da müsste man jeden Verantwortlichen zum Teufel jagen wenn Nordhausen das nicht in Anspruch nimmt"

15 % Förderung für eine Feuerwache und 90 % für das Theater. Ich persönlich würde dafür sorgen, dass der Verantwortliche lange Zeit in Tonna eingeschlossen wird und ich hätte nicht einen einzigen Quadratmillimeter zur Disposition gestellt.
Teja
03.07.2018, 21.40 Uhr
Wirtschaftlichkeit der Feuerwehrliegenschaft
Der Herr OB muss sich mal mit der Polizei in Verbindung setzen,in Hinsicht auf das was passierte,als man die polizeieigenen Werkstätten und Waschanlagen ausser Betrieb setzte und dann alle Leistungen an die Wirtschaft vergeben musste,weil das damals politischer Wille war.
Alle Kosten wurden durch die an den Ausschreibungen beteiligten Unternehmenzuerst sehr günstig gerechnet.Das blieb aber über die Jahre nicht so.Letztendlich entstanden natürlich immer plausibel begründet ,immense Kostensteigerungen.Haushalterisch ein Schuss in den Ofen.Es entstanden Abhängigkeiten zu den Vertragspartnern,die es vorher so nicht gab.Einsatzbezogene Reparaturen und Wartungsleistungen an den Fahrzeugen bitte nur noch zu den Öffnungszeiten der Vertragspartner.Defekte Fahrzeuge mussten stehenbleiben und wurden nicht mehr ausser der Reihe,wie bei eigenen Werkstätten instandgesetzt.Das kann man sich leisten,wenn man über genügend Ersatz Fahrzeuge verfügt,oder diese ad hoc ordern kann und dann auch sofort bekommt.Dies ist aber nicht die Realität.Schon mehrfach siegten die Finanzer der Verwaltungen über die Praktiker,die immer beweisen können,das die Realität anders ist.
Grundsatz ist nun mal,das sich Ordnung und Sicherheit nicht in Mark/Euro rechnen lassen.Eine Verwaltung muss Anlass und sachbezogen prüfen und entscheiden und nicht wie in diesem Falle komplett zu blocken
.Eigene Wartung und Pflegestützpunkte im Objekt sind nun mal nicht zu toppen.
geloescht.20240214
03.07.2018, 22.09 Uhr
Es nervt
Was interessiert die LEG das Industrigebiet im Norden ? Nicht die Bohne. Die kriegen nicht mal einen Logistiker da rein. Was interessiert die Feuerwehr im Norden das LVA ? Nicht die Bohne . Hauptsache der west importierte Beamte und sein ebenso Vorgesetzter verbringen ihr Wochenende wieder zu Hause (Bayern, Hessen usw.) Bis zur Pension ist nicht mehr weit. Bis dahin zögern wir eine Entscheidung doch locker hin. Der Norden Thüringens wird nie bedacht. Ausser vom dem sinnfreien Bio-Reservat,welches uns den Gipsabbau auch nicht erspart .
Mein Vorschlag : Weg von Thüringen und nach Niedersachsen. Geht nicht ? Doch. Arten und Altenburg wechselten ja auch. Immerhin entscheiden in Niedersachsen für Niedersachsen.
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