Jedes Jahr, zum Tag des offenen Denkmals, lässt sich der Verein für lebendiges Mittelalter auf der Ebersburg etwas Besonderes einfallen. In der Nacht zuvor lädt der Verein seit einigen Jahren zu einer außergewöhnlichen Wanderung durch den Wald hinauf zur Ebersburg bei Herrmannsacker ein...

Gestern Abend gegen 9 Uhr war es wieder soweit: Zahlreiche Gäste kamen zur Sägemühle, darunter viele Kinder. Nicht ohne Grund - denn bei dieser Nachtwanderung konnten die Besucher den Feenkönig und seine Feen treffen. Schweigend ging es mit wenig Licht den Waldweg hinauf, eine gute Gelegenheit, sich einen nicht materiellen Wunsch zu überlegen, den die Feen erfüllen sollen.

Im Schein vieler Kerzen zeigten sich dann auch die Feen in ihren fantastischen Gewändern. Aber hier war Fotografieren strikt verboten - wer den Feen auch einmal begegnen möchte, sollte sich schon jetzt die Nacht vor dem Denkmaltag im nächsten Jahr vormerken. Nach dem Treffen mit den Feen führte Hannelore Müller vom Verein für lebendiges Mittelalter die Besucher im Fackelschein über die Ebersburg, die einst der Thüringer Landgraf Hermann I. erbauen ließ.


Auch heute zum Denkmaltag hat der Verein ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet: Höhepunkt ist in diesem Jahr eine Lesung mit Ingo Linsel, der sein Buch „Der Schmied und die Marketenderin“ vorstellt. Der historische Roman spielt in und um Herrmannsacker, natürlich auch auf der Ebersburg, während des 30jährigen Krieges. Ingo Linsel kehrt mit der Lesung nicht nur an einen der Handlungsschauplätze zurück, sondern auch zu dem Ort, wo er seine ersten Kindheits- und Jugendjahre verbracht hat, nämlich im kleinen Dorf Herrmannsacker im Südharz. Die Lesung wird etwa um 15 Uhr beginnen. Unterhaltsame Führungen und Geschichten zur Ebersburg gibt es um 12.30 und 14 Uhr an. Außerdem bietet der Verein Spiele für Kinder, Kuchen, Kaffee und kalte Getränke sowie schattige Plätze in Pavillons.