Sa, 18:06 Uhr
23.06.2018
Nun ist er schöner geworden:
Sitzen auf dem Lesserplatz
So ist das in Deutschland: Da gibt es einen Platz, der für Hunderttausende Euro zur Zeit der Landesgartenschau hergerichtet wurde. Damals unter Führung der Nordhäuser Sozialdemokratie...
Endlich sitzen (Foto: privat)
Es war die Zeit zwischen den Jahren 2000 und 2004, in denen nahezu Milch und Honig in Nordhausen flossen und die Rolandstadt nachhaltig veränderte. Doch es waren kein Honig und keine Milch, sondern es war viel geborgtes Geld, das die Stadtoberen damals noch in die Hand nehmen durften.
Die Folgen des Abzahlens sind immer noch in den Hunderten von Seiten nachzulesen, die sich Haushalt der Verwaltung nennen. Und so brauchte es 15 Jahre und der Idee der Nordhäuser SPD, diesem eigentlich toten Platz Leben einzuhauchen. Mit einer Sitzgelegenheit. Gestern war es soweit, die Gelegenheit wurde übergeben.
Hans-Georg Backhaus, der Sprecher der Gemeinsamen Initiative zur Belebung des Lesserplatzes erinnerte an den Beginn der Idee: "Alles begann an einem Montag. Es war der 12. März diesen Jahres. SPD- Mitglieder hatten sich in der Kreisgeschäftsstelle der Partei zusammengefunden, um zu analysieren, wie es mit der Partei weitergehen kann. Es wurde diskutiert, Ideen kamen auf den Tisch, und schließlich nahm ein Vorschlag immer stärkere Konturen an. Der dann schließlich in dem Vorhaben mündete: Wir bringen Leben auf den Lesserplatz! Und unser Ziel war, ihn zu einem Verweilplatz für die Bürger der Stadt und ihrer Gäste werden zu lassen.
Es wurde ein Konzept erstellt und dem OB Kai Buchmann übergeben. Und siehe da – der OB zeigte sich sehr aufgeschlossen für unsere Initiative und setzte den Bürgerbeauftragten Patrick Grabe als Koordinator für dieses Projekt ein.
Alsbald kamen noch die Gesundheitsmanufaktur Carpe Diem, vertreten durch Herrn Erny, die Diakonie Nordhausen, vertreten durch Herrn Görk sowie das Amt für Stadtentwicklung und Zukunftsfragen, Sachgebiet Umwelt und Grünordnung, der Stadt Nordhausen hinzu. So hatte unser Projekt den Charakter einer 'Gemeinsamen Initiative zur Belebung des Lesserplatzes' angenommen. "
In seinen Worten zur Einweihung bedauerte Backhaus die mangelnde Unterstützung der einheimischen Wirtschaft. "Leider kam von hiesigen Unternehmen, Geschäftsinhabern und weiteren Einrichtungen bislang keine Unterstützung. Das ist sehr bedauerlich." Ausnahme war - wie so oft - die Kreissparkasse.
Was an diesem Freitagnachmittag nicht erwähnt wurde, das war der Polit-Zoff, der sich im Vorfeld entspann. Eigentlich sollte die SPD sichtbar als Initiator mittels Messingschild an der Sitzgelegenheit angebracht werden. Das wollten andere Parteien nicht, denn die hatten regelrecht Angst. Erstens könne sich aus dieser Sitzgelegenheit eine weitere Wahlkampfidee der Sozialdemokratie entwickeln, frei nach dem Motto "Das haben wir gemacht!" Man kennt das.
Und zweitens schwingt da die Angst mit, dass dann zum Beispiel die AfD eine Sitzgelegenheit spendet. Oder zwei. Oder drei. Das darf nicht sein. Also wurde vermutlich auf das SPD an der Sitzgelegenheit verzichtet. Und nun dürfen die Nordhäuser und deren Gäste endlich Platz nehmen auf einem Platz, der eigentlich schon vor 15 Jahren eine Stätte des Verweilens hätte sein können.
Peter-Stefan Greiner
Autor: redEndlich sitzen (Foto: privat)
Es war die Zeit zwischen den Jahren 2000 und 2004, in denen nahezu Milch und Honig in Nordhausen flossen und die Rolandstadt nachhaltig veränderte. Doch es waren kein Honig und keine Milch, sondern es war viel geborgtes Geld, das die Stadtoberen damals noch in die Hand nehmen durften.
Die Folgen des Abzahlens sind immer noch in den Hunderten von Seiten nachzulesen, die sich Haushalt der Verwaltung nennen. Und so brauchte es 15 Jahre und der Idee der Nordhäuser SPD, diesem eigentlich toten Platz Leben einzuhauchen. Mit einer Sitzgelegenheit. Gestern war es soweit, die Gelegenheit wurde übergeben.
Hans-Georg Backhaus, der Sprecher der Gemeinsamen Initiative zur Belebung des Lesserplatzes erinnerte an den Beginn der Idee: "Alles begann an einem Montag. Es war der 12. März diesen Jahres. SPD- Mitglieder hatten sich in der Kreisgeschäftsstelle der Partei zusammengefunden, um zu analysieren, wie es mit der Partei weitergehen kann. Es wurde diskutiert, Ideen kamen auf den Tisch, und schließlich nahm ein Vorschlag immer stärkere Konturen an. Der dann schließlich in dem Vorhaben mündete: Wir bringen Leben auf den Lesserplatz! Und unser Ziel war, ihn zu einem Verweilplatz für die Bürger der Stadt und ihrer Gäste werden zu lassen.
Es wurde ein Konzept erstellt und dem OB Kai Buchmann übergeben. Und siehe da – der OB zeigte sich sehr aufgeschlossen für unsere Initiative und setzte den Bürgerbeauftragten Patrick Grabe als Koordinator für dieses Projekt ein.
Alsbald kamen noch die Gesundheitsmanufaktur Carpe Diem, vertreten durch Herrn Erny, die Diakonie Nordhausen, vertreten durch Herrn Görk sowie das Amt für Stadtentwicklung und Zukunftsfragen, Sachgebiet Umwelt und Grünordnung, der Stadt Nordhausen hinzu. So hatte unser Projekt den Charakter einer 'Gemeinsamen Initiative zur Belebung des Lesserplatzes' angenommen. "
In seinen Worten zur Einweihung bedauerte Backhaus die mangelnde Unterstützung der einheimischen Wirtschaft. "Leider kam von hiesigen Unternehmen, Geschäftsinhabern und weiteren Einrichtungen bislang keine Unterstützung. Das ist sehr bedauerlich." Ausnahme war - wie so oft - die Kreissparkasse.
Was an diesem Freitagnachmittag nicht erwähnt wurde, das war der Polit-Zoff, der sich im Vorfeld entspann. Eigentlich sollte die SPD sichtbar als Initiator mittels Messingschild an der Sitzgelegenheit angebracht werden. Das wollten andere Parteien nicht, denn die hatten regelrecht Angst. Erstens könne sich aus dieser Sitzgelegenheit eine weitere Wahlkampfidee der Sozialdemokratie entwickeln, frei nach dem Motto "Das haben wir gemacht!" Man kennt das.
Und zweitens schwingt da die Angst mit, dass dann zum Beispiel die AfD eine Sitzgelegenheit spendet. Oder zwei. Oder drei. Das darf nicht sein. Also wurde vermutlich auf das SPD an der Sitzgelegenheit verzichtet. Und nun dürfen die Nordhäuser und deren Gäste endlich Platz nehmen auf einem Platz, der eigentlich schon vor 15 Jahren eine Stätte des Verweilens hätte sein können.
Peter-Stefan Greiner
Kommentare
Andreas Dittmar
23.06.2018, 21.56 Uhr
Das habt ihr toll gemacht @SPD
Schade eigentlich.... ich wäre dafür das Messingschild anzubringen und zwar an jede der 1300€ teuren Bänke und an jeden dieser nicht gerade schönen Betonquader. OK die Rentner freuen sich über die Sitzgelegenheiten aber über etwas mehr grün, ein paar Blumen und ein paar Bäume wären die bestimmt begeistert.
Fazit : Egal was ihr mit dem Platz anstellt, das Manko der Geldverschwender klebt ewig an der Rinke/Jendricke Ära.
Fazit : Egal was ihr mit dem Platz anstellt, das Manko der Geldverschwender klebt ewig an der Rinke/Jendricke Ära.
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Kartoffelschäler
23.06.2018, 22.38 Uhr
Letzter Absatz
Ich habe eine kleine Frage:
Ist der letzte Absatz eine Mutmaßung oder wurden diese Bedenken geäußert?
Bei den 1300 Euro teuren Bänken kann ich Ihnen tatsächlich vielleicht etwas Einblick geben. Leider ist es so, dass die Hersteller gerne den Preis höher einsetzen, wenn der öffentliche Dienst beteiligt ist. Vertrauen Sie mir. Wenn damals in Potsdam die Stadt anrief und sich nach Preisen erkundeten (nicht nach Bänken), hat unser Chef auch immer den Preis etwas angehoben. Leider ist das hier in Deutschland üblich.
Selber machen ist auch häufig schwierig. Das entspricht nachher wieder irgendeiner Verordnung nicht. Dann hat man den Salat.
Ist der letzte Absatz eine Mutmaßung oder wurden diese Bedenken geäußert?
Bei den 1300 Euro teuren Bänken kann ich Ihnen tatsächlich vielleicht etwas Einblick geben. Leider ist es so, dass die Hersteller gerne den Preis höher einsetzen, wenn der öffentliche Dienst beteiligt ist. Vertrauen Sie mir. Wenn damals in Potsdam die Stadt anrief und sich nach Preisen erkundeten (nicht nach Bänken), hat unser Chef auch immer den Preis etwas angehoben. Leider ist das hier in Deutschland üblich.
Selber machen ist auch häufig schwierig. Das entspricht nachher wieder irgendeiner Verordnung nicht. Dann hat man den Salat.
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Nörgler
23.06.2018, 23.00 Uhr
Unternehmen
Warum sollen Unternehmer das Aufstellen von Bänken unterstützen? Unternehmer sorgen dafür, das Menschen Arbeit bekommen. Das ist wichtiger, als Bänke zu sponsern.
Menschen zahlen Steuern in dieser Stadt und die Stadt hat dafür zu sorgen, dass diese Stadt Gemütlichkeit ausstrahlt.
Wenn es nichts wichtigeres in Nordhausen gibt, als Bänke aufzustellen, dann weiß ich auch nicht. Aber vermutlich nicht.
Bin gespannt, ob da auch einer auf diese Bänken verweilt. So eine pompöse Einweihung.
Menschen zahlen Steuern in dieser Stadt und die Stadt hat dafür zu sorgen, dass diese Stadt Gemütlichkeit ausstrahlt.
Wenn es nichts wichtigeres in Nordhausen gibt, als Bänke aufzustellen, dann weiß ich auch nicht. Aber vermutlich nicht.
Bin gespannt, ob da auch einer auf diese Bänken verweilt. So eine pompöse Einweihung.
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Hans Dittmar
23.06.2018, 23.35 Uhr
Lesserplatz
Der Wahlkampf hat begonnen. Aber wieso will die SPD jetzt eine Verewigung? Waren es nicht die Jusos die im März einige Akzente setzen wollten. Da haben sich die Jusos den Rang ablaufen lassen. Daher waren die Jusos wohl auch nicht zugegen.
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Kilian Baltres
24.06.2018, 00.24 Uhr
Politoma Frau Rinke hat schöne Bänke
Ich freuhe mich vor allem für die Politoma Frau Rinke, die hoffentlich bald auf diesen Bänken ihren Ruheplatz findet und nicht mehr im Stadtrat oder den Gremien der Sparkasse mitmischt. Bis heute hat ja Madam noch das OB im Kennzeichen. Sie sollte sich ein Beispiel an Herrn Claus nehmen, der sich nach dem Ende seiner Zeit als Landrat nicht mehr in die Politik ein gemischt hat K.Baltres
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Pe_rle
24.06.2018, 08.23 Uhr
neue Bänke
ich verstehe nicht,wieso man so ein Aufstand wegen ein paar Bänken macht.Ist es nicht die normalste Sache der Welt,den Menschen in der Stadt eine Sitzgelegenheit zu bieten.
Und dann noch mit einem FAST_Volksfest.
Die Parteien sollten lieber die wichtigen Sachen erledigen.
Und war es nicht die SPD die die Stadt so hoch verschuldet hat. Sich aber heute hinstellen ,und wegen neuer Bänke feiern lassen .
Und dann noch mit einem FAST_Volksfest.
Die Parteien sollten lieber die wichtigen Sachen erledigen.
Und war es nicht die SPD die die Stadt so hoch verschuldet hat. Sich aber heute hinstellen ,und wegen neuer Bänke feiern lassen .
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Treuhänder
24.06.2018, 10.17 Uhr
Meine Stadt
Ein überdimensioniertes Bild mit dem eigenen Abbild hing vor dem Büro der ehemaligen Oberbürgermeisterin. Das sagt doch alles. Politiker können einfach nicht loslassen. Das zeigt sich auch bei der ehemaligen Oberbürgermeisterin. Immer nicht nur mittendrin.
Mein Theater, meine Bibliothek, meine Flohburg, mein Kunsthaus usw.usw.
Ich wüsste nicht, warum ich meine Stimme zur Stadtratswahl im nächsten Jahr einer im Stadtrat vertretenen Partei geben sollte. Alles wichtige wird doch von der Öffentlichkeit fern besprochen. Transparenz? Für einige heute im Stadtrat vertretenen Personen ist die "Arbeit" in Ausschüssen und im Stadtrat ein schöner Zuverdienst.
Mein Theater, meine Bibliothek, meine Flohburg, mein Kunsthaus usw.usw.
Ich wüsste nicht, warum ich meine Stimme zur Stadtratswahl im nächsten Jahr einer im Stadtrat vertretenen Partei geben sollte. Alles wichtige wird doch von der Öffentlichkeit fern besprochen. Transparenz? Für einige heute im Stadtrat vertretenen Personen ist die "Arbeit" in Ausschüssen und im Stadtrat ein schöner Zuverdienst.
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Jan Niklas Reiche
24.06.2018, 21.29 Uhr
@Hans Dittmar Akzente setzten Lesserplatz
Ja die Jusos wollen in Nordhausen eigene Akzente setzten und das machen und werden sie auch. Aber auf dem Lesserplatz hat man eben logischerweise als Jugendorganisation der SPD mit ebendieser zusammengearbeitet. Deshalb waren auf der Veranstaltung auch sowohl SPD Genossen als auch Jusos vertreten.
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