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Di, 06:41 Uhr
22.05.2018
BUND-Einsatz 65

Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen

Beide Pflanzenarten - Katzenpfötchen und Sand-Veilchen - sind in Thüringen stark gefährdet. Ihre Lebensräume, historisch entstandene Trocken- und Halbtrockenrasen, unterliegen verbreitet der Nutzungsaufgabe, der Nutzungsintensivierung und den Folgen von Schadstoffeinträgen. Im Naturschutzgebiet Pfaffenköpfe ist insbesondere der Kiefernanflug als Folge fehlender Nutzung ein Problem...

Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg) Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg) Das in Thüringen stark gefährdete, unscheinbare Sand-Veilchen mit auffallend kleinen, rundlichen Blättern, einem hoch am Stängel befindlichen Vorblattpaar und einer feinen Behaarung, ist eine der bedeutsamsten Pflanzenarten im Naturschutzgebiet Pfaffenköpfe. Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhausen helfen mit ihren gezielten Einsätzen, solche und andere Arten in unseren Schutzgebieten zu erhalten und zu fördern.

Die Nadelbäume siedeln sich zu hunderten in Teilen der ausgedehnten Trocken- und Halbtrockenrasen an, bedrohen so deren Vegetationsstruktur und damit gefährdete Arten wie Sand-Veilchen und Katzenpfötchen, aber auch Orchideen- und Enzianarten. Ursprünglich war diese Baumart in Deutschland weit weniger verbreitet als heute und in Thüringen auf einige wenige Extremstandorte beschränkt. Erst die Nutzung als anspruchsloser Forstbaum führte zur gegenwärtigen Häufigkeit.

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Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhausen entfernten im Südteil des Trocken- und Halbtrockenrasenkomplexes erstmals 2010 und dann wieder 2015 hunderte Jungkiefern: vom Sämling bis zum ca. ein Meter hohen, jungen Baum. Recht sicher wären heute ohne diese Maßnahmen mehrere tausend Quadratmeter zusätzlich verbuscht und die dem NSG wertgebende, sowie entsprechend NSG-Verordnung und FFH-Richtlinie zu erhaltende Artenvielfalt geringer.

Am vergangenen Sonnabend fanden sich acht Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhausen am Naturschutzgebiet ein und schleppten das notwendige Equipment zum eigentlichen Einsatzort hinauf. Die Kiefern wurden bis zu zehn Stunden lang per Freischneider, mit Astscheren oder mit bloßen Händen entfernt. Erstmals kam ein weiterer, starker Freischneider zum Einsatz, den der BUND-Kreisverband von der Thüringer Naturstiftung David gefördert erhielt und der seine Feuertaufe bestens bestand. Mit ihm ist es möglich, noch effektiver als bisher ganze Strauchfelder in kurzer Zeit zu bearbeiten.

Er kam auch beim Beseitigen eines großen, jungen Schlehenfeldes zum Einsatz. Die Schlehe gehört zu den problematischsten Gehölzen, die sich nach Nutzungsaufgabe oder ungeeigneter Nutzungsintensität einstellen können.

Abgerundet wurde der Einsatz durch eine kleine botanische Exkursion. So diskutierten die Teilnehmer über die Besonderheiten des zweihäusigen (das heißt männliche und weibliche Pflanzen ausbildenden) Katzenpfötchens, aber auch über den Deutschen Enzian, der im Gebiet über ein großes Vorkommen verfügt. Auch die Auswirkungen des Klimawandels kamen zur Sprache. So gibt es auf den Pfaffenköpfen Anzeichen einer zunehmenden Versteppung, die stellenweise auch eine verzögerte oder ganz ausbleibende Bewaldung zur Folge zu haben scheint.

Besonders bedanken möchten wir uns beim Steigerthaler Landwirt Andreas Hahn, der uns nicht nur eine herzhafte Auswahl feinster Hauschlachterprodukte aus eigenem Hause spendierte und persönlich vorbeibrachte, sondern auch äußerte, dass er dem Abtransport von BUND-Mähgut von anderen Einsatzflächen im Raum Buchholz gegenüber nicht abgeneigt sei.

Herzlich gedankt sei natürlich zu aller erst allen Teilnehmern des nunmehr 65. BUND-Einsatzes, die einen möglicherweise bequemen Pfingstsonnabend zu Hause mit schwerer und unentgeltlicher körperlicher Arbeit bei Hitze und praller Sonne eintauschten. Mehrere bekannten, dass die mit interessante Informationen gewürzte, gemeinsame Arbeit zugunsten der Arten für sie eine Bereicherung ist.
Bodo Schwarzberg
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
BUND-Einsatz 65: Für Katzenpfötchen und Sand-Veilchen (Foto: B. Schwarzberg)
Autor: red

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