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Mo, 18:11 Uhr
05.02.2018
nnz-Forum:

Noch keine Tendenz für den „Publikumspreis“

Am vergangenen Sonntag war Dr. Hannelore Pientka mit der ganzen Familie im Kunsthaus Meyenburg, um die Grafiken der potenziellen Preisträger anzuschauen und vor allem um den Stimmzettel für den Künstler oder die Künstlerin in die „Wahlurne“ zu stecken, der oder die nach Meinung der Votierenden Gewinner des „Publikumspreises“ werden soll...


„Wer die Wahl hat, der die Qual hat“ – so schön heißt es etwas abgewandelt in einem Sprichwort. Aus dem Alltag kennt man solche „Qualen“ – sei es beim Kauf eines neuen PKW, bei der Anschaffung eines Smartphones oder beim Austausch eines Notebooks. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

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Aber bei dieser Art der Vorauswahl greifen bisweilen triftige Argumente wie ‚lohnt es sich, in dieser Zeit noch einen Diesel-PKW anzuschaffen. Oder droht das vorzeitige Aus dieser Antriebsart durch übertriebenen Aktionismus unserer Politiker?‘ Im Kunsthaus aber hat man als Laie eigentlich kein Kriterium, an dem man die Qualität oder Können messen kann.

Sicher, die ausgestellten Grafiken sind das Ergebnis einer Auswahl von Werken, die 117 Künstler eingesandt haben. Diese Entscheidung beruht auf dem Ergebnis einer Jury, die sich aus Fachleuten zusammensetzte. Qualität und Können kann man also voraussetzen. Was bleibt ist der Eindruck, das Gefallen. Gerd Mackensen sagte zu mir als ‚armer Laie‘: ‘Das Kunstwerk muss anmuten!‘ Richtig, doch dieser Maßstab hilft hier bei dieser Ausstellung nur sehr bedingt, denn viele Werke muten sehr an. Neuer Versuch: Frage an das Personal.

Welches Werk oder welcher Künstler wurde von den Besuchern bisher bevorzugt gewählt. Auch die Antwort hilft kaum weiter, denn man kann nicht sehen, wer auf dem Wahlzettel angekreuzt wurde, der verdeckt in die „Urne“ geworfen wurde. Aus den Gesprächen mit den Besuchern konnte man auch keinen Favoriten erkennen.

Da steht man also frei nach Goethe ‚armer Tor und ist so klug als wie zuvor‘. Nach eineinhalb Stunden gab es auch in der Familie keine übereinstimmende Entscheidung. Immerhin entschieden sich die sechs Besucher für drei Künstler – und merkwürdig die Brandenburger, die Coswiger und die Ellricher entschieden jeweils übereinstimmend, aber doch für IHREN Favoriten.

Eine Frage der Herkunft der Besucher, des Bundeslandes? Oder der Bildung? 'Über Geschmack lässt sich nicht streiten' sagten schon die alten Lateiner. Bleibt die Empfehlung: Gehen Sie ins Kunsthaus, schauen Sie selbst und stimmen Sie bis 15. Januar ab! Es ist ein lohnender Besuch, denn eine derart große Vielfalt an grafischen Techniken und solch ein Querschnitt an aktueller, zeitgenössischer Grafik findet man nur selten in Deutschland. Lohnend auch, weil mit einem Quäntchen Glück ein Preis winkt, nicht nur für den meistgewählten Künstler, sondern auch für den votierenden Besucher. Man kann bei dem Rundgang selbst erleben, wie schwer eine Entscheidung ist. Ein Glück, dass man nicht in der Jury sitzen musste, denn die hatte aus mehreren hundert Werken zu wählen.
Dr. Hannelore Pientka
Autor: red

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