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Di, 13:47 Uhr
12.12.2017
Neue Dauerausstellung im Tabakspeicher wird eröffnet

Schätze des Alltags aus 7.300 Jahren

Stolze 1090 Jahre ist die Stadt Nordhausen schon alt. Eine gewaltige Zahl. Im Vergleich zur gesamten Siedlungsgeschichte im Südharz ist deren Existenz hingegen nur eine aktuelle Episode. Seit 7.300 Jahren leben und arbeiten Menschen hier und hinterließen ihre Spuren. Die zeigt der Tabakspeicher ab Sonntag in seiner neu überarbeiteten Daueraustellung. Statt Geschichte nur zu betrachten, soll man sie dann auch anfassen können...

Jürgen Rennebach und Nadine Holesch präsentieren am Sonntag die neue Daueraustellung im Tabakspeicher (Foto: Angelo Glashagel) Jürgen Rennebach und Nadine Holesch präsentieren am Sonntag die neue Daueraustellung im Tabakspeicher (Foto: Angelo Glashagel)

"Eigentlich leben wir immer noch in der Eisenzeit", sagt Nadine Holesch, die junge Archäologin, die die neue Daueraustellung im Tabakspeicher konzipiert und aufgebaut hat. "Ohne Eisen geht nichts", meint Holesch, die Maschinen aus Stahl, die bis heute den Alltag der Menschheit prägen - sie sind eine Erweiterung der Fähigkeiten, die auch hierzulande schon vor tausenden von Jahren erlernt und angewendet worden.

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Es sind diese Kontinuitäten der menschlichen Existenz, auf die Holesch in der neuen Dauerausstellung viel Wert gelegt hat. Durch die drei Etagen des alten Fachwerkbaus bewegt man sich nicht rein chronologisch, immer wieder werden verschiedene Objekte aus unterschiedlichen Zeiten nebeneinander gestellt, werden Materialien und Fertigkeiten vorgestellt. "Die Grundlagen für unser heutiges Leben wurden damals gelegt", sagt Holesch, "das ist ein Prozess der nie aufgehört hat". Die Ausstellung halte dem Besucher außerdem vor Augen wieviel Arbeit in Dingen des Alltags und der Befriedung grundsätzlicher Bedürfnisse stecke, etwa in Textilien. Auch die Archäologie zieht sich thematisch durch die Ausstellung


Rund 300 Objekte hat Holesch zusammengetragen, viele davon lagerten bisher in Weimar und waren in Nordhausen noch nie zu sehen, etwa Funde aus der Goldene Aue. Zusätzlich hat man selber Hand angelegt und historisch authentische Nachbauten angefertigt. Das bedeutet auch, das man sich die Spuren der Geschichte nicht nur anschauen kann. "Nicht nur selber schauen sondern selber tun", das sei für ihn das Highlight der neuen Ausstellung, sagte Museumsleiter Jürgen Rennebach, so wird man Garn spinnen oder auch ein Fachwerkhausmodell zusammensetzen können.

"Die Ausstellung regt die Fantasie an und ist ein guter Einstieg um sich in die alte Zeit zurück zu versetzen", sagte Rennebach. Ein Jahr lang hat man an der neuen Schau gearbeitet, am Sonntag um 14 Uhr soll sie nun endlich eröffnet werden.

Neben dem Neuen wird es im Tabakspeicher auch weiter viel gewohntes und beliebtes geben, die Planungen für das kommende Jahr seien größtenteils abgeschlossen. Publikumsmagneten wie die Kaffeerösterei, der Whiskeyabend oder auch das Wilde Geplauder wird es wieder geben, erklärte Rennebach, wie auch Konzerte und Lesungen.
Angelo Glashagel
Autor: red

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