Mo, 14:12 Uhr
26.02.2018
Bonhoeffer-wochenende
Zweit interessante Veranstaltungen
Wie in jedem Jahr seit rund einem Jahrzehnt findet auch jetzt wieder das Bonhoefferwochenende in Niedersachswerfen statt. An diesem Wochenende widmet sich die Kirchengemeinde aktuellen politischen Themen...
Dietrich Bonhoeffer, der als Märtyrer der evangelischen Kirche im Zeitalter des Nationalsozialismus gilt, wurde nicht müde zu mahnen, dass die Kirche in ihrer Zeit stehen müsse.
In diesem Jahr ist das Thema die Beschäftigung mit den orientalischen Kirchen. Wir wissen, dass seit Jahren Menschen aus den islamische geprägten Ländern nach Europa einwandern, um der Kriegsnot zu entfliehen oder einfach ein besseres Leben zu haben. Wir setzen voraus, dass diese Menschen Moslems seien. Das stimmt auch in großem Maße. Ist aber nicht ausschließlich der Fall.
Es kommen auch orientalische Christen. Und wir wissen oft nicht, wer und was diese sind. Sie fliehen nicht nur vor dem Krieg, sondern auch vor der Christenverfolgung, die seit rund einem Jahrzehnt im Raum des vorderen Orients, vor allem in Syrien, Irak, Türkei etc., wieder stark zugenommen hat. Die Orientalischen Christen aber gehören den ältesten Kirchen der Welt an.
Wir allerdings haben diese weitgehend vergessen. Wir denken, das Abendland sei christlich – zumindest in der Tradition. Dabei verhält es sich anders. Als Britannien und Germanien bei 500 bis 700 nach Christus missioniert und christianisiert wurden gab es schon große und starke Bistümer und Patriarchate zwischen Nil und China. Diese christlichen Regionen der Welt sind dann einem Schicksal anheimgefallen, das man in Europa so krass nie gekannt hat: Verfolgung, Ausrottung.
Die orientalischen Kirchen haben mehr Schrifttum zur Theologie, zur Kultur, zur Wissenschaft und Geschichte produziert und gesammelt als Rom und Byzanz zusammen. Dann sind sie verfolgt worden und langsam bis auf geringe Restbestände untergegangen. Und vergessen worden. Die Restbestände – so sieht es jetzt ja aus – werden nicht in Syrien, Mesopotamien, nicht in der Türkei und in Zentralasien überleben, sondern nach der Auswanderung in Amerika und Europa. Es wird Zeit, dass wir sie endlich kennenlernen. Sie können uns auf jeden Fall etwas lehren: Wie es gelingt, als Kirche mit Marginalisierung in der Minderheit zu überleben.
Wir lassen zwei Veranstaltungen als Bonhoeffer-Wochenende II und III nachklappen: Am 3. März, kommt Pater Andreas Knapp aus Leipzig und liest aus seinem neuen Buch unter dem Titel: Die letzten Christen. Es geht eben um jene letzten, die bei uns Zuflucht suchen.
Am 24. März kommt Prof. Werner Patzelt aus Dresden zu uns nach Niedersachswerfen und spricht über die Entstehung des europäischen Rechtspopulismus. Alle Veranstaltungen beginnen am Sonnabend um 15 Uhr im Bonhoefferhaus in Niedersachswerfen.
Autor: redDietrich Bonhoeffer, der als Märtyrer der evangelischen Kirche im Zeitalter des Nationalsozialismus gilt, wurde nicht müde zu mahnen, dass die Kirche in ihrer Zeit stehen müsse.
In diesem Jahr ist das Thema die Beschäftigung mit den orientalischen Kirchen. Wir wissen, dass seit Jahren Menschen aus den islamische geprägten Ländern nach Europa einwandern, um der Kriegsnot zu entfliehen oder einfach ein besseres Leben zu haben. Wir setzen voraus, dass diese Menschen Moslems seien. Das stimmt auch in großem Maße. Ist aber nicht ausschließlich der Fall.
Es kommen auch orientalische Christen. Und wir wissen oft nicht, wer und was diese sind. Sie fliehen nicht nur vor dem Krieg, sondern auch vor der Christenverfolgung, die seit rund einem Jahrzehnt im Raum des vorderen Orients, vor allem in Syrien, Irak, Türkei etc., wieder stark zugenommen hat. Die Orientalischen Christen aber gehören den ältesten Kirchen der Welt an.
Wir allerdings haben diese weitgehend vergessen. Wir denken, das Abendland sei christlich – zumindest in der Tradition. Dabei verhält es sich anders. Als Britannien und Germanien bei 500 bis 700 nach Christus missioniert und christianisiert wurden gab es schon große und starke Bistümer und Patriarchate zwischen Nil und China. Diese christlichen Regionen der Welt sind dann einem Schicksal anheimgefallen, das man in Europa so krass nie gekannt hat: Verfolgung, Ausrottung.
Die orientalischen Kirchen haben mehr Schrifttum zur Theologie, zur Kultur, zur Wissenschaft und Geschichte produziert und gesammelt als Rom und Byzanz zusammen. Dann sind sie verfolgt worden und langsam bis auf geringe Restbestände untergegangen. Und vergessen worden. Die Restbestände – so sieht es jetzt ja aus – werden nicht in Syrien, Mesopotamien, nicht in der Türkei und in Zentralasien überleben, sondern nach der Auswanderung in Amerika und Europa. Es wird Zeit, dass wir sie endlich kennenlernen. Sie können uns auf jeden Fall etwas lehren: Wie es gelingt, als Kirche mit Marginalisierung in der Minderheit zu überleben.
Wir lassen zwei Veranstaltungen als Bonhoeffer-Wochenende II und III nachklappen: Am 3. März, kommt Pater Andreas Knapp aus Leipzig und liest aus seinem neuen Buch unter dem Titel: Die letzten Christen. Es geht eben um jene letzten, die bei uns Zuflucht suchen.
Am 24. März kommt Prof. Werner Patzelt aus Dresden zu uns nach Niedersachswerfen und spricht über die Entstehung des europäischen Rechtspopulismus. Alle Veranstaltungen beginnen am Sonnabend um 15 Uhr im Bonhoefferhaus in Niedersachswerfen.
Kommentare
Bisher gibt es keine Kommentare.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.