Bevor der Ernst des Lebens beginnt, gibt es für die Nachwuchskräfte der Autohaus Peter Gruppe noch einmal einige eindringliche Worte. Vom Chef persönlich versteht sich, die Begrüßung von Auszubildenden und ihrer Eltern gehört für die Nordhäuser Autoexperten zur Tradition. Gestern war es wieder soweit...



"Lehrjahre sind keine Herrenjahre", das weiß nicht nur der Volksmund, sondern natürlich auch Helmut Peter. In den Räumlichkeiten der Skoda Autowelt begrüßte der Chef der Autohaus Peter Gruppe gestern 27 frische Auszubildende, 10 weitere erhielten in Dessau einen ersten Einblick in das, was da auf sie zukommen wird.

Nachfühlen kann er es den jungen Leute auch noch heute, meint Helmut Peter, sein eigener Weg in die Welt der Automobile begann bei der Produktionsgenossenschaft "Gute Fahrt". Heute ist er zusammen mit Sohn Andreas Peter Herr über ein ganzes Netz an Autohäusern und Werkstätten, das sich von Dessau bis nach Göttingen erstreckt. Mehr als 10.000 Autos verkauft die Gruppe im Jahr und beschäftigt rund 800 Mitarbeiter.

"Größe ist nicht alles, man braucht auch das Team", sagt Helmut Peter, die Begrüßung der neuesten Azubis übernimmt der Chef deswegen auch heute noch gerne selbst. Man schätzt die Beständigkeit im Unternehmen, viele seiner Center-Leiter sind seit 15 Jahren und mehr dabei. Beständigkeit hofft man auch bei den neuen Auszubildenden zu finden, zuvor gilt es aber noch einmal für 3,5 Jahre die Schulbank zu drücken. Es sei der Firma sehr Ernst damit, dass die neuen potentiellen Nachwuchskräfte im Unternehmen eine vernünftige Ausbildung erhielten, meinte Peter gestern an seine neuen Azubis gewandt, "wir hoffen, dass Sie uns erhalten bleiben, dass wir Spaß mit Ihnen und Sie Spaß mit uns haben", so Peter.

Für die jungen Leute gab es aber nicht nur Lob, auch ein paar eindringliche Worte hatte Herr Peter mitgebracht. "Wir geben den Ton vor", meinte der Firmenchef, dank jahrelanger Erfahrung sei man mit allen Wassern gewaschen und kenne alle Ausreden. Man erwarte Engagement im Betrieb und in der Schule, mit der man überdies in engstem Kontakt stehe, und achte sehr auf Pünktlichkeit und das persönliche Verhalten der jungen Leute. "Für Sie mag gerade der erste Tag ihrer Ausbildung begonnen haben, der Kunde sieht diesen Unterschied zum normalen Mitarbeiter aber nicht", so Peter.

Leistung wird belohnt, wer die richtigen Noten mitbringt, der kann auch schon mal mit ein wenig Extra-Geld rechnen und auch nach der Ausbildung muss nicht Schluss sein, allein im Moment befinden sich drei Peter-Mitarbeiter auf dem Weg zum Meister und erhalten die Unterstützung des Betriebs.

Für die 19 Kfz-Mechatroniker, zwei Fahrzeuglackierer und sechs Automobilkauffrauen und -männer, die gestern in der Nordhäuser Heimatniederlassung des Unternehmens zu Gast waren, beginnt das Ausbildungsjahres offiziell schon heute. Tatsächlich bleibt den neuen Azubis aber noch eine kleine Schonfrist: erst am 10. August wird die Sache mit den "Lehrjahren" so richtig "ins rollen" kommen.
Angelo Glashagel