Ausstellung eröffnet (Foto: nnz) Nordhausen (nnz). Im Nordhäuser Rathaus ist gestern Abend eine neue Ausstellung eröffnet worden. Gezeigt werden Dokumente zum 250. Todestages des Theologen, Publizisten und Wissenschaftlers Friedrich Christian Lesser.


"Die Breite seiner Bildung und der Interessensgebiete war das Herausragende der Person Friedrich Christian Lessers", sagte Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) gestern Abend im Rathaus-Foyer zur Eröffnung einer Ausstellung anlässlich des 250. Todestages des Nordhäuser Pastors, Historikers, Publizisten und Forschers Friedrich Christian Lesser.

Mit dem Willen zur allumfassenden Bildung habe Lesser - "einer der großen Söhne unserer Stadt" - einen Ansatz verfolgt, der praktisch im Gegensatz zum heutigen Bildungsanspruch stehe, der sich immer mehr auf enges Fachwissen konzentriere, so die Oberbürgermeisterin. Die Ausstellung setze die Folge der Expositionen fort, mit der man Ereignisse bzw. Personen würdigen wolle, die für Nordhausen prägend seien. Deshalb sei sie besonders für Jugendliche und Schulen interessant und zu empfehlen, zumal Markus Veit die Ausstellung sehr anschaulich, interessant und lebendig gestaltet habe.

Andreas Lesser stellte die Beharrlichkeit und Geduld seines Vorfahrens heraus. "Mich hat fasziniert, dass er ein einmal anvisiertes Ziel nie aus dem Auge verloren hat, trotz aller Rückschläge." So seien zum Beispiel bei einem Stadtbrand große Teile der Lesserschen Aufzeichnungen vernichtet worden - "trotzdem hat er wieder neu angesetzt und weiter gearbeitet." Seine wissenschaftliche und publizistische Arbeit sei darüber hinaus unter Bedingungen erfolgt, die heute kaum mehr vorstellbar seinen: "Er hat bei Kerzenschein und mit Federkiel - ohne die heute selbstverständlichen Annehmlichkeiten eines Computers - immerhin mehr als 170 Veröffentlichungen geschaffen. Das ist beeindruckend", so Andreas Lesser.

Die Ausstellung widmet sich auf 13 Schautafeln dem Leben und Wirken Lessers. Zu sehen sind unter anderem Originale seiner Schriften und Teile seiner Naturaliensammlung. Die Ausstellung ist bis zum 28. September zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung im Foyer des Rathauses zu sehen.