Do, 06:20 Uhr
14.09.2017
Werbung des Harzer Tourismusverbandes
Die Sachsen würden sich grämen
Der Harzer Touismusverband möchte in Dresden und Leipzig Werbung für das Wandern im Südharz machen. Das macht einen Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen mehr als nachdenklich...
Ich verstehe nicht, warum unsere Region einerseits auf Messen oder in den Medien als Ziel für potenzielle Touristen herausgestellt wird, aber das Rückgrat des Südharzes, das Wanderwegenetz mit dem Karstwanderweg als Galionsfigur, in der Realität weiterhin negativ aus dem Rahmen fällt.
Ausgerechnet sächsische Touristen will der Tourismusverband für unsere Region, er benennt im nnz-Beitrag den Südharz, gewinnen. Die Sachsen sind ein Volk mit überdurchschnittlich vielen Wandervereinen und mit einer der großen Nachfrage entsprechend hervorragend ausgebauten Wander-Infrastruktur. Wandern ist in Sachsen eine Art Volksbewegung. Eine S-Bahn von Dresden Hbf in Richtung Bad Schandau ist am Sonnabendmorgen in der Hand von Wanderern und Kletterern.
Ich bin in Sachsen bestimmt hundert meiner bisher knapp 160 Hunderter gewandert und weiß aus eigener Anschauung, wie ein gut markiertes Wanderwege- und Informationsnetz aussieht. Davon kann bei uns nur, vorsichtig ausgedrückt, bedingt gesprochen werden. Zwar wurden eine ganze Reihe von Wegweisern erneuert, aber die Wegmarkierungen zwischen den Wegweisern, vor allem an unübersichtlichen Stellen, an Wegkreuzungen und Abzweigungen, würden einem sächsischen Wanderer zum Kopfschütteln oder zu Beschwerden bei den zuständigen Stellen veranlassen.
Damals (Foto: B. Schwarzberg)
Infotafel an den Zwergenlöchern bei Gudersleben vom 8. Oktober 2016
Am Karstwanderweg verfallen viele der einst ausgezeichneten Informationstafeln zusehends, manche, wie an den Zwergenlöchern an der Lochmühle bei Gudersleben, sind, Stand Frühjahr 2017, ganz verschwunden. Noch vor wenigen Monaten mussten Treffen mit Behörden stattfinden, um einen für einen zertifizierten Wanderweg eigentlich selbstverständlichen Zustand im Raum Hörningen herzustellen: den der Begehbarkeit. Bekanntlich war der Qualitätsweg mit Stammholz zugelagert worden.
Im Juni 2017 (Foto: B. Schwarzberg)
Und so sah es Anfang Juni dieses Jahres aus.
Habe ich Gäste aus Sachsen bei meinen Hundertern, dann muss ich mir jedesmal Fragen über die lückenhafte Markierung anhören. Ich fordere den Tourismusverband auf, einmal nach Sachsen zu fahren, zum Beispiel in die Dresdner Heide, das Erzgebirge und die Sächsische Schweiz, um ein Lehrstück über eine grundlegend gut ausgebautes und ausgeschildertes Wanderwegesystem als wichtige Grundlage eines jeden Tourismus zu erhalten. Zudem schlage ich Weiterbildungskurse beim SWBV vor, beim Sächsischen Wander- und Bergsteigerverband - zumindest zum Thema Wanderwegenetzmanagement.
Bodo Schwarzberg
Autor: redIch verstehe nicht, warum unsere Region einerseits auf Messen oder in den Medien als Ziel für potenzielle Touristen herausgestellt wird, aber das Rückgrat des Südharzes, das Wanderwegenetz mit dem Karstwanderweg als Galionsfigur, in der Realität weiterhin negativ aus dem Rahmen fällt.
Ausgerechnet sächsische Touristen will der Tourismusverband für unsere Region, er benennt im nnz-Beitrag den Südharz, gewinnen. Die Sachsen sind ein Volk mit überdurchschnittlich vielen Wandervereinen und mit einer der großen Nachfrage entsprechend hervorragend ausgebauten Wander-Infrastruktur. Wandern ist in Sachsen eine Art Volksbewegung. Eine S-Bahn von Dresden Hbf in Richtung Bad Schandau ist am Sonnabendmorgen in der Hand von Wanderern und Kletterern.
Ich bin in Sachsen bestimmt hundert meiner bisher knapp 160 Hunderter gewandert und weiß aus eigener Anschauung, wie ein gut markiertes Wanderwege- und Informationsnetz aussieht. Davon kann bei uns nur, vorsichtig ausgedrückt, bedingt gesprochen werden. Zwar wurden eine ganze Reihe von Wegweisern erneuert, aber die Wegmarkierungen zwischen den Wegweisern, vor allem an unübersichtlichen Stellen, an Wegkreuzungen und Abzweigungen, würden einem sächsischen Wanderer zum Kopfschütteln oder zu Beschwerden bei den zuständigen Stellen veranlassen.

Am Karstwanderweg verfallen viele der einst ausgezeichneten Informationstafeln zusehends, manche, wie an den Zwergenlöchern an der Lochmühle bei Gudersleben, sind, Stand Frühjahr 2017, ganz verschwunden. Noch vor wenigen Monaten mussten Treffen mit Behörden stattfinden, um einen für einen zertifizierten Wanderweg eigentlich selbstverständlichen Zustand im Raum Hörningen herzustellen: den der Begehbarkeit. Bekanntlich war der Qualitätsweg mit Stammholz zugelagert worden.

Habe ich Gäste aus Sachsen bei meinen Hundertern, dann muss ich mir jedesmal Fragen über die lückenhafte Markierung anhören. Ich fordere den Tourismusverband auf, einmal nach Sachsen zu fahren, zum Beispiel in die Dresdner Heide, das Erzgebirge und die Sächsische Schweiz, um ein Lehrstück über eine grundlegend gut ausgebautes und ausgeschildertes Wanderwegesystem als wichtige Grundlage eines jeden Tourismus zu erhalten. Zudem schlage ich Weiterbildungskurse beim SWBV vor, beim Sächsischen Wander- und Bergsteigerverband - zumindest zum Thema Wanderwegenetzmanagement.
Bodo Schwarzberg