eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 12:09 Uhr
11.09.2016
Dichterstätte Sarah Kirsch

Licht und Farbe schwingt von Welt zu Welt

Die Mitglieder des Fördervereins „Dichterstätte Sarah Kirsch“ stellen im Rahmen der Finissage der Ausstellung „Aufzeichnungen“ von Karin Kisker das Malerische im Schaffen Hermann Hesses vor. Der ist fast vierzig Jahre alt, als er das Malen und Zeichnen für sich entdeckt...

In der Zeit des Ersten Weltkrieges erkennt er, wie Sprache missbraucht werden kann. Er sucht nach neuen Mitteln und Wegen, seiner Weltsicht Ausdruck zu verleihen. Als im Jahre 1916 seine Frau an Schizophrenie erkrankt, der Sohn Martin von einer schweren Krankheit heimgesucht wird und Hesses Vater stirbt, stürzt ihn das in eine tiefe Krise.

Anzeige symplr
Er erleidet einen Nervenzusammenbruch. Während einer sich anschließenden Psychotherapie soll Hesse seine Probleme bildnerisch verarbeiten. Was aus therapeutischen Gründen begann, weckt mehr und mehr das Interesse des Dichters und wird zu einer seiner bevorzugten Ausdrucksformen.
Zirka 3000 Aquarelle sowie tausende Zeichnungen entstehen so.

Besonders die Übersiedlung ins Tessin, wo er ab 1919 in Montagnola lebt, trägt dazu bei, dass das Malerische ein wichtiger Bestandteil seines Schaffens wird, bildnerisch und dichterisch. Das milde Klima, Licht und Farbe des Südens inspirieren ihn zu immer neuen Werken.
„Inzwischen lebe und arbeite ich mit gesteigerter Intensität, zeitweise ganz explosiv.“ ( H. Hesse ) Dieses besondere Lebensgefühl verarbeitet Hesse wortgewaltig in „Klingsors letzter Sommer“ und ermöglicht damit dem Leser einen Blick in das Seelenleben des Dichters und Malers.

Für Hesse ist der Akt des Malens etwas Rituelles, Meditatives. Er bietet ihm seelische Freiheit und Abstand von den bedrängenden Dingen der Welt. „Das Produzieren mit Feder und Pinsel ist für mich der Wein, dessen Rausch das Leben so weit wärmt und hübsch macht, dass es zu tragen ist.“ ( H. Hesse ) Außerdem schafft er sich dadurch eine Distanz zur literarischen Tätigkeit und befruchtet diese gleichzeitig, was sich auch in zahlreichen Texten widerspiegelt, in denen Hesse den Malvorgang eindringlich reflektiert und thematisiert. „Als Dichter wäre ich ohne das Malen nie so weit gekommen.“ ( H. Hesse )

Diese Aspekte im Schaffen des bekannten Schriftstellers werden Mitglieder des Fördervereins „Dichterstätte Sarah Kirsch“ e.V. am 24.09.2016, ab 14:30 Uhr im Heringer Schloss anlässlich der Finissage der Ausstellung „Aufzeichnungen“ von Karin Kisker mit Wort, Bild und Musik vorstellen.
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr