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Do, 15:30 Uhr
25.01.2018
Nordhausen auf der Grünen Woche

Marmelade ökologisch und sozial

Zur Internationalen Grünen Woche in Berlin präsentieren sich dieser Tage neben Branchengrößen auch kleine und Kleinstunternehmen aus der Region, darunter Enthusiasten, Traditionalisten, alte Hasen und Anfänger. Die nnz wird die Nordhäuser auf der Grünen Woche in loser Reihenfolge vorstellen. Heute geht es um soziale Verantwortung und Delikatessen aus dem Gewächshaus...

Ökologischer Gartenbau am Rande Salzas: der Horizont Verein macht jetzt auch Marmelade (Foto: Angelo Glashagel) Ökologischer Gartenbau am Rande Salzas: der Horizont Verein macht jetzt auch Marmelade (Foto: Angelo Glashagel)

Was hat ein Marmeladenglas mit sozialer Landwirtschaft zu tun? Wenn man sich am Rande Nordhausens ein wenig auskennt, dann eine ganze Menge. Seit 1992 gehören dem Verein Horizont rund 2,5 Hektar Land bei Salza. In den Gewächshäusern gedeiht vom Hokkaido-Kürbis bis zur gemeinen Erdbeere allerlei Obst und Gemüse das vor allem in den Töpfen der beiden Großküchen des Vereins, dem Kochhaus und der Menümanufaktur landet.

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Anbau und Ernte liegt dabei vornehmlich in der Hand von Menschen, nicht Maschinen. Neben zwei Hauptamtlichen Mitarbeitern arbeiten hier 15 Kollegen, die über die soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt wieder eine Beschäftigung gefunden haben und drei Ehrenamtler die einfach gerne gärtnern, erzählt Sarah Schnause, die im Verein für den Gartenbau zuständig ist. Man folgt dem Inklusionsgedanken, die Arbeitsplätze werden vor allem von Menschen mit verschiedenen Einschränkungen besetzt. Neben Gemüse und Obst pflanzt man zudem auch Blumen und Kräuter an oder pflegt einen kleinen Apothekergarten, je nach Interesse und Fähigkeiten.

5.000 Portionen fertigen die Großküchen jeden Tag aus dem, was am Tannenweg angebaut wird. Beliefert werden vor allem Schulen, Kindergärten und Altenheime der Region, erläutert Horizont Chef René Kübler. Für die Grüne Woche wäre das alles nun eher von untergeordnetem Interesse hätte man sich nicht im letzten Jahr dazu entschieden aus dem Überschuss auch ein paar Leckereien für den Privatverbrauch anzubieten, je nachdem was die Saison gerade zu bieten hat. Der ökologische Gartenbau des Vereins hat inzwischen auch Dinge wie Brombeer-Birne Marmelade, mit und ohne Schuss, Johannisbeerlikör und Obstler im Angebot.

René Kübler und Sarah Schnause mit Johannisbeerlikör und Brombeer-Birne Marmelade (Foto: Angelo Glashagel) René Kübler und Sarah Schnause mit Johannisbeerlikör und Brombeer-Birne Marmelade (Foto: Angelo Glashagel)

Auf der Messe sei man auch um den Gartenbau etwas bekannter zu machen, sagt Frau Schnause, die Resonanz sei bisher sehr gut gewesen, erklärte sie am vergangenen Samstag. Helfen dürfte da die Auszeichnung "Typisch Harz", die einige der Produkte des Gartenbaus am Samstag erhielten, vergeben von Harzer Tourismusverband. Das kleine Logo könnte der neuen Unternehmung die eine oder andere Tür öffnen, hoffen die Gärtner.

Zwar will man die Fühler weiter in die Region ausstrecken und neue Vertriebswege für die junge Unternehmung suchen, das Angebot soll aber regional bleiben, der gleiche Grundtenor den man auch bei den anderen kleinen, regionalen Herstellern aus Nordhausen vernimmt. "Ich möchte das dass etwas besonderes bleibt, von Hand mit Liebe gefertigt", sagt Schnause, "Unkraut entfernen wir nicht maschinell, wir verwenden keinerlei Chemie und verfolgen einen Anpflanzplan mit regelmäßiger Fruchtfolge. Und das schmeckt man am Ende."
Angelo Glashagel
Autor: red

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