Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter Händlern in Nord- und Mittelthüringen verlief das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr recht unterschiedlich. Trotz weniger Kunden in den Innenstädten konnten gute Umsätze erzielt werden. Die größten Zuwachsraten verbuchte aber der Onlinehandel...


„Das aktuelle Weihnachtsgeschäft macht erneut einen Trend deutlich: immer weniger Menschen kommen zum Einkauf in die Innenstädte, Umsatzzuwächse sind größtenteils im Internet zu verzeichnen“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerald Grusser die Umfrage zusammen. Mit mehr Geld im Portemonnaie würden die Kunden natürlich auch den einen oder anderen Euro mehr für Geschenke ausgeben. Allerdings profitiere hier vorwiegend der Onlinehandel.

Das bestätigt auch Guido Mühlhaus vom Modehaus Mühlhaus in Heilbad Heiligenstadt: „Trotz aller Bemühen von Händlern und Stadt kamen in diesem Weihnachtsgeschäft weniger Menschen als 2016 in die Innenstadt“.

Insgesamt ist aber der Einzelhandelsumsatz im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat leicht gestiegen. Der Zuwachs liegt jedoch weitestgehend in der Steigerung der Online-Umsätze begründet. So verzeichnete der Erfurter Traditionsbuchhändler Peterknecht einen Rückgang von drei Prozent bei Kunden und Umsatz im Buchladen, aber einen Anstieg des Onlineumsatzes von rund fünf Prozent.

Geschäftsführer Eckhard Moschcau vom Elektrofachmarkt EURONICS XXL aus Mühlhausen freut sich sogar über eine Steigerung des Online-Geschäftes von zehn Prozent in der Weihnachtszeit.

„Neben dem Trend zum Online-Handel bestätigt das aktuelle Weihnachtsgeschäft auch den Trend zum Erlebnisshopping. Reines Einkaufen war gestern. Die Kunden möchten ihre Besorgungen mit kulturellen und kulinarischen Erlebnissen verbinden“, so IHK-Chef Professor Gerald Grusser. Das bestätigt auch Annette Projahn, Geschäftsführerin der Modepassage am Markt in Weimar: „Besonders gut frequentiert sind Geschäfte, die sich in unmittelbarer Nähe eines Weihnachtsmarkts befinden. Immer mehr Menschen reisen gezielt zu Weihnachtsmärkten und verbinden dieses Erlebnis mit Einkäufen vor Ort.“