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Sa, 08:49 Uhr
26.08.2017
Forderungen an Parteikandidaten:

Bitte mehr Fahrradwege

Die Widersprüche zwischen der vorhandenen Infrastruktur für Radfahrer und der zunehmenden Bedeutung des Radfahrens könnte in Stadt und Landkreis Nordhausen kaum größer sein. Dem ADFC kann nur Recht gegeben werden mit seinen Forderungen, meint Bodo Schwarzberg...


Denn während die deutsche Autowirtschaft gerade dabei ist, sich und ihren Beschäftigten durch Betrug selbst das Wasser abzugraben, müssten doch alle alternativen Möglichkeiten zum schwarzen Schaf auf vier Rädern genutzt werden. Das Fahrrad verbraucht von allen Verkehrsmitteln die wenigsten Ressourcen. Über die ökologische Bilanz brauchen wir hier nicht zu diskutieren.

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Es können auch dank E-Antrieb relativ hohe Geschwindigkeiten erzielt werden und es ist ein probates Mittel gegen hohe Stickoxidbelastungen, Lärm und Staus in den Städten. Fahrräder sind also gut für unser höchstes Gut, namens Gesundheit. Kopenhagen beispielsweise und Münster machen dies vor.

Ein bewährtes Mittel gegen die grassierende und von der menschlichen Evolution so nicht vorgesehene Bewegungsarmut der Wohlstandseuropäer – das muss man doch begrüßen. Gegen die Milliardenkosten und das Leid der Volksseuche Nr 1, Diabetes, ist schon moderates Radeln ein erwiesenermaßen wirksames Mittel.

In Nordhausen befindet man sich bezüglich der angezeigten und vor allem zeitgemäßen Förderung des Radfahrens noch im 19. Jahrhundert. Wenn es um Ortsumgehungen, den B4-Ausbau oder Autohöfe geht, haben fast alle Politiker schnell wohlwollende Statements bei der Hand und vor allem irgendwann Millionen Euro im Hintergrund. Diese einzusetzen, ist gut fürs Politikerimage. Radwege erscheinen da trotz aller Fakten weniger attraktiv.

Und das, obwohl sich doch bereits der letzte OB Dr. Zeh, seines Zeichens selbst passionierter Radler, einst für mehr Radwege starkmachen wollte. Ob das Wollen wohl an seinem Parteibuch lag?

Es ist daher zu fordern, gewiss auch im Namen so manchen BUND-Mitglieds, dass sich die Kandidaten für Stadtspitze und Bundestag hier klar und konkret positionieren. Die kriminellen Machenschaften von VW, Daimler, Fiat, Peugeot & Co müssten doch Motivation genug sein, sich gerade jetzt in einer Autostadt wie Nordhausen konkret pro Fahrrad zu positionieren?

In Nordhausen selbst lassen die Qualität der vorhandenen Radwege (Bochumer Straße) stellenweise ebenso zu wünschen übrig, wie deren Breite (Grimmelallee) und Ausschilderung. Letzteres erwähnten bereits die ADFC-ler. Zudem ist die Zahl der Radwege in der Kreisstadt sehr unbefriedigend.
Wir leben inmitten eines Hotspots der Natur und des möglichen sanften Tourismus, haben aber im Landkreis so gut wie kein dies widerspiegelndes Radwegenetz.

Mit der Markierung des Wanderwegenetzes sieht es kaum besser aus. Ein Radweg von Nordhausen bis Eisfelder Talmühle entlang der B 4/B 81 (nicht auf Wanderwegen!) und weiter nach Hasselfelde, eine Verbindung zwischen Ilfeld bzw. Niedersachswerfen, Neustadt, Herrmanssacker, Buchholz und Stempeda entlang bestehender Landstraßen wären das Mindeste. Aber auch Richtung Eichsfeld an der B 243 und parallel zur B4 gehörte sich ein lückenloser Radweg. Eigentlich sollte heute jede Straße auch über einen Radweg verfügen. Anderswo werden bereits Radschnellwege gebaut, hier haben wir oft nicht einmal einfache Radwege.

In einem Punkt muss ich aber auch den Kritikern der Radler Recht geben: Radfahrer scheinen oft keine Verkehrsregeln zu kennen. Ich war in Halle zwei Jahre lang Radkurier und habe unglaublich gefährliche Radlermanöver beobachtet. Ich kann so manchem Autofahrer seine Wut nachfühlen, die er empfindet, wenn ein Pedalritter ohne Handzeichen plötzlich zum Abbiegen in die Straßenmitte fährt. Andererseits scheinen sehr viele Autofahrer überhaupt nichts von Schulterblicks zu halten, wenn sie rechts abbiegen und schon gar nichts von den laut StVO vorgeschriebenen 1,50 m Abstand beim Überholen der Radfahrer. Letztere haben nun mal weder Knautschzone noch Airbag. Dies scheinen auch manche Fahrradrowdys vergessen zu haben.

Was aber sagt der ADFC zum unter Umständen erwiesenermaßen lebensrettenden Fahrradhelm? Der Interessenvertreter der deutschen Pedalritter sperrt sich tatsächlich gegen das gesetzliche Vorschreiben von Fahrradhelmen im Straßenverkehr. Darüber kann man als gesundheitsbewusster Radler eigentlich nur den besonders gefährdeten Kopf schütteln.
Bodo Schwarzberg
Autor: red

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Kommentare
schatzmeister
27.08.2017, 18.02 Uhr
WOZU ???
Radwege sind was schönes, nur scheinbar nicht für Radfahrer.
Jedenfalls wird der zwischen Nordhausen und Himmelgarten nur sehr selten von Radfahrern genutzt, Die Straße schlängelt sich ja schließlich nicht so sehr und Autofahrer haben doch Rücksicht auf schwächwere Verkehrsteilnehmer zu nehmen - wenn sie die sehen können, gell. Also wozu Radwege?
Aber gut, dann fordere ich aber auch daß Radfahrer Radwege - wenn vorhanden - auch nutzen müssen.
echter Nordhaeuser
27.08.2017, 21.06 Uhr
Forderungen an den Schatzmeister
Fordern kann Mann viel, aber nicht als Autofahrer!
Oder kann der CO2 Fahrer einschätzen, ob der Radfahrer auf einem blauen Radfahrerschild fahren darf? Es kann nicht sein, dass ein Leser, der zweimal von Himmel Garten nach NDH fährt, hier Kommentare abgeben darf, wenn er selber nur Auto faehrt. Einfach Mal auf ein Rad steigen und dann sich selber durchschlagen. Viel Spass!
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