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Mo, 21:33 Uhr
11.12.2017
Neues aus dem Stadtrat in Ellrich

Ein Jugendclub für Ellrich

Zum letzten Stadtrat in diesem Jahr hatte Ellrichs Stadtchef Matthias Ehrhold (SPD) viele Neuigkeiten zu berichten. Ehrenamtliche wurden ausgezeichnet. Aber auch einen Jugendclub soll es im kommenden Jahr wieder geben…

Zum letzten Mal kam in diesem Jahr der Stadtrat in Ellrich zusammen. (Foto: Susanne Schedwill) Zum letzten Mal kam in diesem Jahr der Stadtrat in Ellrich zusammen. (Foto: Susanne Schedwill)

Mit Start des neuen Jahres wird es in Ellrich wieder einen Jugendclub geben. Die Stadt hatte sich für eine solche Einrichtung im Sommer vergangenen Jahres beim Landkreis Nordhausen beworben und will dieses Projekt nun ab 1. Januar 2018 mit dem Horizont-Verein umsetzen. Da der Landkreis die Kosten zu zwei Dritteln finanziert, muss Ellrich einen jährlichen Eigenanteil in Höhe von rund 11.000 Euro selbst zahlen. Nach recht kontroverser Diskussion entschied sich der Stadtrat mehrheitlich, das erst einmal auf ein Jahr zeitlich begrenzte Projekt anzuschieben. FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Drick bemängelte den „schwammigen Vertrag“. Zudem bezweifelte er, dass die halbe Stelle à 20 Stunden in der Woche eine adäquate Betreuung der Jugendlichen gewährleisten könne. Sein Antrag den Beschluss, auch ob der noch unklaren Haushaltssituation der Stadt, zu vertagen, lehnte der Rat allerdings mehrheitlich ab. SPD, Linke, CDU und BBE waren sich einig, dass man dem Jugendclub in Ellrich eine Chance geben sollte. Jens Schlichting berichtete von den guten Erfahrungen, die man seit Jahren in Gudersleben mit dem Jugendclub mache. Michael Schulze (BBE) sagte, er habe von vielen Jugendlichen den konkreten Wunsch nach einem Treffpunkt gehört. Die knapp 11 000 Euro seien gut angelegt, wenn man damit den jungen Leuten eine Anlaufstelle bietet und den Vandalismus in Ellrich eindämmen könnte.

1,2 Millionen Euro Defizit
In erster Lesung behandelten die Räte den Haushaltsplan für das kommende Jahr. Noch fehlen im Verwaltungshaushalt zirka 8000 Euro zur schwarzen Null; im Vermögenshaushalt sind es sogar rund 1,2 Millionen Euro Defizit. Stadtchef Ehrhold setzt noch Hoffnung in ein neues Investitionsprogramm der Landesregierung in Höhe von 200 Millionen Euro für die Jahre 2018/2019. „Wie die Stadt Ellrich davon partizipiert und ob wir dadurch dem Ausgleich des Vermögenshaushaltes ein Stück näher kommen, bleibt abzuwarten“, so Ehrhold. Alle im Plan aufgeführten Maßnahmen seien wichtig, so der Stadtchef weiter. Augenmerk liege wieder, wie schon in diesem Jahr, auf Investitionen, die gefördert werden.

Finanzausschussvorsitzender Jens Schlichting (SPD) sieht noch einen langen Weg bis zum ausgeglichenen Haushalt. „Wir haben es immer geschafft und werden es auch dieses Mal bis zum Frühjahr schaffen“, zeigte sich Schlichting optimistisch. Klaus-Dieter Drick (FDP) mahnte die Haushaltsdisziplin an und dass mit realistischen Zahlen gerechnet werde. Zudem beklagt er, dass wieder zu wenig Geld in den Bauhof sowie in den Erhalt von Straßen, Fußwegen und kommunalen Wohnungen gesteckt werde.

Ehrenamtliche ausgezeichnet
Die letzte Stadtratssitzung des Jahres nutzte Ehrhold außerdem dazu, um sieben Menschen, die sich ehrenamtlich in der Einheitsgemeinde engagieren, zu ehren. Für ihren Einsatz ausgezeichnet wurden Inge Eisenächer aus Ellrich, Jörg Schmidt aus Woffleben, der Vorsitzende des Waldbadfördervereins Karl-Heinz Flohr aus Ellrich, der Vorsitzende des Harzklubzweigvereins Günther Maiwald, Wolfgang Schramm, der musikalische Leiter der Folkloregruppe Sülzhayn, Marcel Hahnemann aus Appenrode und Erika Krug aus Werna.

Inge Eisenächer, Jörg Schmidt und Karl-Heinz Flohr  (v.r.n.l.) (Foto: Susanne Schedwill) Inge Eisenächer, Jörg Schmidt und Karl-Heinz Flohr (v.r.n.l.) (Foto: Susanne Schedwill)

Günther Maiwald, Marcel Hahnemann, Wolfgang Schramm, Erika Krug (v.l.n.r.) (Foto: Susanne Schedwill) Günther Maiwald, Marcel Hahnemann, Wolfgang Schramm, Erika Krug (v.l.n.r.) (Foto: Susanne Schedwill)


Hochschule will zu Recyclinggips forschen
Weiterhin beauftragte der Stadtrat den Bürgermeister, einen Kooperationsvertrag zwischen der Casea GmbH, der Hochschule Nordhausen und der Stadt Ellrich zu unterschreiben. Ein Team um Professor Jürgen Poerschke will in Zusammenarbeit mit dem Ellricher Gipsunternehmen Technologien und Prozesse erforschen, die den Anteil von Recyclinggips erhöhen, damit letztlich der Anteil des Naturgipses konstant gehalten werden kann. Noch befinde man sich in der Konzeptphase. Ziel sei es, in den Kreis von zwölf ausgewählten Projekten zu gelangen, dann stünde eine mehrjährige Umsetzungsphase an. Hierfür wolle der Bund zwischen fünf und acht Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das gesamte Vorhaben „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“ wird von der Hochschule Nordhausen koordiniert.

Einwohnerversammlung zur neuen Verkehrsführung
Mit der Verkehrsfreigabe der Landesstraße zwischen Gudersleben und Woffleben im November seien nun auch alle überörtlichen Anschlussstraßen in der Einheitsgemeinde saniert. Zur geplanten neuen Verkehrsführung in der Innenstadt, insbesondere in der Sand- und Schäferstraße, kündigte Ehrhold eine Einwohnerversammlung für das zweite Quartal kommenden Jahres an.

Siegesmund eingeladen
Im Hinblick auf ein mögliches Biosphärenreservat Südharz sieht die Ellricher Stadtverwaltung ein Informationsdefizit in der Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund hat man Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Bündnis 90/Die Grüne) zu einer Bürgerversammlung nach Ellrich eingeladen. Ob und wann die Ministerin kommt, steht noch aus.

Verband baut neues Wasserwerk
Ehrhold informierte, dass der Nordhäuser Wasserverband plant, im Zuge der Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Verbandsgebiet in den nächsten drei Jahren ein neues Wasserwerkes in der Ellricher Zorgeaue zu errichten. Auch ist der Neubau eines Hochbehälters auf dem Rainberg vorgesehen. Details hierzu sollen dem zuständigen Fachausschuss in einer der nächsten Ausschusssitzung vorgestellt werden.

Neuer Schulhof für Regelschule
Die Außensportanlage und der Schulhof der Ellricher Regelschule sollen saniert werden. Die Stadt hat für die Schulhofgestaltung Städtebaufördermittel beantragt und in Aussicht gestellt bekommen, die Gesamtfinanzierung sei jedoch noch mit dem Landkreis und dem Landesverwaltungsamt zu klären.

Waldbad entschlammt
Gute Nachrichten hatte der Stadtchef im Hinblick auf das Waldbad: Die Entschlammung der Sprunggrube konnte mit eigenen Kräften und Mitteln unter nicht unerheblicher Kosteneinsparung vorgenommen werden. Bauhof, Feuerwehr und Mitglieder des Waldbadfördervereins haben die Aufgabe zusammen bewerkstelligt.
Susanne Schedwill


Autor: sul

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